Die Schwestern von Rose Cottage: Ashley (German Edition)
mehr zeigen, da er jede Minute zurückkommen wird, aber ich habe schon schlechte Erfahrungen mit Kunden gemacht. Manche sind trotz Versprechen nie zurückgekehrt. Ich möchte allerdings ehrlich zu Ihnen sein. Wenn er auftaucht, hat er das Vorrecht.“
Ashley spürte, auch ohne die Räume von innen gesehen zu haben, dass dieses Objekt ideal für sie wäre. Es lag an der Hauptstraße in einem alten, wunderschönen viktorianischen Haus, das umgebaut worden war. Das Gebäude war gut erhalten und hatte einen besonderen Charme. Sie war spontan bereit, dafür zu kämpfen. „Hat er etwas unterzeichnet? Haben Sie ihm etwas versprochen?“
Die Frau sah sie neugierig an. „Lassen Sie mich raten. Sie sind Anwältin, nicht wahr?“
Ashley nickte. „Das merkt man, oder?“
„Seltsam. Ihm hat man es auch angemerkt.“ Die Augen der Maklerin leuchteten auf. „Die Räume sind sehr groß. Vielleicht können Sie zusammen eine Kanzlei eröffnen.“
„Das glaube ich kaum, ich …“, begann Ashley und verstummte abrupt, als sie Josh auf dem Parkplatz aus dem Wagen steigen sah.
„Ist das der andere Interessent?“, fragte sie die Maklerin, als sie sich wieder gefangen hatte.
„Oh“, stieß die Frau besorgt hervor. „Ja, das ist er. Ich hoffe, er ist nicht wütend auf mich.“
„Lassen Sie das mal meine Sorge sein“, erwiderte Ashley und holte einen Dollar aus ihrer Tasche. „Hier ist meine Anzahlung. Sie bekommen den Rest in zehn Minuten.“
„Aber Sie haben doch die Räume noch gar nicht gesehen!“
„Das spielt keine Rolle“, sagte Ashley. „Ich weiß, dass sie mir gefallen werden. Ich muss nur rasch noch eine weitere Verhandlung führen. Können wir uns in zehn Minuten drinnen treffen? Geht das?“
Die Maklerin schaute von Josh zu Ashley und dann wieder zurück. „Wenn Sie es so wollen.“
Er sah gut aus. Unverschämt gut. Dabei hätte er so unglücklich aussehen müssen, wie sie sich jede Minute gefühlt hatte, seit sie sich zerstritten hatten. Er blieb zwei Meter entfernt von ihr stehen und guckte sie misstrauisch an.
„Was machst du hier?“, fragte er.
„Offensichtlich das Gleiche wie du. Ich versuche, Räume für meine Anwaltskanzlei zu mieten.“
Hoffnung leuchtete in seinen Augen auf. „Wirklich?“
Sie nickte und blickte ihn unverwandt an. „Ich werde hierbleiben, Josh. Du wirst dich daran gewöhnen müssen.“
„Ich bleibe ebenfalls hier“, erklärte er. „Kannst du dich denn daran gewöhnen?“
Sie nickte. „Natürlich kann ich das. Ich habe sogar insgeheim darauf gehofft.“
Schweigen entstand. Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit, bis er endlich wieder etwas sagte.
„Glaubst du, wir könnten über die Fehler hinwegkommen, die wir beide gemacht haben?“, fragte er vorsichtig. „Oder bist du immer noch so wütend auf mich?“
„Erinnerst du mich an meine Wut, damit ich dich hier stehen lasse und du die Räume bekommst?“
„Ich erinnere dich daran, weil ich wissen will, ob du sie hinter dir gelassen hast. Ich erinnere dich daran, weil ich dich liebe und nicht ohne dich leben will.“
Sie konnte einen Seufzer der Erleichterung kaum zurückhalten. „Ich habe eine Idee“, begann sie und schob ihren Stolz zur Seite, um das zu erreichen, was sie eigentlich wollte. „Hast du nicht Lust, einen Teil der Räume von mir zu mieten? Wir könnten einen fairen Deal aushandeln.“
Er lächelte. „Kein schlechter Versuch, aber diese Räume gehören mir. Vielleicht würde ich sie jedoch mit dir teilen.“
Sie schenkte ihm ein verschmitztes Lächeln. „Ich bin allerdings diejenige, die eine Anzahlung gemacht hat.“
„Aber ich habe der Maklerin ein mündliches Versprechen gegeben. Eigentlich müsste sie das ehrenhalber einhalten.“
„Vielleicht“, meinte Ashley ausweichend.
„Möglicherweise hätte ich da noch eine bessere Idee.“
„Und die wäre?“
„Wir könnten heiraten und alles, also auch die Räume, miteinander teilen.“
Warum sollte sie sich über Klauseln streiten, wenn dies die Abmachung war, für die sie heimlich gebetet hatte? Sie hielt ihm die Hand entgegen. „Abgemacht.“
„Einfach so?“, fragte er leicht überrascht.
„Ich vertraue meiner Intuition. Und ich glaube, dieses Mal verlässt sie mich nicht.“
„Ich würde dich niemals enttäuschen, das solltest du wissen“, versprach Josh. Statt ihre Hand zu ergreifen, zog er sie in seine Arme und küsste sie. „Jetzt haben wir eine Abmachung“, sagte er bestimmt. „Und wir werden sie in der Kirche
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