Die Schwestern von Rose Cottage: Jo (German Edition)
Anziehungskraft.“
„Chemie? Du meinst wohl eher Biologie. Bei uns dreht es sich nämlich um Pflanzen für die Grundstücke, auf die er seine Häuser baut.“
„Haha, selten so gelacht“, spottete Melanie und verdrehte die Augen.
„Ich dachte, es wäre amüsant.“
„Wo ist er eigentlich?“
„Arbeiten, nehme ich an.“
„Aber nicht hier, oder?“, fragte Melanie enttäuscht.
„Er kommt wahrscheinlich erst später.“
Melanies Gesicht hellte sich sofort auf. „Wie viel Arbeit bekommt er dann bis zur Dunkelheit getan? Er setzt sie wohl bei dir im Haus fort, was?“
Jo stöhnte. „Ich denke, dieses ganze Babyprojekt hat dich ein wenig engstirnig gemacht. Kannst du eigentlich noch an etwas anderes denken als an Sex?“, fragte sie.
Melanie strahlte. „Das könnte sein. Mike und ich haben tatsächlich im Moment Schwierigkeiten, an etwas anderes zu denken.“ Sie warf Jo einen bedeutsamen Blick zu. „Das heißt, wenn wir es mal schaffen, fünf Minuten allein zu sein.“
„Lass das, nicht mit mir“, wehrte sich Jo. „Du willst nur, dass ich mich schuldig fühle, weil Mike so viel zu tun hat und ich nicht in der Gegend bleiben will.“
Melanie lachte. „Ich habe es wenigstens versucht. Jetzt muss ich gehen, ich habe noch einiges zu erledigen.“
„Ich nehme an, dass du als Erstes bei Maggie vorbeifahren wirst“, erklärte Jo.
Melanie machte nicht mal den Versuch, es zu leugnen. „Natürlich“, sagte sie sofort. „Willst du mitkommen?“
Etwas sagte Jo, dass das der einzige Weg wäre, sich zu schützen. Also lächelte sie ihre Schwester fröhlich an. „Ich komme gleich nach.“ Und sie wusste, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte, als sie Melanies enttäuschte Miene sah.
Es war fast dunkel, als Pete mit einer Ladung Holz vor dem Rose Cottage vorfuhr. Kaum hörte Jo den Truck kommen, griff sie zu ihrer Jacke und ging nach draußen, um ihn zu begrüßen. „Ich habe dich bereits früher erwartet“, erklärte sie, als er aus der Fahrerkabine sprang.
„Entschuldige, ich wurde aufgehalten. Ich hatte auf verschiedenen Baustellen einige Probleme.“
„Große Probleme?“
Er schüttelte den Kopf. „Nein, aber zeitraubende. Ich wollte heute Abend nur das Holz abladen und komme dann gleich morgen früh, um zwei Stunden zu arbeiten, bevor ich zu dem Haus weiterfahre, das ich in White Stone baue. Ich dachte, vielleicht hast du Lust, dann mitzufahren. Es ist eines der Häuser, für die du den Garten planen sollst.“
Als Pete das Holz abzuladen begann, wollte Jo ihm helfen, doch er sah sie nur streng an. „He, was machst du da?“
„Helfen.“
„Das musst du nicht.“
„Aber ich kann. Warum sollte ich es nicht tun?“, fragte sie. Es lag etwas Dunkles, Gefährliches in seinem Blick. Etwas, was sie nicht deuten konnte.
„Ich werde für diesen Job bezahlt“, erklärte er und wollte sie zur Seite schieben.
„Und ich nehme an, dass du pro Stunde bezahlt wirst. Also wird es Ashley weniger kosten, wenn ich dir helfe“, gab sie zurück und nahm ein Brett auf.
„Jo?“
Sie musste ein Lächeln unterdrücken, als sie den Tonfall in seiner Stimme hörte. „Ja, Pete?“
Der Ärger aus seinem Blick verschwand, und er seufzte. „Was soll ich bloß mit dir machen?“
„Lass mich mithelfen.“
„Ich glaube nicht, dass das die Antwort ist“, erwiderte er und trat einen Schritt auf sie zu.
„Pete?“
„Ja, Jo?“, fragte er lächelnd.
„Was hast du vor?“
„Warte einen Moment, und ich bin sicher, dass du es herausfinden wirst“, erwiderte er leise, bevor er seine Lippen auf ihren Mund presste.
Sie hätte protestieren sollen, sie hätte ihn wegstoßen sollen, aber seine Küsse hatten so lange in ihren Erinnerungen gelebt, dass sie der Chance nicht widerstehen konnte, die Erinnerung mit der Wirklichkeit zu vergleichen.
Sein Geschmack war Jo so vertraut, als wären sie nie getrennt gewesen. Seine Lippen waren fest und doch sanft, seine Zunge äußerst geschickt. In wenigen Sekunden wurde aus einem winzigen Funken lodernde Leidenschaft.
So war es immer gewesen zwischen ihnen, auch wenn es so nicht hätte sein dürfen. Jo hätte stark und selbstbewusst, nicht wie Wachs in seinen Händen sein müssen. Sie wünschte sich jedoch plötzlich nur noch, sich an seinen Körper zu schmiegen und seine Hände auf sich zu spüren. Pete dagegen schien mit dem Kuss zufrieden zu sein. Allerdings brachte er den zur Perfektion.
Ihr war schwindlig, ihre Knie wurden weich, und ihr
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