Die Schwestern von Rose Cottage: Maggie (German Edition)
das ist gefährlich. Das ist wie ein Eigentor. Du kannst dir damit nur selbst schaden. Ich habe mir damals auch was über Melanie zurechtgedacht und lag damit völlig daneben.“
„Das ist wohl wahr“, warf Jeff ein und zog sich einen Stuhl heran, um sich zu den beiden Männern zu setzen. Er sah Mike an. „Bist du hier, um mit Rick etwas Wichtiges zu besprechen?“
„Bislang ist er nicht konkret geworden“, erwiderte Mike. „Im Moment geht es noch um Frauen im Allgemeinen.“
„Um Frauen im Allgemeinen oder um Maggie im Speziellen?“, fragte Jeff.
„Um Maggie, wenn du es genau wissen willst“, erklärte Rick.
Jeff und Mike warfen sich einen Blick zu, der verriet, wie sehr die beiden sich über ihn amüsierten. Vielleicht war es falsch gewesen, sie anzurufen. Sie schienen sich über seinen Kummer lustig zu machen. Trotzdem, er musste unbedingt mit jemandem reden. Er wusste, dass Sally und Matthew wahrscheinlich ein geduldiges Ohr für ihn gehabt hätten, aber heute hatte er ausnahmsweise mal keine Geduld, ihre klugen Ratschläge zu hören.
Im Moment brauchte er Freunde in seinem Alter, mit denen er sich ein paar Drinks genehmigen konnte, um seinen Kummer hinunterzuspülen. Dass er sich dem Alkohol zuwandte, war ein weiterer Beweis dafür, wie sehr Maggie ihn verletzt hatte. Dass ausgerechnet die Frau, die er liebte, ihn immer noch für einen oberflächlichen Playboy hielt, hatte ihn zutiefst gekränkt. Dabei hätte er schwören können, dass sich ihre Einstellung zu ihm geändert hatte. Doch die Worte, die Maggie zu ihrer Schwester gesagt hatte, verrieten, dass er sich geirrt hatte.
„Wie wäre es mit einer weiteren Runde Bier?“, schlug er vor und winkte die Kellnerin herbei.
Jeff warf Rick nochmals einen amüsierten Blick zu. „Ich werde bei Mineralwasser bleiben. Irgendwie habe ich das dumpfe Gefühl, dass ihr beide heute einen Fahrer braucht.“
„Gut, dann kann ich ja noch trinken“, meinte Mike. „Aber ich werde es nicht übertreiben. Ich habe keine Lust, Melanie erklären zu müssen, warum ich betrunken nach Hause komme. Um ehrlich zu sein, auch du solltest Interesse daran haben, dass ich einigermaßen nüchtern bleibe. Sonst läuft Melanie direkt zu Maggie, und dann bekommen wir beide Ärger.“
Rick sah ihn neugierig an. „Hält Melanie dich so kurz?“
Mike lachte. „Oh Junge, was hast du denn für eine Vorstellung von einer Ehe. Ich kann verstehen, warum die Dinge zwischen dir und Maggie nicht so gut laufen.“
„Dann erklär es mir doch“, bat Rick. „Ich würde es wirklich gern verstehen.“
„Ernsthaft?“
„Ja, verdammt.“
Mike sah Jeff an. „Wenn du etwas zu sagen hast, gib deinen Senf ruhig dazu“, forderte er seinen Freund auf und wandte sich dann wieder Rick zu. „Na schön, hier das Wichtigste. In der Ehe geht es um Partnerschaft. Wenn sie funktioniert, bekommen beide, was sie brauchen. Manchmal sind dazu Kompromisse nötig.“
„Was bedeutet, dass du nachgibst“, erriet Rick. Seine Erfahrung war, dass man Frauen nur glücklich machen konnte, wenn man sich ihrem Willen fügte.
„Dieser Mann ist ja ein richtiger Zyniker“, bemerkte Jeff. „Nein, mein Freund, Kompromiss bedeutet, dass beide ein wenig nachgeben. Oder du gibst etwas nach, und sie gibt in etwas anderem nach. So erhält jeder etwas. So balancieren sich die Dinge aus.“
Rick nickte und überlegte. „Okay. In einer Partnerschaft geht es um Kompromisse. Was noch?“
„Es geht um Freundschaft.“
„Und um Respekt“, fügte Jeff hinzu.
Rick hob sein Bier zu einem Toast. „Das ist es“, erklärte er triumphierend. „Jetzt habe ich es. Es ist Respekt, der fehlt.“
„Du respektierst Maggie nicht?“, fragte Jeff und sah ihn ungläubig an.
„Nein, nein“, wehrte Rick rasch ab. Er bemerkte, dass er bereits Schwierigkeiten hatte, die Worte richtig auszusprechen. Er wurde langsam betrunken, konnte sich allerdings nicht erinnern, wann das zum letzten Mal passiert war. Bereits vor Jahren hatte er sich geschworen, Alkohol nie als eine Art Krücke zu benutzen, wie seine Mutter es immer getan hatte. „Umgekehrt. Maggie respektiert mich nicht. Sie hält mich für einen Windhund.“
„Wirklich?“ Jeff kämpfte gegen ein Lachen an. „Kann es sein, dass all diese Fotos und Artikel in der Presse zu dieser Meinung geführt haben?“
Rick schüttelte den Kopf. „Ich bin doch seit Wochen nicht mehr in den Klatschspalten der Zeitungen gewesen.“
„Genau genommen, seit du hier bist“,
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