Die Schwestern von Rose Cottage: Maggie (German Edition)
seine Augen zurück. „Ja, aber nur, bis ich dich kennengelernt habe. Verrückt, wie ich bin, glaubte ich, dass es etwas Besonderes mit uns ist. Ich begann, an unsere Beziehung zu glauben, doch offensichtlich siehst du sie nur als eine Art Zwischenspiel, bis du wieder mit deinem normalen Leben weitermachst. Es ist doch so, oder nicht?“
Bei seinen Worten zuckte Maggie zusammen und sah entsetzt, wie er sich abwandte und zur Tür ging.
„Du gehst“, stieß sie verzweifelt hervor, unfähig etwas zu tun. War es nicht das, was sie immer befürchtet hatte? Es spielte keine Rolle, dass sie sein Weggehen entschuldigen konnte.
Zu ihrer Bestürzung kam er noch ein letztes Mal zurück, zog sie heftig in die Arme und küsste sie. Der Kuss war erfüllt von unverhohlener Wut, doch er berührte sie trotzdem tief. Gleichzeitig hasste sie sich dafür, dass er trotz seines Verhaltens noch eine solche Reaktion in ihr hervorrufen konnte. Obwohl so viel Schmerz in der Luft lag, obwohl zwischen ihnen alles aus war.
„Ja, ich gehe“, erklärte er. „Weil ich in diesem Moment viel zu wütend bin, um zu bleiben. Aber ich werde zurückkommen, Maggie. Und wir werden über das Geschehene reden. Nichts ist zu Ende. Nichts.“
Lange, nachdem er gegangen war, hörte sie noch immer seine Worte –sein Versprechen – wie ein Echo in ihrem Herzen widerhallen. Maggie berührte ihre Lippen mit den Fingerspitzen, und die ersten Tränen rollten ihr über die Wangen.
Es waren jedoch keine bitteren Tränen, sondern es waren Tränen der Erleichterung. Denn vielleicht – ganz vielleicht – würde Rick ihr beweisen, dass sie sich geirrt hatte.
13. KAPITEL
L iegt es an mir, oder ist es tatsächlich so, dass man die D’Angelo-Frauen nicht verstehen kann?“, fragte Rick seinen Freund Mike bei einem Bier. Vor einer Stunde hatte er Maggie verlassen, seine Wut war langsam, aber sicher verraucht, doch jetzt hatten sich Niedergeschlagenheit und Verwirrung in ihm breitgemacht.
„Wie kommt es, dass ein Mann, der mit den schönsten Geschöpfen der Welt zusammengearbeitet hat, die Seele der Frauen noch immer nicht versteht?“, wollte Mike wissen.
„Diese Frauen sind nur halb so kompliziert wie Maggie“, erwiderte Rick.
„Wie kommt das?“
„Die Models wollten von mir nur, dass sie mit mir an den richtigen Plätzen gesehen werden und dass sie auf den Fotos eine gute Figur machen. Sie haben nicht versucht, mich einzufangen. Keine hat von Heirat oder Ehe geredet, alle haben nur an ihre Karriere gedacht.“
„Ich glaube nicht, dass das der Grund war. Du hast diese Frauen einfach nur nie genug geliebt, als dass sie dir hätten Kummer machen können.“
„Das könnte auch sein“, gab Rick zu. „Aber beantworte mir bitte meine ursprüngliche Frage. Gibt es etwas bei den D’Angelo-Schwestern, was ich nicht verstehe?“
„Ich kann nicht für Jo und Ashley sprechen“, antwortete Mike nachdenklich. „Nicht mal für Maggie, aber Melanie habe ich anfangs ebenfalls nicht verstanden. Auch bei uns gab es Missverständnisse. Ich glaube allerdings inzwischen, es lag einfach an mir.“ Er lächelte. „Entweder ist es das, oder die Tatsache, dass Männer sowieso nicht in der Lage sind, Frauen zu verstehen, wie sehr sie sich auch anstrengen.“
Rick hob das Bier zu einem Toast. „Das beruhigt mich. Es wäre mir äußerst unangenehm, wenn ich der einzige beschränkte Mann auf der Welt wäre.“
Mike warf ihm einen fragenden Blick zu. „Darf ich erfahren, worum es hier eigentlich geht? Oder brauchst du nur momentan ein wenig männliche Unterstützung?“
Rick war nicht bereit, ins Detail zu gehen, also gab er Mike lediglich eine Kurzversion der Geschichte. „Wenn du es unbedingt wissen willst.“ Er seufzte. „Ich bin heute zu Maggie mit einer bestimmten Absicht gefahren, aber dieser Plan hat sich in Luft aufgelöst.“
„Du hast sie was gefragt, und sie hat dir einen Korb gegeben?“
In Ricks Lachen klang ein bitterer Unterton mit. „Ich habe sie gar nicht erst fragen können. Ich kam ins Haus und hörte zufällig mit, wie sie Ashley erzählte, dass sie nicht auf mich zählen könnte, weil ich viel zu oberflächlich wäre und ohnehin bald wieder aus ihrem Leben verschwinden würde.“
Mike sah ihn ungläubig an. „Das hat sie gesagt?“
„Nicht genau in dem Wortlaut, aber so interpretiere ich es.“
Mike schüttelte den Kopf und sah Rick mitleidig an. „He, du darfst nie selber etwas in die Worte einer Frau hineininterpretieren,
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