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Die Schwingen des Todes

Die Schwingen des Todes

Titel: Die Schwingen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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für dich und den Kleinen.«
    »Danke.« Ich küsste ihn auf die Wange. »Das wird nicht ewig so weitergehen, Christopher. In ein paar Jahren verdiene ich selbst Geld.«
    »Ich hab mich nicht beschwert, Teresa.« »Das tust du nie«, sagte ich. »Ich sollte einen reichen Alten heiraten, damit du aus dem Schneider bist.«
    »Ich bin dein reicher Alter. Wofür brauchst du noch einen anderen?«
    Ich zuckte die Achseln.
    Er starrte mich an. »Hast du einen bestimmten im Auge?« »Ich meine nur theoretisch.« »Du kotzt mich an!«
    »Ein gut aussehender, viel älterer Mann, der mich für den Rest meines Lebens verwöhnt. Jemand, der keine große Konkurrenz für dich wäre.«
    »Es wäre überhaupt keine Konkurrenz für mich, weil er tot w äre.«
    »Ich meine viel, viel älter, Chris. Über vierzig oder fünfzig. Das würde dir doch nichts ausmachen, oder?«
    »Über vierzig vielleicht. Über fünfzig wohl nicht.« Er hob die Augenbrauen. »Wen würdest du dir aussuchen, Schatz? Decker?«
    »Du bist krank!«
    »Ja, du hast Recht. Nicht reich genug.«
    Ich sah ihn ernst an. »Ihr beiden arbeitet also zusammen?«
    »Keine Ahnung.«
    Diese Haltung gefiel mir nicht. »Christopher Sean Whitman Donatti, wenn du diesem Mann was tust, werde ich dir niemals verzeihen, das schwöre ich!«
    Er stieß mich grob von seinem Schoß. »Was ist bloß an dem Kerl dran, dass alle so loyal zu ihm sind?«
    »Außer der Tatsache, dass er dich aus dem Knast geholt hat? Dass er mir als einziger Mensch Geld geschickt hat? Dass er der einzige Mann war, der nie versucht hat, mit mir zu schlafen?«
    »Du vergisst deinen Vater.«
    »Ich bleibe bei dem, was ich gesagt habe, Chris!«
    Ruckartig hob er den Kopf und sah mir in die Augen. »Was? Wann?«
    Ich winkte ab. »Bevor wir uns kannten. Er war nicht hartnäckig. Es ist auch gar nichts passiert.« Meine Augen wurden feucht. »Er war zu betrunken.«
    »Und was noch?«
    »Jean hat uns... ihn ertappt. Sie hat mir immerhin nie die Schuld gegeben. Sie hat mich nicht unterstützt, aber auch nicht.« Ich wischte mir die Tränen weg. »Melissa ist jetzt im selben Alter. Ich rufe sie fast jeden Tag an und sage ihr immer wieder, wenn er irgendwas versucht.« Ich wagte den Gedanken nicht zu Ende zu denken.
    »Das hast du mir nie erzählt.« Er zog mich wieder auf seinen Schoß. »Du hättest was sagen sollen, mein Engel. Ich hätte es verstanden. Ich bin selbst missbraucht worden. Nachdem meine Mom gestorben war, hat Joey mir immer das Haar gekämmt, und ich musste ihm einen blasen.«
    »Das ist ja schrecklich!« Ich streichelte sein Gesicht und küsste ihn. »Armer Chris.«
    »Tja, ich Armer.« Er schüttelte den Kopf. »Weißt du, jahrelang hab ich den Mund gehalten, und jetzt erzähl ich's zwei Leuten in vierundzwanzig Stunden. Was, zum Teufel, ist mit mir los?«
    »Wem hast du's noch erzählt?«
    »Rina Decker. Ich weiß nicht, wie ich auf meinen Onkel kam. Sie hat so eine Art, was aus einem rauszukriegen. Sie und der Lieutenant passen zusammen.«
    »Das denke ich auch.«
    »Mein Gott, ich kann nicht glauben, dass dein Alter.« »Es war vorbei, bevor es anfing.« »Ich sollte ihn umlegen.« »Chris.«
    »Ich werd's nicht tun, aber ich sollte es.« »Können wir das Thema wechseln? Es tut mir so weh! Besonders nach der Liebe.« Er drückte mich an sich. »Ist es das für dich? Liebe?« »Ja, natürlich. Was ist es denn für dich?« »Wunderbare Liebe.«
    »Dann sind wir ja einer Meinung.« Ich lehnte mich an ihn. »Weiß Lieutenant Decker, was er tut?«
    »Er ist nicht blöd, aber New York ist anders als Los Angeles. Er befindet sich auf fremdem Terrain und weiß nicht, mit was o der wem er's zu tun hat. Außerdem ist er unbewaffnet.« Ich sah auf. »Er hat keine Pistole?«
    »Ich wollte ihm eine geben, aber er hat abgelehnt. Der Mann ist stur.« »Mit wem hat er's zu tun?«
    »Ich hab da so meine Theorie - Amateure, die wie Profis wirken wollen. Das heißt, sie sind dumm, und dumm ist gefährlich. Wenn ich seine Frau wäre, würde ich mir mal seine Lebensversicherung ansehen.« Er nahm noch einen Schluck Wasser. »Wahrscheinlich wär's einfacher, jemand würde ihn umlegen. Dann hätte ich mehr Ellbogenfreiheit. Jemand muss das Problem lösen. «
    Mein Herz schlug schneller. Er musste es gemerkt haben, denn er streichelte mir den Rücken und sagte leise und beruhigend: »Ich hab's versucht, mein Kätzchen, aber er hat gesagt, ich soll mich da raushalten. Also bin ich draußen. Offen gesagt, ich hab mich

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