Die Schwestern von Rose Cottage: Melanie (German Edition)
Kuss auf die Wange.
Mike lachte. „Etwas Besseres habe ich allerdings schon erwartet.“
Sie fuhr mit den Händen durch sein Haar und küsste ihn so leidenschaftlich, dass jeder Gedanke an Arbeit verschwand. Es stellte sich nur noch die Frage, wie schnell er aus seiner Jeans kommen könnte.
Melanie war schon bereit für ihn, zog ihn auf sich und hieß ihn feucht und heiß willkommen. Erregt bog sie sich ihm entgegen, genoss seine Stöße, bis ein Schauder ihren Körper durchlief und sie zum Höhepunkt kam.
Du lieber Himmel, dachte er, als er schwer atmend auf sie niedersank, wie hatte ich vergessen können, dass heftiger, fordernder Sex ebenso befriedigend sein kann wie ein langes, lustvolles Liebesspiel?
Vor allem, wenn man eine Frau so sehr begehrte, wie es bei Melanie der Fall war.
Aber es war immer noch nicht genug. Mike wusste bereits jetzt, dass er sie schon in einer Stunde wieder begehren würde, jeden Tag, Monat für Monat …
Verflixt, was dachte er da?
Panik stieg in ihm auf, und er wäre am liebsten aus dem Bett gesprungen und geflüchtet. Lediglich das Wissen, dass Melanie solch ein feiges Verhalten nicht verdient hatte, hielt ihn zurück. Doch er blieb schweigsam.
Neben sich hörte er Melanie seufzen. „He, du kannst ruhig gehen“, flüsterte sie. „Ich spüre doch, dass du in Gedanken bereits unterwegs bist.“
„Nein, ich …“, stammelte er, doch der Protest erstickte, als er den Humor in ihren Augen sah.
„Es ist alles in Ordnung. Wirklich. Geh nur, und bring Jessie zur Schule. Mir geht es gut. Keine Erwartungen. So war doch unsere Abmachung, nicht wahr?“
„Aber ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich dich jetzt einfach so verlasse“, meinte er.
„Für dein Gewissen bin ich nicht verantwortlich“, erwiderte sie. „Aber du hast meine Erlaubnis. Geh nur.“
Da er tatsächlich Jessie abholen und sie zur Schule bringen musste und da er Angst vor den starken Gefühlen hatte, die Melanie in ihm auslöste, stand er widerwillig auf und zog sich an.
„Ich rufe dich später an oder komme vorbei“, versprach er und schaute sie an. „Vielleicht können wir drei etwas zusammen unternehmen.“
Melanie schüttelte den Kopf. „Heute nicht.“
„Warum? Hast du etwas vor?“
„Nein, aber ich glaube, wir beide brauchen ein wenig Abstand, damit wir noch mal über alles nachdenken können. Der Sex war großartig, aber was wir besprochen haben, ist auch wichtig, Mike.“
Mike hielt einen Seufzer zurück. Sie hatte recht. „Ich werde trotzdem später anrufen.“
„Das wäre nett“, sagte sie, blieb aber reserviert.
Während er das Zimmer verließ, hallten ihre Worte in seinen Ohren wider. Das wäre nett. Nett? Dieses Wort hatte in ihrer Beziehung nichts verloren. Es war unglaublich, was zwischen ihnen passiert war. Und sie taten beide so, als wäre nichts geschehen. Was dachten sie sich bloß dabei?
9. KAPITEL
M elanie verbrachte den Tag in einer angenehmen Stimmung. Sie arbeitete ein wenig im Garten und fuhr dann in die Stadt, um einzukaufen. Als sie gegen Abend zurückkehrte, musste sie sich allerdings eingestehen, dass sie Sehnsucht hatte. Bist du verrückt, ermahnte sie sich. Was soll das? Du hast dich doch nicht etwa verliebt. Das Blut schien ihr bei diesem Gedanken schlagartig in den Adern zu gefrieren. Verliebt? Sie schluckte. Das konnte nicht sein! Energisch verdrängte sie die Gefühle, die jedes Mal in ihr aufstiegen, wenn sie an Mike dachte. Und sie musste verflixt oft an ihn denken.
Jetzt heißt es aufpassen, sagte sie sich. Wenn du so weitermachst, wirst du dir noch ein gebrochenes Herz einhandeln. Du musst dir zumindest einreden, dass er dir nichts bedeutet, wie willst du sonst unbeschwert wieder abreisen können?
Kaum hatte sie die Haustür hinter sich geschlossen, als das Telefon klingelte. Dankbar für alles, was sie von Mike ablenken konnte, nahm sie den Hörer ab. Aber als sie die Stimme ihrer Schwester hörte, brach sie in Tränen aus.
„Mel, was ist los? Melanie, erzähl mir alles“, sagte Ashley, als Melanie nicht aufhören wollte zu schluchzen. „Verdammt, muss ich in den Wagen steigen und zu dir fahren?“
Dieser Vorschlag beruhigte Melanie sofort. „Nein“, hauchte sie, noch immer unter Tränen.
„So ist es schon besser“, meinte Ashley. „Und jetzt erzähl mir, was passiert ist.“
„Ich glaube, ich habe mich in Mike verliebt“, stieß sie hervor. Zum ersten Mal hörte sie diese Worte laut, und sie klangen absolut nicht falsch in
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