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Die Séance

Die Séance

Titel: Die Séance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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aufhalf.
    Er hob eine Hand. “Es ist alles in Ordnung.”
    Sie schafften es die Treppe hoch, und Christina kehrte einen Augenblick später mit einem Glas Wasser zurück.
    “Ich danke Ihnen, meine Liebe”, sagte Adam.
    Sie lächelte. “Der Tee ist gleich fertig.”
    Und während sie unten nach dem Tee schaute, sagte Jed mit einem Lächeln, um seinen Worten die Spitze zu nehmen: “Die Iren glauben, mit Tee könnte man jedes Problem lösen. Vor allem, wenn ein Schuss Whiskey drin ist.”
    “Damit liegen sie gar nicht so verkehrt, nicht wahr?”
    “Mit dem Tee oder mit dem Whiskey?”
    “Mit beidem”, sagte Adam und setzte sich auf das Bett.
    Jed setzte sich ihm gegenüber in einen Stuhl und fragte: “Also … was sind Sie wirklich?”
    “Was haben Sie heute Abend gesehen?”, fragte Adam anstelle einer Antwort.
    “Nebel. Und ich will verdammt sein, wenn ich eine Ahnung habe, wo der herkam, außer es war bloß eine Massenhalluzination.”
    Adam lächelte. “Meinen Sie, ich hätte einen ganzen Raum voller Leute hypnotisiert?”
    “Und Ihre Stimme … Ihre Stimme war völlig verändert”, sagte Jed.
    “Und Katherine Kidd hat ihren Bruder gesehen”, seufzte Adam. “Schade. Wir waren auf einem guten Weg.”
    “Auf einem guten Weg wohin? Wo wären wir am Ende gelandet?”, fragte Jed, der sich der Skepsis in seiner Stimme vollkommen bewusst war.
    “Möglicherweise bei einem Anknüpfungspunkt. Obwohl … vielleicht haben wir ja das Bindeglied bereits gefunden?”, sagte Adam.
    “Adam, glauben Sie wirklich, dass der Geist von Beau Kidd in diesem Haus spukt?”
    Adam lächelte. “Ich verrate selten, was genau ich glaube, außer denen, die sehr gute Freunde von mir – oder meine Angestellten – sind.”
    “Mr. Harrison, ich habe nur Gutes über Sie gehört, aber trotz alledem …”
    “Sie glauben nicht an Geister.”
    Jed hob die Schultern, sagte aber nichts.
    Adam fuhr fort. “Dabei sollten gerade Sie an Geister glauben.”
    “Tatsächlich?”
    “Geister können uns auf viele verschiedene Weisen verfolgen. Und Sie werden an jedem Tag Ihres Lebens verfolgt.”
    Jed versteifte sich. “Wovon reden Sie?”, fragte er barsch.
    “Sie können nicht loslassen. Sie fühlen sich schuldig wegen dem Tod Ihrer Frau. Sie können nicht begreifen, wie eine Frau, die so jung und so schön war und alles hatte, was zu einem guten Leben gehört, plötzlich sterben konnte – und Sie bleiben zurück und leben weiter. Sie sehen Ihre Frau an jedem Tag Ihres Lebens. Sie brauchen das Schuldgefühl, um weiterleben zu können. Und jetzt übertragen Sie diese Schuld auf alles, was Beau Kidd zugestoßen ist. Vielleicht verfolgt Beau Kidd ja eigentlich Sie”, meinte Adam.
    Jed fuhr zurück, fühlte Zorn – und noch etwas Seltsames, Gespenstisches. “Machen Sie sich nicht lächerlich. Ich bin überhaupt nicht hier gewesen, als sie dieses dämliche Ouija-Brett hervorgeholt haben.”
    Adam antwortete darauf nicht. Stattdessen sagte er: “Wie ich höre, wurden ähnliche Mordfälle in anderen Gegenden entdeckt.”
    Jed starrte den älteren Mann mit gerunzelter Stirn an. “Woher wissen Sie das?”
    Adam lächelte. “Ich habe meine Kontakte zum FBI, Mr. Braden.”
    “Na schön. Sagen wir mal, Sie hätten recht, der Mörder ist hier vor zwölf Jahren sehr aktiv gewesen. Dann wurde Beau Kidd getötet, und der Mörder wusste, jetzt konnte er mit den hiesigen Morden davonkommen, also fing er an, herumzureisen, beging seine Verbrechen, wo immer er sich gerade befand. Aber schließlich kommt er hierher zurück – nach Hause zurück – und fängt wieder an, hier zu morden.”
    “Das ist seine Natur”, sagte Adam leise.
    “Wie meinen Sie das?”
    “Ich sage Ihnen jetzt, was ich denke, und ich glaube, da stimmen Sie und ich weitestgehend überein. Der Mörder hat hier begonnen, und jetzt ist er zurück, nachdem Beau Kidd ihm etwas Luft verschafft hat. Er ist hochintelligent, auf kriminelle Weise clever. Er wusste, wann er bei sich zu Hause lieber nicht mehr morden sollte. Aber es steckt in seiner Natur. Er hat es geschafft, seinen Blutdurst unerkannt zu befriedigen, während er weg war, und jetzt ist er überzeugt, er könnte auch hier wieder mit seinen Verbrechen davonkommen, vielleicht sogar erneut einen Sündenbock ans Messer liefern.”
    Jed nickte. “Aber was geht mit Beau Kidd und Christina in diesem Haus vor?”, fragte er.
    “Eine Beziehung”, sagte Adam.
    “Aber was für eine Art Beziehung? Und wie hängt das mit

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