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Die Séance

Die Séance

Titel: Die Séance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Fußgelenke, Rücken … der Schmerz war überall und ließ nicht nach.
    Sie musste aufhören zu weinen. Sogar die Tränen schmerzten.
    Und die Tränen entzückten ihren Peiniger sogar noch mehr, der ihre Erniedrigung und Demütigung genoss.
    Schauspieler, Schauspielerinnen, Künstler … die hielten sich für so toll, hatte ihr Entführer gesagt, für so viel besser als alle anderen.
    Aber er … er wusste das besser.

18. KAPITEL
    C hristina war mehr als nur im Halbschlaf – sie beschloss, irgendwo in den unbekannten Tiefen ihres Hirns, noch fast ganz zu schlafen – als sie ein Telefon klingeln hörte. Dann hörte sie Jed sagen, er wäre gleich da.
    Sie öffnete ein Auge und sah ihn fragend an, als er sein Handy zuklappte.
    “Katherine Kidd”, sagte er.
    “Oh?”
    “Sie hat gerade erst gehört, dass Angie McDuff vermisst wird. Sie wollte sagen, wie leid ihr das tut, und sie möchte gern, dass ich vorbeikomme. Sie möchte, dass ich Adam mitbringe.”
    “Gute Idee”, sagte sie und versuchte, nicht besorgt zu klingen.
    “Wir könnten alle hingehen”, sagte er.
    “Nein, sie hat doch nur nach dir und Adam gefragt.”
    “Eigentlich glaube ich sogar, sie wäre froh, wenn du auch mitkommst.”
    “Warum?”
    “Ich glaube, sie meint, sie müsste sich bei dir noch irgendwie entschuldigen.”
    “Ist doch gar nicht notwendig.”
    Er war einige Zeit still neben ihr. “Sie glaubt wirklich, sie hätte letzte Nacht ihren Bruder gesehen.”
    Christina drehte sich auf den Rücken. “Ich hab’s! Hier ist eine Theorie für dich. Beau ist vor zwölf Jahren wirklich der Mörder gewesen. Jetzt ist er wieder da, und obwohl er ein Geist ist, mordet er wieder. Er hat Katherine dazu gebracht, die ganze Dreckarbeit für ihn zu erledigen. Sie lockt die Opfer an, und dann hält er sie unten in seinem Grab gefangen. Später legt sie die Leichen bei den Highways ab.”
    Jed sah sie nicht an. Er stand auf, ging ins Bad. Kurz darauf hörte sie die Dusche.
    Anscheinend schätzte er ihren Sinn für Humor nicht besonders, dachte sie, verstand nicht einmal, dass das für sie genauso lächerlich klang wie der Gedanke, ihre Cousins könnten etwas mit der Sache zu tun haben.
    Er kam aus dem Bad, schon angezogen, rubbelte das Haar mit einem Handtuch trocken. “Du solltest mitkommen”, sagte er zu ihr.
    “Nein, danke.”
    “Dann sehe ich mal, ob Ana mitkommen will.”
    “Vielleicht auch Thor. Dann können Genevieve und ich über alte Zeiten schwatzen und über dich und Thor klatschen”, sagte sie leichthin, mit gezwungenem Lächeln.
    Er blieb neben dem Bett stehen und hob ihr Kinn an. “Kann ein Geist morden?”, fragte er ganz ernsthaft.
    Wollte er sich über sie lustig machen? Das konnte sie nicht sagen. Sie zögerte und sagte dann: “Er … äh … er macht einen ganz anständigen Kaffee.”
    “Na schön. Wir sehen uns später.” Er ging zur Tür, drehte sich noch einmal um. “Wartest du auf mich?”
    “Okay.”
    “Ich meine es ernst. Ich meine …”
    “Du meinst, ich soll nicht irgendwohin gehen – schon gar nicht mit meinen Cousins – richtig?”
    “Es gibt keine harten Beweise”, sagte er.
    “Es gibt überhaupt keine Beweise”, blaffte sie. “Mach dir um mich keine Sorgen. Ich will das Haus sowieso für Halloween schmücken, also denke ich, damit könnte ich mal anfangen. Ist zwar schon ein bisschen spät, aber … ach, zum Teufel, ich hab ja noch zehn Tage Zeit. Außerdem kann ich die ganzen Geschenke für Thanksgiving aussuchen, wo ich schon mal dabei bin. Ana wollte an Halloween ausgehen”, sagte sie leise. “Sie wollte, dass wir uns alle wie Figuren aus dem ‘Zauberer von Oz’ verkleiden. Sie selber wollte Toto sein, der Hund.”
    “Klingt irgendwie …”
    “Klingt völlig bedeutungslos, wenn du im selben Atemzug über einen Serienmörder redest, nicht wahr?”
    Er wusste nicht, was er dazu sagen sollte, also verabschiedete er sich nur und ging.
    Sie saß in ihrem Bett und lauschte seinen Schritten auf der Treppe, gefolgt von Stimmen. Denen von Adam, Genevieve, Thor … und von Jed. Sogar Killer bellte zweimal kurz. Dann wurde die Haustür geöffnet und geschlossen. Dann hörte sie, wie ein Motor angelassen wurde, ein Auto davonfuhr. Und sie blieb immer noch im Bett und lauschte dem Geräusch der Stille.
    “Adam, glauben Sie, Sie könnten Katherine irgendwie helfen? Glauben Sie, sie könnte etwas wissen, das vielleicht Beaus Unschuld beweisen kann, ihr das aber gar nicht bewusst ist?”, fragte Jed

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