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Die Schwingen des Todes

Die Schwingen des Todes

Titel: Die Schwingen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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ihrem Vater. Sie hätte sich rausgeschlichen, um mich anzurufen, aber es wäre gegen die Regeln, wenn sie da bleiben wollte, wo sie war. Wenn er erfuhr, dass sie gegen die Regeln verstoßen hätte, würde er sie rauswerfen. Also müsste sie schnell zurück. bevor jemand etwas merkte.«
    »Wer ist er?«, fragte Decker.
    Jonathan zuckte hilflos die Achseln. »Wir haben vielleicht ein, zwei Minuten geredet, dann sagte sie, sie müsse gehen. Ich sollte bitte, bitte niemand sagen, dass sie angerufen hätte.« Er blickte Decker aus verquollenen Augen an. »Ich bat sie, mir zu sagen, wo und bei wem sie sei. Natürlich tat sie es nicht. Sie meinte nur, jemand Großes und Mächtiges würde sich um sie kümmern, und es ginge ihr gut.«
    Ein langes Schweigen.
    »Ich hab es Chaim erzählt«, gab Jonathan zu. »Ich konnte nicht anders, Akiva. Ich. er ist mein Schwager. wenn es meine Tochter gewesen wäre.«
    Völlig verzweifelt wandte er sich ab.
    »Ich bat ihn, es niemandem zu erzählen, und es sei lebenswichtig, dass nur wir zwei es wüssten. Aber vielleicht hat er es Minda gesagt. Vielleicht hat sie mit jemandem darüber gesprochen. ich weiß es nicht. Der Gedanke verfolgt mich, dass ich sie ungewollt verraten habe.«
    »Es klingt nicht so.«
    »Sie hat mich angefleht, niemandem etwas zu sagen. Ich hätte es als Warnung betrachten sollen. Vielleicht war mein Telefon angezapft. Oder das von Chaim, als ich ihn angerufen habe, um es ihm mitzuteilen. Ich hätte sie drängen sollen, mir mehr zu erzählen, aber es ging alles so schnell.«
    »Wenn sie dich zu Hause angerufen hat, können wir den Anruf zurückverfolgen. Wahrscheinlich ist es eine Telefonzelle, aber dann wäre es möglich, ihr Versteck ungefähr einzugrenzen. vorausgesetzt, sie ist zu Fuß zu der Telefonzelle gelaufen.«
    »Ich hätte dich um Rat fragen sollen.« Jonathan wischte sich über die Augen. »Ich habe nicht nur meine Schweigepflicht gebrochen. vielleicht hat es Shayndie auch das Leben gekostet.«
    Decker sackte in seinem Sitz zusammen. Jonathan deutete seine Körpersprache falsch. »Du verachtest mich.«
    Deckers Lachen war bitter. »Ach was!« Er wandte sich zu seinem Bruder. »Du meinst wirklich, du hast es versaut?« Er schaute an die Wagendecke. »Ich hab es erst richtig vermasselt, Jonathan! Ich hab sie gesehen und dann gehen lassen.«
    »Was?«
    »Ich hab sie gehen lassen, weil sie einen Beschützer hatte. g laubte ich jedenfalls.« »Was? Wen?«
    »Besser, du weißt es nicht«, erwiderte Decker.
    Jonathan packte ihn an den Schultern, seine Augen funkelten vor Wut. »Ich hab dir alles erzählt. Das ist keine Antwort!«, schrie er.
    Decker hätte am liebsten zurückgebrüllt, aber er hielt inne. Jon hatte Recht. Er ballte seine Fäuste, um nicht um sich zu schlagen. Sein Herz raste, und er glaubte, keine Luft zu bekommen.
    Ruhig, ganz ruhig!
    »Okay.«, er holte Luft. »Okay, folgender Vorschlag: Wenn wir die Sache aufklären wollen, müssen wir alles auf den Tisch legen. Aber nichts - und damit meine ich kein einziges Wort -darf nach außen dringen!«
    Beide schwiegen. In gefährlicher Nähe des Wagenhecks rasten die Autos vorbei. »Wir sollten hier weg, bevor uns einer rammt«, brummte Decker.
    »Gleich.« Jonathan fuhr sich schwer atmend mit den Fingern durch den Bart. »Okay, es bleibt unter uns. Bei wem war Shayndie?«
    Decker brauchte ein paar Momente, um den Namen auszusprechen. »Christopher Donatti.«
    Jonathan war fassungslos. »Christopher Dona.«
    »Schon mal von ihm gehört?«
    »Natürlich! Der Prozess seines Vaters war ein halbes Jahr lang auf allen Titelseiten! Was, zum Teufel, hatte sie mit ihm zu tun? Und du?«
    »Die zweite Frage zuerst. Als der Tatort von Ephraims Mord untersucht wurde, sagte einer der Cops, es sähe wie einer von Donattis Morden aus, wäre es aber wohl nicht - zu niedrig und ungenau getroffen. Da ich aber nichts anderes vorhatte, habe ich i hn aufgesucht.« »Du hast Christopher Donatti besucht?« »Ja.«
    »Einfach so?«
    »Lass es mich erklären.«
    »Du hast einen Berufskiller besucht!« Jonathan war außer sich. »Und nicht irgendeinen Berufskiller - du hast einen der übelsten Kriminellen der Mafia besucht, dessen Vater fünfzehn Jahre lang die New Yorker Familie führte? Und darf man fragen, warum?«
    »Könntest du den sarkastischen Ton lassen? Das nervt.« Jonathan sah weg. »Ich bin einfach. sprachlos.« Schweigen.
    »Entschuldige meine Grobheit«, flüsterte Jonathan. »Schon gut, ich verdiene

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