Die Schwestern von Rose Cottage: Maggie (German Edition)
warf Mike ein.
„Genau.“ Langsam kam tiefes Selbstmitleid über ihn. „Ich bin seit Wochen und Wochen treu und brav. Und was bringt mir das? Nichts! Sie denkt immer noch, ich würde ihr bei der erstbesten Gelegenheit davonlaufen.“
„Hast du Maggie gesagt, dass du sie liebst?“
„Diese Absicht hatte ich heute. Wie du siehst, ist nichts daraus geworden.“
Mikes Gesichtsausdruck verriet, dass er langsam etwas begriff. „Heute?“, fragte er. „Du wolltest ihr heute sagen, dass du sie liebst. Stimmt das?“
Rick tippte leicht mit seiner Bierflasche gegen die von Mike. „Und dass ich um ihre Hand anhalten möchte.“ Traurig schüttelte er den Kopf. „Aber so weit bin ich, wie du weißt, gar nicht gekommen.“
„Weil du zufällig etwas mit angehört hast, was sie zu Ashley gesagt hat“, schloss Mike. „Oh Mann, bist du ein Idiot!“ Er lehnte sich vor und sah Rick eindringlich an. „Geh nach Hause, und schlaf deinen Rausch aus. Dann kaufst du morgen früh so viele Blumen, wie du tragen kannst, und gehst zu ihr.“
„Glaubst du wirklich, Blumen könnten ihre Meinung über mich ändern?“, fragte Rick verständnislos.
„Verdammt noch mal, natürlich nicht“, schimpfte Mike. „Aber damit wird sie dich wenigstens ins Haus lassen. Danach fängst du, so schnell du kannst, an zu steppen.“
„Ich kann nicht steppen“, meinte Rick verwirrt.
„Ich meine es doch nicht wörtlich“, erklärte Mike geduldig. „Fang an, dir alles von der Seele zu reden, und zwar so lange, bis sie endlich begreift, worum es geht. Verstehst du es jetzt?“
Zum ersten Mal, seit er Maggie verlassen hatte, spürte Rick wieder Hoffnung in sich aufkeimen. Er würde es auf jeden Fall versuchen.
Maggie wartete stundenlang darauf, dass Rick wiederauftauchte, damit sie sich bei ihm für die unbegründeten Vorwürfe entschuldigen konnte.
Doch während es später und später wurde, begann sie selbst wütend zu werden. Warum fühlte sie sich eigentlich schuldig? Nur, weil sie die Wahrheit gesagt hatte? Schließlich hatte Rick nie über eine gemeinsame Zukunft gesprochen und ihr nicht mal zu verstehen gegeben, dass ihre Beziehung nicht wie all die anderen kurzen Affären enden würde. Ihre Beziehung dauerte einfach nur länger, als sie es erwartet hatte.
Als sie es nicht mehr ertragen konnte, noch länger die Wände anzustarren, griff sie zum Telefon und rief Melanie an. Vielleicht konnte ihre Schwester ihr helfen. Zumindest würde Melanie ihre Unsicherheit in Bezug auf Rick nicht noch verstärken. Melanie war sehr viel diplomatischer als Ashley.
„Ich nehme an, du rufst mich an, weil du dir Sorgen um Rick machst“, bemerkte Melanie, kaum dass sie Maggies Stimme hörte.
„Sorgen um Rick? Warum sollte ich mich um Rick sorgen?“
„Oh, oh“, flüsterte Melanie. „Ich dachte, du wüsstest es.“
„Ich wüsste was?“
„Dass er mit Mike und Jeff zusammen ist. Mike rief vor ein paar Stunden an, dass Rick einen Streit mit dir gehabt hätte und dass er seinen Rat bräuchte. Sie sitzen irgendwo und betrinken sich wahrscheinlich.“
Maggie war bestürzt. Rick trank nie, zumindest nicht mehr als hin und wieder ein Glas Wein zum Essen.
„Rick trinkt eigentlich kaum“, gab Maggie besorgt zu bedenken.
„Nun, das hat sich heute Abend geändert. Habt ihr zwei euch gestritten?“
„Es war kein wirklicher Streit. Er hat etwas mitgehört, was ich im Vertrauen zu Ashley am Telefon gesagt habe und was nicht für seine Ohren bestimmt war. Das hat ihn wütend gemacht. Ich habe noch ein paar Bemerkungen gemacht, die ihm wohl gar nicht gefallen haben, und dann ist er wütend davongefahren. Ich hatte eigentlich gehofft, dass er schneller wieder zu mir zurückkommen würde, damit wir über alles sprechen können.“
„Offensichtlich ist er noch nicht darüber hinweg“, meinte Melanie. „Willst du zu ihm gehen?“
Maggie seufzte. „Nein. Rick muss das allein für sich lösen.“
„Ist er denn der Einzige, der ein Problem hat?“, fragte ihre Schwester.
„Nein, aber er ist der Einzige, der die Lösung hat. Ich bin mir nur nicht sicher, ob er das jemals begreifen wird.“
„Er liebt dich, Maggie.“
„Es gab eine Zeit, da dachte ich das auch.“
„Er liebt dich wirklich“, versicherte ihr Melanie. „Sonst wäre er jetzt nicht bei Mike und würde seinen Kummer in Alkohol ertränken.“
„Ist das Liebe?“
„Für einen Mann, der noch gegen seine Gefühle ankämpft, muss ich deine Frage mit einem eindeutigen Ja
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