Die Schwestern
und blickte auf seine schlafende Gestalt hinab. Du gehörst in gleichem Maße zum Kriegerstand
wie er, und aufgeben kommt nicht in Frage. Ihre blassen Gesichtszüge verrieten Entschlossenheit, als
sie sich dem kleinen Lackkästchen zuwandte, das sie mitgebracht hatte.
«Kazuto.» Stumm bewegte sie ihre Lippen. Wie gern hätte sie ihn berührt, doch sie wusste, dass der Augenblick noch nicht gekommen
war. Er hatte einen Schlaftrunk zu sich genommen, den ihm sein Leibarzt verschrieben hatte, doch mittlerweile sollte der Effekt
nachgelassen haben.
Sie überlegte kurz, ob er nur vorgab, zu schlafen. Hatte er sich die Maske der temporären Bewusstlosigkeit aufgesetzt, um
ihnen die Peinlichkeit zu ersparen? Der furchtlose Lord Kazuto, die rechte Hand des Shoguns, war der Letzte, der ein Versagen
eingestehen würde.
Bei dem Gedanken an Masken lächelte sie und fuhr mit dem Finger über das Lackkästchen. Es wäre doch schade, so viel männliche
Schönheit zu bedecken, dachte sie beim Anblick des Schlafenden.
Es war Kazuto-chans Gesicht gewesen, das sie von Anfang an in seinen Bann gezogen hatte. Seine Züge waren so fein, so edel
und vornehm, als gehörten sie einer Frau. Dann wiederum hatte er einen perfekt getrimmten Bart und eine auffallende Narbe
aus einem längst vergangenen Kampf. Und doch war sein Antlitz so symmetrisch und fein gezeichnet wie die kostbarste Holzschnitzerei.
Ohne seine männliche Gesichtsbehaarung wäre Lord Kazuto wohl so wunderschön wie die beliebteste Kurtisane am Hofe gewesen.
Für diese Schönheit, gepaart mit seiner raschen Auffassungsgabe und seiner Intelligenz, seinem kräftigen, athletischen Körper,
seinem Können und den vielen Auszeichnungen, liebte und bewunderte Keiko ihren Gatten. Und vor allem liebte sie sein Geschick
zwischen den Laken, und sie war fest entschlossen, dieses Talent wiederzuerwecken …
Doch der Mann vor ihr zählte zu den stolzesten Kriegern und war ein meisterhafter Stratege, sodass sie schon zu einer außergewöhnlichen
List würde greifen müssen, um seine Ehre als Samurai nicht zu verletzen.
Durch die feuchte Hitze war es stickig im Raum geworden, daher schlief Lord Kazuto ohne eine Decke, den muskulösen, hochgewachsenen
Körper lediglich mit einem dünnen Baumwollkimono bekleidet, einem
yukata
. Dieser stand offen, denn Lord Kazuto schien unruhig geschlafen und sich im Traum hin und her geworfen zu haben, ähnlich
wie es Keiko ergangen war. Es war ein Leichtes, ihre schlanken Finger unter den Rand des Stoffs zu schieben und seinen ausgestreckten
Körper vollends zu entblößen …
Sich dieses Bild vorzustellen fiel Deana nicht weiter schwer. Sie hatte Jake zwar noch nie nackt gesehen, aber sie konnte
sich sein Bild trotzdem sehr gut vor Augen führen …
Manche Details waren jedoch knifflig. Der glattrasierte Jake mit Bart? Sie war fasziniert, und nach kurzer Überlegung, während
sie in Gedanken den Schnauzer und Bart ihrem Bild hinzufügte, stimmte sie Keiko zu. Er würde immer noch großartig aussehen!
Lächelnd las sie weiter …
Keiko seufzte.
Sogar wenn er sich ausruhte, fand sie ihn so erregend, dass ihre Säfte über ihre seidenweichen Schenkel flossen und einen
Abdruck auf ihrem dünnen Kimono hinterließen. Sie kniete sich mit unterschlagenen Beinen hin. Ihre kleinen, wohlgeformten
Brüste schmerzten und lechzten nach der Berührung ihres geliebten Ehegatten.
Er war nicht erregt, doch auch seine schlaffe Rute war imposant. Sie erinnerte sich, wie er sich in ihr bewegt hatte, kühn
wie ein Schwert, und das bekräftigte sie in ihrem Entschluss. Sie würde ihn wieder in sich haben, und zwar schon bald. Steif
wie ein Holzstab und doch so geschmeidig wie eine Brise, die durchs Schilf fuhr, würde er in ihren Liebestunnel gleiten. Und
schon bald würde sie seinen Samen spüren, der ihr Innerstes benetzte, und ein stummes Gebet zu den Göttern sprechen, dass
ihre Bemühungen von Erfolg gekrönt wären.
Sie riss sich vom Anblick ihres edlen Gatten los und öffnete das Lackkästchen, in dem sich allerlei ungewöhnliche Gegenstände
befanden.
Zunächst zwei Masken aus Pappmaché, bunt bemalt auf weißer, glattpolierter Grundierung mit fein gearbeiteten Löchern für Augen,
Nase und Mund. In der Ausgestaltung erinnerten sie stark an die traditionellen Masken des Nō-Theaters, doch diese hier waren
aus Papier statt Zedernholz gefertigt und leichter und angenehmer zu tragen.
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