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Die Schwingen des Todes

Die Schwingen des Todes

Titel: Die Schwingen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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es.«
    »Nein, ich vermute, du hast dein Bestes versucht.« Jonathan atmete tief aus, dann putzte er mit einem Taschentuch die Brillengläser. »Warum bist du zu Donatti gegangen, wenn du den Verdacht hattest, er hätte Ephraim ermordet?«
    »Ich hab ihn nicht verdächtigt, weil die Cops es auch nicht getan haben.« Decker wurde mürrisch. »Ich brauchte Hilfe, Jonathan. Donatti und ich sind uns früher mal über den Weg gelaufen. Ich dachte, er wäre vielleicht eine gute Informationsquelle.« Decker schlug aufs Armaturenbrett. »Es war schwachsinnig! Ich bin einfach ein Volltrottel, okay?«
    »Du bist ganz bestimmt kein Volltrottel.« Jonathan seufzte. »Wer weiß, was unsere Handlungen bestimmt? Wir denken, wir wären es, aber das stimmt nicht. Hinter allem steht Gott, und Er hatte vielleicht Seine Gründe.«
    »Nett, dass du das sagst.«
    »Ich bin nicht in der Position, ein Urteil zu fällen, oder?«
    Sie schwiegen wieder. Die Autos sausten weiter an ihnen vorbei.
    »Ich hab mich ein paarmal mit Donatti getroffen«, fuhr Decker fort. »Er sagte, sie wäre bei ihm.« »Was heißt das?«
    »Donatti sammelt Kids, die irgendwo weggelaufen sind. Junge Mädchen und schwule Jungs, die nirgendwohin können. Er benutzt sie. schickt sie auf den Strich.«
    »O Gott! Hat er.«
    »Nein, nein. Er hat sie nicht auf den Strich geschickt. Sie war noch nicht lange genug bei ihm. Er hatte Shayndie am Wochenende aufgelesen. bevor ich zu ihm kam. Das hat er mir aber nicht gleich erzählt. Wir mussten erst ein kleines Katz-und-Maus-Spiel machen. So war das immer mit uns -Psychospielchen. Später verriet er mir, sie wäre bei ihm, und er würde es mir aus Freundlichkeit erzählen, damit ich mir keine Sorgen mache und mich auf den Mord an Ephraim konzentrieren kann. Damals dachte ich, er sagt die Wahrheit, aber bei Psychopathen weiß man das nie. Der Mann ist ein eiskalter Killer und ein pathologischer Lügner. Man muss mit dem arbeiten, was man kriegt.«
    Jonathan nickte. »Natürlich.«
    Decker fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »Ich hätte schwören können, es ist die Wahrheit, Jonathan, weil ich sie gesehen habe. Wir haben einen Treffpunkt vereinbart, und er brachte sie mit. um mir zu zeigen, dass sie okay ist. Verschreckt, aber unverletzt.«
    »Ich kann mir denken, dass sie verschreckt war.«
    »Sie hatte keine Angst vor ihm, Jon, sondern vor mir! Sie fürchtete, ich würde sie mitnehmen und zu ihren Eltern bringen. Sie hat ihn angefleht, sie nicht wieder zu ihrer Familie zu schicken. Sie wollte bloß in ihr Versteck zurück, hing an ihm w ie eine Klette. Als er allein mit mir reden wollte, musste er sich regelrecht losreißen.«
    »Vielleicht war es gespielt.«
    »Nein, das war nicht gespielt. Als ich sie was gefragt habe, konnte sie kaum antworten, so sehr hat sie vor Angst gezittert. Sie hat ihm die Antworten ins Ohr geflüstert, und er hat sie mir gesagt. «
    »Wonach hast du sie gefragt?«
    »Nach dem Mord natürlich. Was sie gesehen hat.«
    »Und?«
    »Sie sagte, ein paar Chassidim hätten Ephraim mitgenommen.«
    »Mein Gott, wie weit ist es mit dieser Welt gekommen.«
    »Oder Leute, die als Chassidim verkleidet waren«, unterbrach ihn Decker. »Sie ähnelten nämlich keiner chassidischen Sekte, die ich kenne. Sie trugen schtreimel. Kennst du eine Sekte, die an Wochentagen schtreimel trägt?«
    »Nein.« Jonathan schüttelte den Kopf. »Es kann aber eine geben.«
    »Oder jemand hat sich verkleidet, es aber nicht hundertprozentig geschafft. Zum Beispiel Drogenhändler der israelischen Mafia, die in Florida wegen Ecstasyhandels gesucht werden, aber vor der Festnahme aus Miami verschwinden konnten. Es könnte doch sein, dass sie sich in Quinton verstecken.«
    »Was um alles in der Welt wollten die von Ephraim?«
    »Vielleicht wusste er etwas, vor allem wenn Chaim ihre Waren ins Land schmuggelte.«
    »Akiva, in Quinton kennen sich alle. Da kann sich niemand verstecken, geschweige denn integrieren.«
    »Es sei denn, sie haben schon Verbindungen«, gab Decker z urück. »Vielleicht versteckt sie jemand. Wie ich schon sagte, wenn Chaim mit Ecstasyimport zu tun hatte...«
    »Akiva, du hast keine Beweise, Chaim mit so etwas in Verbindung zu bringen!«, brüllte Jonathan. »Wo sind die Indizien für solche Beschuldigungen?«
    Decker stützte den Kopf in die Hände. »Es gibt keine.«
    Jonathan legte die Hand auf den Mund, seine Stimme sank zu einem Flüstern herab. »Selbst wenn Chaim etwas Illegales getan hat. kann ich nicht

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