Die Séance
einer Verbindung zwischen den Opfern zusammen, eine Verknüpfung, hinter die ich immer noch nicht gekommen bin? Ich habe das Gefühl, als würden wir uns dauernd im Kreis drehen.”
“Das glaube ich nicht”, sagte Adam.
“Und warum nicht?”, fragte Jed.
Adam zuckte die Achseln. “Ich bin nicht sicher, ob ich meine Annahmen mit Ihnen teilen soll, Mr. Braden. Sie sind viel zu skeptisch.”
“Wieso? Weil ich mir die Vorstellung nicht zu eigen machen kann, Geister könnten auf der Erde herumspazieren, wie es ihnen passt?”
Bevor Adam darauf antworten konnte, kam Christina bereits mit dem Tee. Sie warf Jed scharfe Blicke zu, während sie eingoss.
Jed erhob sich. “Ich schätze, ich sollte jetzt Katherine nach Hause bringen.”
“Tu das”, sagte Christina. “Adam, wie mögen Sie Ihren Tee?”
“Ein Stück Zucker und etwas Milch, vielen Dank.”
Jed zögerte an der Tür, aber Christina wollte ihn nicht einmal mehr ansehen. Er wollte ihr sagen, dass er gleich zurückkommen würde, dass er es hasste, sie in diesem Haus allein mit einer Gruppe von Leuten zu lassen, die sich bestenfalls töricht benahmen, schlimmstenfalls völlig durchgeknallt waren – auch wenn sie deren Irrglauben zu teilen schien.
Er war überrascht, als Adam ihn mit einem freundlichen Lächeln anblickte. “Kommen Sie gleich wieder zurück, Mr. Braden. Mir hat unsere Unterhaltung Spaß gemacht.”
“Danke, das werde ich.”
Christina blickte nicht einmal einen Wimpernschlag lang in seine Richtung.
Jed ging die Treppe hinunter, wütend auf sich selbst. Verdammt, dieser Typ fing beinahe an, ihn zu überzeugen. Aber so etwas wie Geister gab es nicht, sagte er sich selbst. Es gab nur Erinnerungen. Erinnerungen, die einen quälten und verfolgten, die schmerzten. Aber irgendwo in seinem Innern fing er an zu glauben, dass er sich irren könnte, sich sein ganzes Leben lang geirrt hatte, und dass Geister tatsächlich existierten.
Und vielleicht, eines Tages, wenn dies alles der Vergangenheit angehören würde, könnte er sogar lernen, seine eigenen Geister loszulassen.
“Gott sei Dank, dass es Ihnen gut geht. Sie haben mir wirklich Angst gemacht”, sagte Christina zu Adam, nachdem Jed gegangen war.
Einen Augenblick später tauchte Genevieve in der Tür auf, gefolgt von Ana, bevor Adam etwas sagen konnte.
Adam blickte zu ihnen hinüber und grinste. “Wow! All diese wunderschönen jungen Frauen um mich herum. Vielleicht sollte mir öfter mal ein bisschen schummrig werden.”
“Wie fühlen Sie sich?”, fragte Ana und setzte sich aufs Bett.
“Mit mir ist absolut alles in Ordnung”, versicherte ihr Adam.
Ana betrachtete ihn einen Moment, bevor sie weitersprach. “Ich hoffe, die Frage macht Ihnen nichts aus, aber Josh … Josh war Ihr Sohn, oder?”, fragte sie leise.
Christina fuhr zusammen; man hätte eine Nadel zu Boden fallen hören, so leise war es in dem Zimmer geworden.
“Ja”, sagte Adam.
“Und er ist schon … vor langer Zeit von uns gegangen”, fuhr Ana fort.
Adam lächelte, in Erinnerungen versunken. “Ja.”
“Es war, als ob Sie er gewesen wären, wissen Sie”, sagte Ana, gleichzeitig überzeugt und fragend.
Wieder blieben alle anderen stumm, sahen sie an, während sie sprach.
“Beau Kidd habe ich nicht gesehen, aber ich könnte schwören, dass ich Ihren Sohn gesehen habe. Dass er … dass er wirklich da gewesen ist.”
Adam streckte eine Hand aus und berührte ihr Gesicht. “Josh ist tatsächlich wirklich da, vielen Dank. Mein Sohn hatte diese besondere Begabung. Und er ist jung gestorben. Ich selbst verspürte zu so etwas nie die Anlage, aber ich glaube an sie, und ich bin in der Lage gewesen, Menschen um mich zu versammeln, die diese Gabe besitzen, und den Mut, sie auch einzusetzen.”
“Glauben Sie, dass ich so eine Begabung habe?”, fragte Ana.
Christina verzog das Gesicht. “Wenn nicht, kannst du gern meine haben”, sagte sie trocken, was die Anspannung im Raum löste. Alle lachten.
“Möglicherweise”, sagte Adam sanft zu Ana.
“Lassen wir Adam sich mal ein bisschen ausruhen”, unterbrach sie Genevieve entschlossen.
Sie gingen nach unten. Katherine und Jed waren weg, und Christina vermutete, er würde nach Hause fahren, nachdem er sie bei ihren Eltern abgesetzt hatte. Für heute Nacht war ja offensichtlich alles vorbei.
“Ich werde mich dann auch mal verdrücken”, sagte Ana.
“Wir bringen dich heim”, sagte Tony.
“Mir passiert schon nichts. Ich bin schon tausend Mal von
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