Die Schwestern von Rose Cottage: Melanie (German Edition)
so lange her, dass ich mit einer Frau zusammen war. Ich muss mich zusammenreißen, um nicht einfach über dich herzufallen“, murmelte er.
Melanie half ihm, das T-Shirt auszuziehen, und küsste dann seinen festen Bauch. „Worauf wartest du denn noch? Ich begehre dich auch.“
Er lächelte. „So ungeduldig?“
„Wenn ich weiß, was ich will, warte ich nicht gerne darauf.“
Er umfasste ihr Gesicht. „Und du weißt, was du willst, wenn es um mich geht?“
„Ich will dich jetzt.“
„Und was ist danach?“, fragte er ernst. „Bist du sicher, dass dir dieser Moment reicht?“
„Ja“, erklärte sie. „Das Hier und Jetzt reicht mir.“
Mike betrachtete sie skeptisch. „Das klingt sehr philosophisch, aber fühlst du auch tatsächlich so?“
Melanie setzte sich, leicht irritiert durch seine Fragen. „Glaubst du denn, ich würde mich selbst nicht kennen?“
„Nein, natürlich nicht, aber ich habe dich mit deinen Schwestern gesehen. Du kommst aus einer großen Familie, und du brauchst Nähe. Ich kann dir nur eine Affäre bieten.“
„Wie willst du einschätzen können, was ich für mein Leben wünsche und was ich brauche?“, entgegnete sie, obwohl sie wusste, dass ihre Unterhaltung rasch außer Kontrolle geraten konnte.
„Dann sag mir, was du dir wünschst.“
Sie musste lachen. „Willst du dich jetzt darüber unterhalten?“
Er lehnte den Kopf zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. „Ja, ich denke schon.“
„Bist du verrückt?“
Er lachte. „Wahrscheinlich.“ Er winkte ab. „Doch vielleicht kannst du mich ja davon überzeugen, dass du tatsächlich nur ein Abenteuer suchst, und wir beide werden dieses Bett zufrieden verlassen.“
„Du bist unmöglich.“ Sie betrachtete sein Gesicht. „Aber du wirst in diesem Punkt nicht nachgeben, stimmt’s?“
„Nein.“
„Wolltest du nicht früh nach Hause fahren?“
„Jessie ist bestens versorgt. Es ist ausgemacht, dass der Babysitter bleibt, bis ich zurückkomme. Erzähl mir jetzt, was du dir wünschst, Melanie.“
Sie seufzte und ließ sich neben ihn in die Kissen fallen. „Ich wünsche mir, dass du mit mir schläfst. Ich will deine Nähe, ich will dich in mir spüren, ich will mit dir die ganze Lust und Leidenschaft auskosten, die ich bereits bei unseren Küssen gespürt habe.“
Mike schluckte nervös und hatte Mühe, sich zurückzuhalten.
„Und was ist mit später?“, fragte er rau. „Was willst du für deine Zukunft?“
„Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung“, gab sie zu. „Ich habe mir in letzter Zeit große Mühe gegeben, nicht über die Zukunft nachzudenken. Und ich habe festgestellt, dass es durchaus von Vorteil ist, wenn man in der Gegenwart lebt. Auf diese Weise hat man keine unrealistischen Erwartungen.“
Sie spürte, dass er sie anschaute. „Und was ist mit dir?“, fragte sie. „Was wünschst du dir für die Zukunft?“
„Ich möchte meiner Tochter ein richtiges Zuhause geben“, sagte er, ohne zu zögern. „Und ich möchte der Arbeit nachgehen können, die mir Spaß macht.“
„Sehnst du dich nicht nach einer Frau, die das Leben mit dir teilt?“, fragte sie und sprach damit ihren geheimsten Wunsch aus.
„Nein, das wäre eine unrealistische Erwartung“, meinte er.
„Weil du keiner Frau mehr vertrauen kannst?“
Er nickte. „Wenn es nur um mich ginge, könnte ich es vielleicht. Aber ich würde Jessie niemals dem Risiko aussetzen, dass sie noch mal von einem Menschen verlassen wird.“
Sie stützte sich mit dem Ellbogen ab und schaute ihn prüfend an. „Weißt du, was ich glaube? Ich glaube, dass das gar nichts mit Jessie zu tun hat. Ich glaube, dass du nur Angst hast, dein Herz könnte noch mal gebrochen werden. Du bist zutiefst verletzt worden, weil der Frau, die du geliebt hast, die Drogen wichtiger waren als die Ehe und das Kind. Und diese Wunde, Mike, ist noch nicht verheilt.“
Er wich ihrem Blick nicht aus. „Wahrscheinlich hast du recht“, gab er schließlich zu. „Ich kann es nicht verstehen, wie ein Mensch so zerstörerisch sein kann, und ich muss zugeben, dass ich immer noch Groll in mir trage und ihr kaum vergeben kann.“
„Das ist traurig“, meinte Melanie.
„Bist du denn besser?“, forderte er sie heraus. „Du bist doch auch nicht bereit, der Liebe eine neue Chance zu geben.“
„Ich bin doch hier, oder etwa nicht?“
„Klar“, stimmte er ihr zu. „Aber nur, weil du dich bei mir in Sicherheit wiegst. Ich habe dir deutlich zu verstehen gegeben, dass es
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