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Die Séance

Die Séance

Titel: Die Séance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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etwas Glück würde Beau heute Abend einer weiteren Person erscheinen.
    “Fasst euch alle an den Händen”, riet Adam der Gruppe. Sobald jeder das tat, begann er zu sprechen. “Das Leben ist durchzogen von Verbindungslinien zwischen den Dimensionen. Der Tod ist vielleicht nur eine weitere dieser Linien, eine andere Dimension. Wir wissen, dass manchmal Grenzen überquert werden, und wir wissen ebenfalls, dass manchmal diejenigen, die eine Grenze überqueren sollten, das nicht können, weil sie in der einen Dimension noch nicht alles erledigt haben, was sie erledigen müssen – oder weil jemand Hilfe braucht.”
    Seine Stimme hatte eine tiefe Resonanz angenommen. Beinahe hypnotisch, dachte Christina.
    “Manchmal”, fuhr Adam leise fort, “gibt es Menschen mit besonderen Fähigkeiten, die dieses Leben verlassen und den ewigen Frieden erst finden, nachdem sie die Mühsal dieser Erde hinter sich gelassen haben. Sie bleiben noch zurück, denn sie haben eine neue Berufung gefunden. Manchmal helfen sie uns, wenn es notwendig ist, mit den Toten zu sprechen.”
    Nicht ein einziges Mal verlangte er von ihnen, die Augen zu schließen oder irgendetwas anderes zu tun, als sich bei den Händen zu halten. Aber als Christina ihn über die ganze Länge des Tisches hinweg anblickte, schien die Welt sich auf einmal zu verändern.
    Der Raum füllte sich mit Nebel, der sanft hin und her wirbelte. Als sie Adam erneut ansah, wirkte er irgendwie verändert, und als er weitersprach, hatte er eine andere Stimme.
    “Ich bin Josh, und ich bin hier, um euch zu helfen”, sagte er.
    “Josh?”, murmelte Christina.
    Das Einzige, was sie sehen konnte, war Josh und der Nebel, aber sie spürte noch den Druck an ihren Händen, auf der einen Seite von Dan, auf der anderen von Mike.
    Seltsamerweise hatte sie keine Angst mehr, obwohl sie die beiden nicht mehr sehen konnte.
    “Beau Kidd, möchtest du dich zeigen?”, fragte Josh.
    “Ich bin hier”, sagte Beau Kidd, und das war er tatsächlich, wie Christina feststellte. Er stand hinter Josh.
    “Warum findest du keinen Frieden, Beau?”, fragte Josh.
    “Weil ich unschuldig bin”, sagte Beau. “Und weil …”
    “Weil?”, echote Josh fragend.
    “Ich spüre eine Gefahr, die dieses Haus umgibt.”
    “Warum?”, fragte Josh.
    “Das weiß ich nicht, aber es gibt eine Verbindung, jemand muss sie finden.”
    Plötzlich zerriss eine entsetzlich, schmerzerfüllte Totenklage die Nacht, und Beau schien einfach … zu zersplittern.
    Der Nebel verzog sich, als jedermann um den Tisch aufsprang und Katherine anstarrte, die vom Tisch zurückfuhr, immer noch jammernd. “Ich habe ihn gesehen”, heulte sie. “Oh mein Gott … ich habe meinen toten Bruder gesehen.”

16. KAPITEL
    S tille im Raum.
    Totenstille.
    Adam Harrison machte das Licht wieder an, der Salon sah aus wie zuvor.
    Das hier ist eine Familie von darstellenden Künstlern, rief Jed sich in Erinnerung. Und trotzdem … Katherine war diejenige gewesen, die geschrien hatte.
    Überwältigt von der Show? Er musste zugeben, dass die ziemlich gut gewesen war. Adam Harrison hatte es prima hingekriegt, mit einer anderen Stimme zu sprechen, genauso überzeugend wie Christina es schaffte, mit toten Leuten zu reden.
    Katherine wirkte immer noch gleichzeitig ekstatisch und zerknirscht.
    “Ich habe ihn gesehen”, wiederholte sie. “Ich habe Beau gesehen.” Als niemand etwas erwiderte, wandte sie sich an Adam und fragte: “Ich habe alles vermasselt, oder?”
    “Nein … nein”, sagte Adam.
    “Es wirkte so … echt.”
    Mike räusperte sich. “Vielleicht für Sie. Ich habe überhaupt nichts gesehen.”
    “Dann haben Sie nicht richtig hingesehen”, insistierte Katherine.
    “Ich fand es ganz schön gespenstisch”, sagte Ilona.
    “Plötzlich ist da dieser Nebel gewesen”, sagte Mike, er klang wirklich nervös. “Der Nebel war echt.”
    Jed bemerkte, dass Adam blass aussah, erschöpft. “Adam”, sagte er leise. “Sie sollten sich hinsetzen, bevor sie noch hinfallen.” Jed mochte ja der Ansicht sein, dass der Mann bloß ein geschickter Betrüger war, aber er sah jetzt wirklich krank aus, und er war ja auch nicht mehr der Jüngste. “Eigentlich sollten Sie sich sogar ein bisschen hinlegen. Lassen Sie mich Ihnen nach oben helfen.”
    Adam nickte.
    Christina sprang auf. “Ich hole Ihnen ein Glas Wasser, Adam. Und mache noch mehr Tee.” Sie eilte aus dem Salon.
    “Adam?”, sagte Thor mit gerunzelter Stirn und sah zu, wie Jed Adam

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