Die Schwestern von Rose Cottage: Jo (German Edition)
dann deinen Preis in Rechnung.“
„Das werden wir ganz bestimmt nicht tun“, widersprach Mike. „Das ist doch nur unnötiger Schreibkram. Mach direkt etwas mit Pete aus. Ihr braucht mich doch gar nicht dabei.“ Er lächelte. „Solltest du allerdings vorhaben, für immer hierzubleiben, würde ich dir eine Partnerschaft anbieten. Es gibt hier genug Arbeit für uns beide.“
Melanies Augen leuchteten auf. „Was für eine fabelhafte Idee!“
Jo zog die Augenbrauen hoch. „Als ob du ihm nicht diesen Floh ins Ohr gesetzt hättest.“
„Das habe ich nicht getan“, widersprach Melanie. „Das war ganz allein Mikes Idee.“
Jo schaute ihn an, und er bestätigte das mit einem Nicken.
„Wenn das so ist, weiß ich dein Angebot sehr zu schätzen. Ich werde darüber nachdenken. Aber guck dir erst mal meine Arbeit für Pete an. Es kann ja sein, dass dir meine Ideen gar nicht gefallen.“
„Warte nicht, Jo“, bettelte Melanie. „Sag Ja. Es wäre so schön, wenn du hier bei uns leben würdest.“
„Sie hat recht“, stimmte Mike seiner Frau zu. „Und du würdest mir einen großen Gefallen tun. Ich habe so viel Arbeit, dass ich es allein einfach nicht mehr schaffe.“
Jo hielt ihre Hände hoch. „Halt, halt, mal langsam, ihr beiden. Ich habe mich nur einverstanden erklärt, einige Aufträge anzunehmen. Ich habe immer noch vor, irgendwann nach Boston zurückzukehren.“
„Aber warum?“, drängelte Melanie. „Hier wäre die perfekte Situation für dich. Du wärst dein eigener Boss, statt für jemanden zu arbeiten, der dich nicht richtig schätzt. Und wer weiß? Vielleicht kommen Mom und Dad auch noch hierher, wenn du dich bei uns niederlässt. Wäre das nicht fantastisch?“
Jo ging das alles viel zu schnell. „Halt, hör erst mal auf damit, du überrumpelst mich ja förmlich.“
„Na gut, ich verspreche dir, sofort aufzuhören.“ Melanie hielt zwei Finger zum Schwur hoch. „Die Entscheidung liegt ganz allein bei dir, selbst wenn dein Bleiben bedeuten würde, dass Mike und ich mehr Zeit für die Erfüllung unseres Kinderwunsches hätten.“
Jo sah ihre Schwester ziemlich ungläubig an. „Eures Kinderwunsches?“
„Wir finden, es ist an der Zeit, dass Jessie einen kleinen Bruder oder eine Schwester bekommt“, meinte Melanie. „Aber Mike ist so beschäftigt, dass wir kaum Zeit füreinander haben.“
Zärtlich stieß Mike seiner Frau in die Rippen. „Dafür werden wir immer Zeit finden, Liebling.“ Er winkte Jo zu. „Es ist wohl besser, wenn ich jetzt verschwinde. Ich meine es ehrlich, was ich sagte, Jo. Die Tür ist immer offen für dich, solltest du dich entscheiden, hier in Virginia zu bleiben.“
Jo erhob sich und umarmte ihn impulsiv. „Du bist echt super!“
„Das sagt meine Frau auch“, erklärte er leichthin und hauchte einen Kuss auf Melanies Lippen, bevor er ging.
Sobald er die Tür hinter sich geschlossen hatte, sah Melanie sie aufmerksam an. „Jetzt können wir zur Sache kommen.“
Jo sah sie erstaunt an. „Was meinst du damit?“
„Na, du und Pete. Ihr scheint ja schnell einen Draht zueinander gefunden haben.“
Jo runzelte die Stirn. Das war genau das, wovor sie so viel Angst gehabt hatte. „Was für einen Draht? Ich habe erwähnt, dass ich Landschaftsarchitektin bin, und er meinte, er benötige dringend Hilfe. Das ist alles.“
Melanie schien noch nicht zufrieden zu sein. „Und wann habt ihr darüber gesprochen?“
Jo wusste, dass sie in die Falle getappt war. „Gestern“, gab sie vorsichtig zu.
„Oh! Ich dachte, du wolltest so lange wegbleiben, bis er seine Arbeit für den Tag beendet hätte.“
„Das hatte ich auch vor“, stimmte Jo ihr zu. „Aber es hat nicht funktioniert. Es stellte sich heraus, dass er noch immer im Rose Cottage war, als ich nach Hause kam.“
„Um wie viel Uhr war das?“
„Melanie, worauf willst du eigentlich hinaus?“
Melanie lachte. „Ich will nur einige Informationen aus dir herausbekommen, die ich Maggie und Ashley mitteilen kann. Es ist so selten, dass ich vor ihnen etwas weiß.“
„Glaubst du denn, du weißt etwas, was sie nicht wissen?“
„Klar, irgendetwas geht zwischen Pete und dir vor. Ihr scheint die gleiche Wellenlänge zu haben.“
„Natürlich, wir passen beruflich wunderbar zusammen. Er braucht mich.“
„Mach du nur deine Witze, aber ich weiß, dass mehr zwischen euch ist“, beharrte Melanie.
„Und das wäre?“
„Die Chemie stimmt. Du weißt schon, diese besondere
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