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Die Schwestern

Die Schwestern

Titel: Die Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Portia Da Costa
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unwissend ich doch war, dachte sie. Der Harigata war eine wunderbare Schnitzarbeit, und sie verspürte nichts als Dankbarkeit,
     dass er der mächtigen Rute ihres Gatten glich. Doch ging die Ähnlichkeit nicht über ein gewisses Maß hinaus, denn dieser kalte,
     harte Gegenstand war doch nichts anderes als eben ein Gegenstand – ohne Seele oder Eigenleben. Als Lord Kazuto selbst sie
     schließlich in Besitz genommen hatte, war er so steif und unnachgiebig wie der Harigata gewesen, doch gleichzeitig so warm
     und seidig in ihrem Körper, dass ihre hemmungslosen Schreie von den
shoji
widergehallt waren und den gesamten Haushalt aufzuwecken drohten.
    «Kazuto-chan», sprach sie ihn leise und respektvoll an, während ihre weiblichen Säfte sie zu überschwemmen drohten wie ein
     Fluss, der über seine Ufer trat.
    Während seiner Abwesenheit hatte sie jede Nacht geweint, Tränen, die wie Morgentau auf Lotusblättern glänzten, als sie sich
     an die vergangenen Freuden in diesem Gemach erinnerte. Dämonen hatten sie in ihren Träumen heimgesucht, und wenn sie erwachte,
     feucht und voll schmerzender Sehnsucht, hatte nur der Harigata die Sehnsucht nach ihrem Herrn stillen können. Während der
     kühle Stab in ihr steckte, spielten ihre Finger mit ihren blütenzarten Fältchen, wie es ihr Gatte stets getan hatte. Wenn
     der Moment kam und sie losgelöst dem Paradies entgegenschwebte, hatte sie deutlich sein geliebtes Antlitz vor Augen und seinen
     edlen Namen auf den Lippen gehabt   …
     
    Die Geschichte ist wirklich großartig und entfaltet ihre Wirkung, stellte Deana fest. Ohne nachzudenken, hatte sie begonnen,
     das Becken leicht vor und zurück zu bewegen und ihre inneren Muskeln wie zu einem Streicheln reflexartig zusammenzuziehen.
     Und als sie eine Hand zwischen ihre Beine schob und sich streichelte, stellte sie fest, dass ihr Geschlecht so feucht war
     wie Keikos. Nachdenklich liebkoste sie ihre Spalte und wandte sich wieder ihrer Lektüre zu.
    In den Anfängen ihrer Ehe, gesättigt von den Liebesspielen, die auf ebendiesem Futon stattfanden, hatte Keiko kein Bedürfnis
     nach dem kalten Harigata verspürt. Ihr Herr hatte zudem jede Nacht ihre Gesellschaft erbeten und sie dabei manchmal zurückhaltend,
     fast respektvoll umworben, sie ein anderes Mal brutal genommen, denn auch als Liebhaber war er der Krieger, den man vom Schlachtfeld
     kannte. In der Welt der Kopfkissenbücher war Kapitulation jedoch keine Schande. Wenigstens nicht für Keiko. Sie schwelgte
     noch in dem Gefühl süßen Schmerzes, wenn seine Rute in ihren Liebestunnel eindrang.
    Wie bedauerlich, dass dieser himmlischen Konstellation nur so kurze Zeit beschieden war.
    «Ich vertraue Euch meine geschäftlichen Angelegenheiten
an, Lady Keiko», hatte er ihr am letzten Morgen eröffnet und sich tief vor ihr verbeugt, bevor er auf sein Schlachtross aufgesessen
     war. Ihr Abschied entsprach allen Regeln der Höflichkeit, und obwohl Keiko traurig war, ertrug sie ihn mit Fassung. Was sie
     aufrecht hielt, war die Erinnerung seines wahren Abschieds in dem duftenden Dämmerlicht ihres Schlafgemachs.
    Die Zeit der Kämpfe war schwer, und als er zurückkehrte, war ihre Begrüßung vor den Augen der Dienerschaft ruhig und gemessen,
     um ihm mit dem gleichen Respekt zu begegnen, den er ihr beim Abschied erwiesen hatte. Keiko beunruhigte jedoch, dass ihre
     privaten Begegnungen nun so distanziert ausfielen wie ihre öffentlichen. Es verletzte sie so sehr, dass sie es kaum verhehlen
     konnte.
    Wenigstens war Keikos Gatte heil zurückgekehrt, was nicht jede Dame am Hofe des Shoguns von ihrem Ehemann behaupten konnte.
     Seine Verletzungen waren gering, die physischen zumindest. Doch zu ihrem Kummer musste sie feststellen, dass seine Psyche
     viel stärker gelitten hatte als sein Körper. Die Schrecken des Krieges, wie nobel und gerechtfertigt sein Anlass auch sein
     mochte, hatten ihm als Mann heftigen Schaden zugefügt.
    Er bat sie nicht mehr länger, des Nachts in sein Gemach zu kommen, obwohl sie manches Mal ein Feuer in seinen dunklen Augen
     lodern sah.
    Obwohl diesbezüglich kein Wort zwischen ihnen fiel, gab es eine weise Stimme in Keikos Innerem, die ihr verriet, dass ihr
     Ehegatte in großem Maße die Impotenz fürchtete. Und dass sein Stolz, gepaart mit der immensen Furcht, sein Gesicht zu verlieren,
     ihm riet, es unter keinen Umständen auf einen Versuch ankommen zu lassen.
    Würden sie jemals wieder Liebende sein?
    Schluss, Keiko!, schalt sie sich

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