Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Séance

Die Séance

Titel: Die Séance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
vier Uhr morgens?
    “Ich bin aber noch wach.”
    “Das sehe ich.”
    “Kommst du jetzt rein?”
    Er zögerte. “Ja. Ich wollte …”
    “Was wolltest du?” Ihre Stimme klang hart.
    “Ich wollte sichergehen, dass mit dir alles in Ordnung ist”, sagte er.
    Sie nickte. “Ich war mit meinen beiden Cousins zusammen, mit deiner Kusine, Adam Harrison, Genevieve und Thor. Allein schon wegen Thor konnte mir doch gar nichts passieren.”
    “Stimmt”, gab er mit einem Lächeln zu.
    Er folgte ihr ins Haus, sie zögerte einen langen Augenblick unten an der Treppe, dann ging sie nach oben. Sie hörte ihn die Tür verriegeln, dann seine Schritte hinter sich auf der Treppe.
    In ihrem Schlafzimmer schloss sie die Tür hinter ihnen und hoffte, Beau würde nicht plötzlich auftauchen. Dann drehte sie sich um und starrte Jed an. “Arbeitest du jetzt für die Polizei?”, fragte sie ihn.
    “Nein.”
    “Aber du bist gegangen, weil ein Cop dich angerufen hat, stimmt’s? Derselbe, der Mike verhört hat?”
    “Mike ist nicht wirklich verhört worden.” Er sagte sich selbst, das wäre eigentlich gar keine Lüge. Mike war nicht verhört worden – noch nicht. Und er durfte ganz sicher nicht verraten, was ihm vertraulich mitgeteilt worden war, dass Mike im Augenblick als der Hauptverdächtige galt.
    “Aber dieser Polizist ist bei ihm gewesen …”
    “Jerry – dieser Polizist – ist bei ihm gewesen und hat ihm ein paar Fragen gestellt. Das ist alles.”
    Er sprach leise, aber trotzdem machte ihr diese ganze Unterhaltung Angst. “Nur weil er mal mit einer Frau verheiratet gewesen ist, die jetzt vermisst wird, macht ihn das nicht zum Schuldigen”, sagte sie.
    “Da hast du recht. Und sie haben nichts gegen Mike in der Hand. Überhaupt nichts.”
    “Weil es da auch gar nichts gibt.”
    “Christina, ich weiß nicht, was ich dir sagen soll. Ich glaube nicht an Geister, auch nicht an den von Beau Kidd, aber ich kann auch nicht anders, als zu glauben, dass ich – genau wie der Rest der Welt – einen Fehler gemacht habe, indem ich überzeugt war, er wäre der Mörder gewesen. Aber falls ich falschliege und es wirklich in deinem Haus spukt, falls der Geist von Beau Kidd dir wirklich erscheint, wieso zum Teufel kann er nichts zur Unterstützung seiner eigenen Verteidigung tun?”
    Sie sah ihn an. “Er hat Grace Garcia entdeckt. Er hoffte, sie wäre vielleicht noch am Leben. Er ging zu ihr hin, und sie war tot, aber noch warm, also nahm er an, der Mörder müsste noch in der Nähe sein. Er zog seine Waffe, weil er in der Dunkelheit Geräusche hörte. Er dachte, das wäre der Mörder. Er hatte nie vor, auf seinen Partner zu schießen. Die Beweise gegen Beau waren genauso lachhaft wie alles, was die Polizei jetzt gegen jeden meiner beiden Cousins aus dem Ärmel ziehen kann. Die angeln bloß nach Strohhalmen. Das sind bloß Indizien. Kein Gericht in Amerika würde einen Mann verurteilen, bloß weil er mal mit einem der Opfer verheiratet gewesen ist.”
    Er wandte sich von ihr ab. “Wir sollten ein bisschen Schlaf kriegen”, sagte er leise.
    “Du willst hierbleiben?”
    “Außer, du bittest mich zu gehen”, sagte er, drehte sich wieder zu ihr und blickte ihr in die Augen.
    Christina stand bewegungslos da und starrte ihn an. “Ich wollte nie, dass du gehst. Ich nehme an, du hast davon gar nichts mitbekommen, aber als wir noch Kinder waren, da war ich derart in dich verknallt. Du warst ein so toller Typ im Footballteam … und dann warst du so ein toller Typ in Uniform. Aber du warst auch der Cousin meiner Freundin, und dann hast du geheiratet. Ich bekam ein bisschen was von dem mit, was du durchmachen musstest, als Margaritte krank wurde, als sie starb. Ich schätze, wir wissen beide, wie es ist, wenn man die Menschen verliert, die einem am nächsten stehen. Wenn wir uns fühlen, als ob wir ganz allein auf der Welt sind. Uns sogar schuldig fühlen, dass wir noch am Leben sind … und sie nicht mehr.”
    “Christina”, murmelte er unbehaglich.
    “Nein, hör mir zu. Was ich zu sagen versuche, ist, dass ich immer schon verrückt nach dir gewesen bin und immer noch bin. Aber die Sache ist die … ich will nichts mit dir zu tun haben, wenn du glauben solltest, ich wäre wirklich verrückt. Ich frage mich einfach, ob du mir vielleicht einfach nicht glauben willst. Du willst aus demselben Grund nicht an Geister glauben wie ich selbst. Mich hat das wütend gemacht. Wenn es wirklich Geister gäbe, wieso kommt mich dann meine Mom

Weitere Kostenlose Bücher