Die Schwestern
da täuschen sie sich.» Er fuhr seiner Dienerin sanft über das rabenschwarze Haar. «Lass
sie los, Goldstück», murmelte er. Die Japanerin gehorchte umgehend. Sie lächelte Delia zärtlich an, fast als hätte sie sie
gerade gestreichelt, statt sie mit einem Todesgriff auf die Seite zu schleudern. «Vergib mir», bat sie und half Delia, sich
aufzusetzen. «Es geschah aus einem Reflex heraus. Wir hatten in der Vergangenheit schon seltsamen Besuch gehabt, und ich kann
Jakes Sicherheit wegen kein Risiko eingehen.»
«Ist schon gut.» Delia griff in ihr Haar, um es zu richten, und fragte sich, was Elf wohl mit «seltsam» gemeint haben könnte,
wenn doch alle hier ein wenig seltsam waren … Sie wandte sich dem noch immer ironisch grinsenden Jake zu. «Aber du hast mich richtig wütend gemacht!»
Das Problem war allerdings, dass sie ihn auch begehrte, dafür sorgten allein sein Lächeln und seine blitzenden blauen Augen.
Du bist wahrhaftig ein Teufel, Jake!, dachte sie und glaubte ihm, dass er seine Versprechungen stets hielt. Vermutlich würde
er innerhalb weniger Minuten erneut einen steil aufgerichteten Ständer vorweisen können. Und sie dazu bringen, ihn anzuflehen,
damit er ihn ihr hineinsteckte.
Sie war noch nie einem Mann wie ihm begegnet, und siewollte auch keinen anderen. Es war schon beängstigend genug, dass er diese Macht über sie besaß, und sie fragte sich, wie
ihre Schwester wohl damit umgegangen war.
Deana hätte sich hier wie zu Hause gefühlt, entschied Delia. Sie war wagemutig und hatte Erfahrung und hätte die aufregende
Mischung aus dem Exotischen und der schwelenden Spannung genossen.
«Woran denkst du, Dee?», fragte Jake beiläufig. Er lag noch immer ausgestreckt auf dem Rücken, und seine Finger glitten über
seinen Schaft. «Gerade eben hast du mir eine Szene gemacht, und jetzt wirkst du, als seiest du meilenweit entfernt! Was ist
los, meine Süße? Gehe ich dir etwa nahe?»
Natürlich tust du das, du Mistkerl, kochte sie innerlich, doch sie riss sich zusammen.
«Ich dachte gerade an meine –» Delia unterbrach sich. Fast hätte sie ihre Schwester verraten. «An meinen festen Freund. Nachdem ich all das hier gesehen
habe …», sie machte eine weitumfassende Geste, die den Raum, Elf und Jake mit einschloss, «kommt er mir so langweilig vor. Ich
denke, wir werden uns trennen …»
«Tu das», erwiderte Jake nüchtern und streichelte langsam und genüsslich seinen Ständer, während er scheinbar über ihr Dilemma
nachdachte. «Du bist zu klug für einen Dummkopf, der dich bloß runterzieht, Dee. Du brauchst einen Partner, der dich beflügelt,
der dich anheizt, statt deine Leidenschaft zu dämpfen.» Er warf Elf einen kurzen Seitenblick zu. «Jemand wie Elf. Küss sie
und mach es wieder gut, ihr hattet schließlich eine Auseinandersetzung.»
Obwohl sie nicht verstand, warum sie Jake gehorchte, lehnte sich Delia zu Elf hinüber und presste ihre Lippen fest auf den
Mund der Japanerin. Elfs Lippen waren so weich wie Blütenblätter und der Kuss so perfekt wie die Küsse, die sie schon mit
Männern geteilt hatte.
Erst verharrten die beiden Frauen ein paar Sekunden reglos, dann, plötzlich, geschah alles auf einmal. Bislangwar Delia passiv gewesen und hatte sich hingegeben, nun wollte sie die Führung übernehmen, denn sie begehrte Elf. Sie wollte
sie küssen, und Elf sollte spüren, wie sehr auch Delia sich diesen Kuss wünschte. Und Jake sollte darum wissen, auch wenn
sie spürte, dass er dies bereits tat.
Der Unterschied zwischen dem Kuss eines Mannes und dem einer Frau war gering, erkannte Delia, und ließ sich in die Kissen
zurückfallen. Sie lag unter Elf, die beim Küssen so viel Druck ausübte wie ein Mann und deren Zunge kräftig war. Sie schob
sie mühelos zwischen Delias Lippen und verteilte kleine Zungenschläge in ihrer feuchten Höhle.
Delia liebte es zu küssen, manchmal waren ihr Küsse sogar lieber als der eigentliche Sex, aber von einer Frau geküsst zu werden,
während ein Mann zusah, war neu und aufregend für sie. Während sie ihre eigene Zunge um Elfs steife und pfeilschnelle Zunge
kreisen ließ, war sich Delia mehr denn je Jakes Anwesenheit bewusst. Seine intensive, dunkle Ausstrahlung war wie eine Aura,
die sie alle umschloss, wie ein zweiter Mund, der sich vorwagte und schmeckte. Ein zweiter Körper, der sich auf Elf legte,
die Delia bereits bedeckte, sodass sich ihre Körper nun überall
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