Die Schwestern von Rose Cottage: Jo (German Edition)
Entschuldige. Hör zu, ich werde dich nicht mit Einzelheiten langweilen, aber die Situation zwischen mir und Kelsey hat sich sehr zugespitzt. Ich muss einiges mit ihr klären. Ich freue mich nicht gerade darauf, und ich möchte eigentlich auch gar nicht darüber reden, schon gar nicht mit dir. Es wäre nicht fair.“
„Wie willst du entscheiden, was fair ist“, erwiderte Jo. „Ich könnte dir vielleicht helfen. Schließlich bin ich eine Frau und sehe alles aus einer anderen Sicht als du.“
„Nein“, entgegnete er schroff.
Der Ton seiner Stimme war endgültig, und Jo spürte, dass sie ihn jetzt nicht weiter bedrängen durfte. Sie schluckte ihre Fragen hinunter und wandte sich rasch einem anderen Thema zu.
„Macht es dir etwas aus, wenn ich zu den Häusern fahre und einige Skizzen mache, wenn du nicht da bist?“
„Natürlich nicht. Dafür habe ich dich doch eingestellt.“
Sie lächelte. „Eigentlich hast du mich noch gar nicht eingestellt. Vielleicht sollte ich dir vorher sagen, was ich dir in Rechnung stellen werde.“
„Was immer du willst, ich werde es zahlen“, erklärte er, ohne zu zögern. „Ich will nur, dass die Gärten perfekt zu den Häusern passen. Mike sagte mir, dass du verflixt gut bist, und das reicht mir. Außerdem habe ich die Skizzen gesehen, die du neulich dort angefertigt hast. Ich weiß, dass du ein Gefühl für diese Häuser hast.“
„Ich freue mich, dass sie dir gefallen, aber trotzdem sollten wir über meine Preisvorstellungen sprechen“, antwortete sie. „Ich will nicht, dass es irgendein Problem gibt, wenn ich dir die Rechnung präsentiere. Mit Mike würdest du es doch genauso machen, nicht wahr?“
„Also gut. Warum setzt du nicht formlos eine Art Vertrag auf, und ich lese ihn durch und unterschreibe ihn.“
Jo nickte. „Perfekt.“
Amüsiert sah er sie an. „Und nur, damit du es weißt, ich werde das Kleingedruckte auch lesen. Als wir das zweite Haus verließen, habe ich das Glitzern in deinen Augen sehr wohl bemerkt. Ich will nicht, dass du irgendeine Klausel hineinsetzt, damit du mir das Haus wegschnappen kannst.“
Jo lachte. „Dieser Gedanke wäre mir nie im Leben gekommen.“
„Ja, ja“, bemerkte er skeptisch. „Ich weiß, was du dir vorstellst. Aber nimm zur Kenntnis: Du wirst nur mit mir zusammen in dieses Haus einziehen, einen anderen Weg gibt es nicht.“
Jo runzelte die Stirn. „Sei vorsichtig. Du hast gesehen, wie gut mir dieses Haus gefallen hat. Ich könnte dich beim Wort nehmen, und was wäre dann?“
„Dann wäre ich im siebten Himmel.“
Der Ausdruck in seinen Augen war ernst genug, um sie erschauern zu lassen. „Pete“, flüsterte sie. Es klang eher wie ein Flehen als wie ein Protest.
Ein verschmitztes Lächeln trat auf sein Gesicht. „Keine Panik, Jo, ich werde dich zu nichts drängen, wozu du nicht bereit bist.“
Doch das war ja gerade Jos Problem. Obwohl sie sich immer wieder ermahnte und rügte und obwohl sie die besten Absichten hatte, sich von Pete fernzuhalten, begann sie sich genau das zu wünschen. Verzweifelt sogar. Nicht nur das Haus, sondern vor allem Pete. Ihr war mittlerweile klar geworden, dass er der einzige Mann war, den sie je geliebt hatte. Diese Erkenntnis sollte sie eigentlich erschüttern, aber mit jedem weiteren Tag wurde sie ruhiger. Statt Angst empfand sie einen wunderbaren Frieden.
Pete arbeitete bis zum Einbruch der Dämmerung und ging dann ins Haus. Jo saß am Küchentisch und wirkte sehr nachdenklich. Er konnte sie verstehen. Die Unterhaltung, die sie am Nachmittag geführt hatten, hatte ihn ebenfalls ganz schön durcheinandergebracht.
„Einen Penny für deine Gedanken“, sagte er, da sie ihn so überrascht anschaute, als ob sie ihn nicht erwartet hätte.
„Ich habe dir einen ausgezeichneten Preis gemacht“, erklärte sie. „Normalerweise müssen die Kunden mehr bezahlen.“
Er nahm das Blatt Papier auf. „Ist das für den Gesamtauftrag?“
Sie nickte. „Ich habe es wirklich günstig gestaltet.“
Pete runzelte die Stirn. „Was soll das? Ich will keine Sonderbehandlung!“
Trotzig hob sie das Kinn. „Das ist ja wohl meine Sache.“
Er warf das Blatt Papier auf den Tisch. „Ändere das um.“
„Das werde ich nicht. Sei nicht so stur.“ Sie reichte ihm den Vertrag zurück. „Guck ihn dir doch erst mal richtig an.“
Sie verlangte eine nette, runde Summe, aber bei Weitem nicht genug für die Arbeit, die sie leistete. „Fair ist fair, Jo. Das ist noch nicht mal die Hälfte von
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