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Die Schwestern von Rose Cottage: Ashley (German Edition)

Die Schwestern von Rose Cottage: Ashley (German Edition)

Titel: Die Schwestern von Rose Cottage: Ashley (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherryl Woods
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regen sich nicht wegen ein paar kleinen Schrammen auf. Wie wäre es mit einem Schluck Wasser? Ich habe zufällig eine Kiste Mineralwasser im Auto stehen. Es ist zwar nicht eisgekühlt, aber es könnte trotzdem helfen. Dann kann ich auch gleich den Erste-Hilfe-Kasten holen und den Kratzer an ihrer Wange versorgen.“
    Erschrocken berührte sie ihre Wange und starrte dann entsetzt auf das Blut an ihren Fingern. Augenblicklich wurde sie leichenblass.
    „He, warten Sie“, rief Josh aus. „Wagen Sie es nicht, jetzt ohnmächtig zu werden. Es ist nichts Schlimmes, sondern wirklich nur eine kleine Schramme.“ Er schaute sich in ihrem Wagen um und sah weder zerbrochenes Glas noch sonst irgendetwas, was ihre Verletzung verursacht haben könnte.
    Ohne eine Antwort abzuwarten, lief er zu seinem Wagen, holte eine Flasche Wasser, Jodersatz, einen Desinfektionsspray sowie Pflaster und kehrte mit all dem zurück.
    Mittlerweile war die junge Frau ausgestiegen. Sie war groß und schlank, hatte Rundungen an den richtigen Stellen und endlos lange Beine. Für einen Moment verschlug es ihm die Sprache.
    „Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Josh“, sagte er, als er seine Sprache wiedergefunden hatte. Er gab ein wenig Jodersatz auf einen Wattebausch und wollte die Wunde an ihrer Wange abtupfen.
    Sie machte jedoch einen Schritt rückwärts und wollte ihm den Bausch aus der Hand nehmen. „Das mache ich schon selbst“, wehrte sie ab.
    „Sie können doch gar nicht sehen, was Sie tun“, protestierte er, trat wieder einen Schritt näher an sie heran und begann, die Wunde zu säubern, während sie mit trotzigem Gesicht stillhielt.
    „So, das war doch gar nicht so schlimm, oder?“, fragte er, nachdem er die Stelle desinfiziert hatte. „Sie haben mir übrigens noch gar nicht gesagt, wie Sie heißen.“
    „Ashley.“
    Er bemerkte den unverkennbaren Bostoner Akzent. „Sind Sie zu Besuch in dieser Gegend?“
    „Für drei Wochen“, erwiderte sie in einem Ton, als ob bereits zwei Wochen davon zu viel wären. „Ist das hier Ihre Heimat?“
    „So kann man es sagen“, bestätigte er. Er wohnte zwar in Richmond, aber das hier war seine eigentliche Heimat. Ihm war gar nicht klar gewesen, wie sehr er die Bucht vermisst hatte, bis er in diese Straße eingebogen war, die zum Ferienhaus seiner Eltern führte. Hier hatte er die glücklichsten Sommer seines Lebens verbracht. Er hatte das Gefühl, dass all die Probleme, die ihn überhaupt dazu gebracht hatten, hierher an die Chesapeake Bay zu kommen, sich ganz von alleine lösen würden.
    „Entweder ist sie es, oder sie ist es nicht“, meinte sie und sah ihn prüfend an.
    Josh amüsierte sich über ihr Verlangen nach Genauigkeit. „Ich habe einen großen Teil meiner Kindheit hier verbracht.“
    „Dann kennen Sie ja wahrscheinlich den Sheriff oder wen immer man anrufen muss, um diesen Unfall zu melden.“
    „Lassen Sie uns erst mal den Schaden ansehen. Vielleicht lohnt es sich ja gar nicht, dass wir ihn melden“, schlug er vor. Er begutachtete die Schäden an seinem und ihrem Wagen und musste feststellen, dass beide wirklich nur ein paar Schrammen abbekommen hatten.
    „Es ist nicht der Rede wert. Wie wäre es, wenn wir beide selbst für unsere Schäden aufkämen?“, schlug er vor.
    „Aber das ist nicht fair“, erwiderte sie mit grimmiger Entschlossenheit. „Ich habe den Schaden verursacht und sollte auch dafür bezahlen.“
    „Deswegen haben wir ja Versicherungen. Sie klären Ihren Schaden ab, und ich meinen. Sollte das überhaupt notwendig sein. Die paar Kratzer sind sicher schnell ausgebessert – das wird nicht viel kosten.“
    „Aber ich sollte zahlen, was immer es kostet“, beharrte sie.
    Josh lächelte. „Dann laden Sie mich doch in den nächsten Tagen zum Abendessen ein. Ich suche gerne ein besonders teures Restaurant aus, damit Sie sich besser fühlen.“
    Sie murmelte leise etwas vor sich hin, nickte dann aber.
    Josh betrachtete sie eingehend. „Was haben Sie gesagt?“
    „Ich sagte, dass Sie offensichtlich kein Anwalt sind, sonst würden Sie jetzt versuchen, jeden möglichen Cent aus dieser Sache herauszuschlagen.“
    Er lachte. „Das ist das netteste Kompliment, das man mir seit Monaten gemacht hat“, erklärte er und freute sich, dass sie ihn nicht als den Mann sah, der er in Richmond war. War er nicht gekommen, um sich zu überlegen, ob er überhaupt noch Anwalt sein wollte? Und vor allem Anwalt in der Kanzlei eines Mannes, der ihn unbedingt mit seiner Tochter

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