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Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Titel: Die Schwesternschaft des Schwertes - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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den Rücken verschrammt, was mich verflixt überrascht. Ich hätte schwören können, dass ich einen Teil der Eichentür in den Weltraum geschossen habe.
    »Ich habe mir zwar gedacht, dass ich dich eines Tages wieder sehe, aber ich hätte mir nie vorgestellt, dass du deswegen die Burg stürmst.«
    »Sean«, sagte Rakk, als der Rothaarige hereinkam und auf einem der sechs Sessel Platz nahm.
    »Hallo, Rakk«, sagte Sean. »Wie geht es?«
    »Als wäre ich zwei Stockwerke tief in einen Reparaturschacht gestürzt«, erwiderte sie. »Aber ich habe keinen ernstlichen Schaden genommen.«
    »Du hast keine ernstlichen Schäden mehr«, sagte Sean. »Du hattest Glück, dass gestern Abend ein paar Heiler bei uns zu Gast waren, sonst hättest du, wie ich befürchte, keinen Schritt mehr getan. Du hast dir nämlich das Rückgrat gebrochen.«
    »Was?«, fragte Rakk langsam.
    »Ja, im unteren Bereich. Als du gegen die Tür gekracht bist, hat dich die Wucht des Aufpralls vorn aus dem Fahrzeug geschleudert.
    Der untere Teil deines Rückgrats hat dabei die Hauptlast abbekommen. Glücklicherweise hatten wir die meisten der örtlichen Matrixtechniker zum Fest eingeladen, deswegen gab es keine Probleme, einen erstklassigen Kreis zu bilden. Sie haben dich in wenigen Stunden wieder zusammengeflickt. Aber sie schlagen vor, dass du mindestens eine Woche im Bett bleibst.«
    Als Sean fertig war, lief es Rakk kalt den Rücken hinunter. Ich habe mir das Rückgrat gebrochen?, dachte sie. Und bin schon wieder fit - nur ein paar Stunden später? Unmöglich. Es widerspricht allen Gesetzen der Physik. Es ist so, als würde jemand sagen, ein Sternenschiff könne durch den Hyperraum reisen, wenn es von fliegenden Pferden gezogen wird.
    Oder dass ein Bierkrug von allein über eine Tischplatte rutschen kann. Sie schloss die Augen und bemühte sich, das Schlottern zu unterdrücken, das nun in ihrem Inneren hochwallte.
    »Jedenfalls bist du jetzt außer Gefahr«, fuhr Sean fort. »Ich habe mit Fürst Hastur und Peter Haldane gesprochen. Sie haben mir von deinem früheren Versuch erzählt, mich zu besuchen.« Er lächelte und schüttelte den Kopf. »Hätte ich davon gehört, hätte ich sofort vermutet, dass du es warst. Wer sonst wäre so verrückt, so etwas zu tun?« Seine Miene wurde nun ernst. »Du hättest beide Male ums Leben kommen können. Peter sagt, du hättest eine Botschaft für mich, die zu persönlich ist, um sie einem Kurier anzuvertrauen. Um ehrlich zu sein, das macht mir ein wenig Angst. Sag mir also, was so wichtig ist, dass du dein Leben riskiert hast, um es mir mitzuteilen.«
    Rakk öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Dann schloss sie ihn wieder, denn es war ihr entsetzlich peinlich. Sie gab sich alle Mühe, aber sie fand die richtigen Worte trotzdem nicht.
    »Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll«, begann sie. »Der Abend, an dem wir uns begegneten, war wirklich gut. Irgendwas besonderes. Normalerweise sind die Menschen nicht offen zu mir.
    Ich bin auch nicht offen zu ihnen. Aber aus irgendeinem Grund haben wir uns an diesem Abend berührt. Du hast mir von deinen Liebschaften und Träumen erzählt. Ich habe dir von meinen Ängsten berichtet. Wir waren uns nah. Ich bin noch nie jemandem so nah gewesen. Aber dann hab ich gesehen, dass der Krug sich bewegt hat. Ich weiß nicht, wie es passiert ist oder wieso ich annahm, du wärst dafür verantwortlich. Gott, ich weiß nicht mal mehr, ob es wirklich passiert ist.«
    »Es ist passiert«, sagte Sean.
    Rakk schaute in sein gelassenes, aufmerksames Gesicht. »Yeah?
    Tja, ich hab es jedenfalls gesehen und … bin in Panik verfallen. Ich bin weggelaufen. Ich hab dich einfach sitzen lassen, zurückgewiesen. Zuerst hab ich mir gesagt, he, er ist nur irgendein Typ, den ich eines Abends in einer Kaschemme kennen gelernt hab; eigentlich war doch nichts zwischen uns. Aber dann hab ich gehört, dass ihr Comyn euch nicht anfasst … dass so was ‘n intimer Akt ist
    … Und dann ist mir eingefallen, dass ich dich geküsst hab. Dass du nicht zurückgewichen bist, sondern nur gelächelt hast. Und da ist mir klar geworden, wie echt die Gefühle an diesem Abend waren.
    Ich … Ich konnte einfach nicht mehr weiterleben wie bisher, nachdem ich dir das angetan hatte.« In ihren Augen bildeten sich Tränen, und sie wandte sich ab, damit er sie nicht sah. »Man wird mich bald von hier wegbringen, aber ich wollte, dass du weißt, dass es mir Leid tut, Sean. Ich hatte nie vor, dich so zu verletzen.«
    Sean

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