Die Schwestern
getrennt.
Mistrys Samurai-Dame war nun beglückt und zufrieden. Sie, Deana, hingegen war keines von beiden.
Ob die Geschichte wohl auf einer wahren Begebenheit basierte?, fragte sie sich. Hatte Jake ernsthaft an seiner Männlichkeit
gezweifelt und Vida hatte ihn beruhigen können?
Das war unwahrscheinlich, wenn auch eine faszinierende Vorstellung.
Denn wie könnte Jake nicht stark sein? Sein Selbstbewusstsein ließ nicht den geringsten Raum für Zweifel. Er behielt stets
die Kontrolle, und doch war die Vorstellung eines weniger omnipotenten Jake auf bizarre Weise erregend. Deana war es gewohnt,
in ihren Beziehungen den Ton anzugeben, insbesondere, wenn es um Sex ging, aber bei Jake hatte sie nie die Chance gehabt,
das Zepter in die Hand zu nehmen.
Wie es wohl wäre?, sinnierte sie. Ihn dazu zu bringen, dass er sich verneigte, ihn gefügig zu machen. Sollte sie hart mit
ihm umspringen, wie Vida es vermutlich tat? Oder es mit sanfter Dominanz probieren, wie die kluge Keiko es mit ihrem Samurai
getan hatte? Für welche Methode sie sich auch entscheiden würde, jetzt konnte sie nicht mehr stillsitzen.
Bislang hatte sie sich nur kurz gestreichelt, doch jetzt überkam sie eine unerträgliche Erregung. Die Lust zerrte gnadenlos
an ihr, und ihr Geschlecht war geschwollen.
Es war, als sei Vida Mistry in ihren Kopf eingedrungen und hätte ihre subversive Wortmagie dazu genutzt, um sie zu erregen.
Deana erlebte geistige Masturbation, durchtriebene Sinnlichkeit am größten Sexualorgan des Menschen – seinem Verstand. Deanas
Sinn für räumliches Denken, für Visualisierung machte sie besonders anfällig dafür, und jetzt war sie heiß und feucht. Ihre
Schamlippen hatten sich wie Blätter einer besonders fleischigen Blume geöffnet. Sie wagte kaum, ihren Kitzler zu berühren,
also fuhr sie mit zwei Fingern seitlich daran vorbei und ließ die Dehnung Zärtlichkeit genug sein. Die kleine Knospe trat
pulsierend hervor und schien auf ihre doppelte Größe anzuschwellen.
Und vor Deanas geistigem Auge spielte sich ein wahres Panoptikum aus ungewöhnlichen Eindrücken ab. Illusionen, die aus einem
dunklen Winkel hervortraten. Sie sahsich selbst in Leder gekleidet, den straffen Körper des sich windenden Jake in Fesseln legen. Sie hielt seinen Schwanz in
der Hand und drückte ihn, woraufhin ihm ein Aufschrei entfuhr, während Vida Mistry unaussprechliche Dinge mit seinem Hinterteil
anstellte. Er winselte und schluchzte, dann schoss sein Samen hervor, und Deana spürte, wie ihre eigene heiße Muschi in Lustschaudern
erbebte und gegen den teuflischen Gurt rieb, der ihr Geschlecht umgab …
Im echten Leben war sie diejenige, die schluchzte und stöhnte und sich, die Hände zwischen den Schenkeln vergraben, auf der
Couch krümmte, als der Höhepunkt ihre Vagina zum Zucken und Pulsieren brachte.
«O Jake, o Jake», flüsterte sie und wünschte, er wäre bei ihr. «Warum, um alles in der Welt, gibt es nicht zwei von deiner
Sorte?»
Als Delia in der Nacht nicht nach Hause kam, machte sich Deana viel mehr Sorgen, als dass sie eifersüchtig war.
Normalerweise wäre sie nicht beunruhigt, denn sie selbst blieb oft genug einmal über Nacht weg, während Delia hin und wieder
bei Russell schlief. Sie persönlich hätte es keine ganze Stunde mit ihm ausgehalten, aber über Geschmack lässt sich bekanntlich
nicht streiten.
Doch das war nicht der Punkt, denn Jake war nicht Russell. Ihre Welten und Geschmäcker waren Lichtjahre voneinander entfernt,
und Jake selbst war ein ziemlich gefährlicher Typ.
Deana beschloss, auf ihr Frühstück zu verzichten, weil ihr kalter Hass den Appetit verdarb. Nicht auf ihre Schwester, denn
was ihnen zugestoßen war, konnte man nur als Zufall bezeichnen. Oder Schicksal. Oder Glück. Und sie hatten nun einmal eine
Münze geworfen, die die Reihenfolge bestimmt hatte, und es hätte ebenso gut sie selbst sein können.
Nein, ihr Zorn richtete sich gegen Jake und weckte ihrenBeschützerinstinkt, denn Delia verbrachte eine ganze ausschweifende Nacht mit ihm, und sie würde am wenigsten darauf vorbereitet
sein, wenn seine Forderungen unersättlich würden. Er war schon während ihrer kurzen Intermezzi ziemlich erfinderisch gewesen,
wie würde es erst sein, wenn ihm eine ganze Nacht zur Verfügung stand? Deana überfuhr bei dem Gedanken eine Gänsehaut, und
sie spürte ein Vibrieren in ihrer Spalte. Sie hatte mehr denn je Angst um Delia.
Zudem war sie
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