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Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Die Schwesternschaft des Schwertes - 8

Titel: Die Schwesternschaft des Schwertes - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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laut aufschreien, würde man auch nur die kleinste Vorschrift übertreten.«
    Carlina schaute der anderen Frau tief in die Augen. »Du bist Gildenmutter. Du kannst genügend Schwestern in Serrais überzeugen. Jene, die keine Veränderung wollen, können in ein anderes Gildenhaus umziehen. Und ich werde von der Insel des Schweigens diejenigen Priesterinnen herbringen, die mir folgen wollen. Zusammen können wir einen neuen Orden gründen, mit menschlichen Regeln, damit keine Frau gezwungen wird, eine unmögliche Wahl zu treffen.«
    Es dauerte eine Weile, ehe Jandria antwortete. Sie maß die noch immer fest schlafende Mirelli mit einem besorgten Blick und schaute dann das Kind an, das sich zufrieden in Mauras Arme kuschelte.
    »Aye«, sagte sie leise. »Wir haben Mirelli verloren, weil sie sich verliebt hat und die Schwesternschaft keinen Platz für die Liebe zu einem Mann hat.« Sie schüttelte den Kopf. »Frauen, die Frauen lieben, werden nicht gezwungen, gegen ihre Natur zu handeln, doch von den anderen verlangen wir, dass sie zu viel aufgeben.«
    »Dann wirst du es also tun? Nimmst du Mirelli mit nach Serrais und heißt die Priesterinnen willkommen, die ich überzeugen kann, mir zu folgen?«
    Jandria zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht, ob es durchführbar ist.« Sie seufzte und fuhr dann leiser fort: »Aber auch ich würde gern um einen Zufluchtsort wissen, an dem jede Frau ungeachtet ihres Könnens und ihrer Neigungen ein Heim findet - eine echte Alternative.«
    Nach diesen Worten trat Maura mit dem Kind auf den Armen vor.
    »Entschuldigt, meine Damen. Ich habe mitgehört, was Ihr gesagt habt. Ihr wisst nicht, was ein solcher Zufluchtsort für jemanden wie mich bedeuten würde.« Sie richtete einen flehentlichen Blick auf Jandria. »Ich bin keine Kriegerin wie Ihr, Mestra.« Ihr ernster Blick wandte sich nun Carlina zu. »Ich habe auch nicht den Wunsch, mich von den Dörflern zu trennen, die mein Können brauchen. Aber …
    Ach, wie sehr habe ich mich danach gesehnt, der Herrschaft meines Stiefvaters zu entkommen. So, wie es jetzt ist, muss ich mich, um einem Tyrannen zu entkommen, an einen anderen Mann binden und kann nur hoffen, dass er nicht zu grob ist … Bitte, Mestra …«
    Sie wandte sich wieder Jandria zu. »Bitte, versucht, was Mutter Liriel vorgeschlagen hat. Ich würde hart arbeiten, um das Vorrecht zu genießen, Eurem Orden anzugehören. Ich würde mein ganzes Einkommen dem Haus übergeben.«
    Jandrias altes Gesicht verzog sich zu einem Lächeln. »Nein, alles bestimmt nicht, mein Kind. Vielleicht einen Anteil.« Sie warf resigniert die Hände in die Luft. »Tja, ich bin zwar alt, aber in meinen Methoden noch nicht festgefahren. Und ich kann Mirelli nicht dem Tod überlassen. Wir werden einen neuen Orden gründen, Mutter Liriel, aber wenn man uns beide mit vorgehaltenem Schwert aus Serrais verjagt, behaupte nicht, du wärst nicht gewarnt worden.«
    Maura quietschte vor Entzücken und weckte das Kind, das leise anfing zu weinen. Sie lächelte entschuldigend, überließ die beiden anderen Frauen ihrem Gespräch und entfernte sich, um die Kleine zu beruhigen.
    »Wir werden eine neue Charta brauchen«, sagte Carlina langsam.
    Ihre anfängliche Begeisterung über Jandrias Einlenken wurde nun zu einer besorgten Bewertung der äußerst realen, vor ihnen liegenden Schwierigkeiten. »Vielleicht ist der König nicht damit einverstanden.«
    Jandria kicherte. »Nein, Mädel. Carolin ist kein Hindernis. Ich bin wirklich mit ihm verwandt, und er schuldet der Schwesternschaft des Schwertes eine Menge. Er wird mir keine vernünftige Bitte abschlagen.«
    Carlina nahm Jandrias Hände in die ihren und drückte sie kurz.
    Doch geistig war sie schon meilenweit entfernt und zählte die Priesterinnen, die sich ihr anschließen würden. Anya natürlich und Buartha, vielleicht noch ein Dutzend andere. Es waren vielleicht nicht viele, aber es war ein Anfang. Und mit einer Gewissheit, die aus der Stärke ihrer Entschlossenheit geboren wurde, wusste sie, dass es genug sein würden.

    Über Judith Kobylecky und ›Ein Anfang‹
    Da Judith Kobylecky wieder ein Kind bekommen hat, weist nicht nur der Titel dieser Geschichte auf einen neuen Anfang hin.
    Herzlichen Glückwunsch; mein Enkel ehrenhalber ist schon sieben.
    Sie wachsen schnell, nicht wahr? Auch wenn man es nicht glaubt, wenn sie klein und laut sind und einen in den Wahnsinn treiben.
    Man braucht sich nur zweimal umzudrehen, dann sind sie schon einsachtzig!
    Judith

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