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Die Séance

Die Séance

Titel: Die Séance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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sagte Dan grinsend.
    “Hey, hier ist ja wirklich mal ein echter Winzling”, sagte Michael, schnappte sich Ana und hob sie in die Höhe. Sie war wirklich winzig – nur knapp über eins fünfzig –, und beide nahmen auch sie deswegen gern auf den Arm.
    “Lass mich runter”, kommandierte Ana und drehte sich zu Daniel um. “Und du denkst besser gar nicht erst dran.”
    “Ich bin unschuldig”, sagte Dan.
    “Wie der Teufel”, murmelte Ana, aber sie grinste ihn dabei an. Als Erwachsene hatten sie unterschiedliche Wege eingeschlagen, aber das spielte jetzt alles keine Rolle. Zwischen ihnen hatte sich eine Verbindung entwickelt, als sie klein waren, als dieses Haus und Christinas Großmutter sie zusammengebracht hatte, und diese Verbindung war nie zerbrochen.
    Nur Jed Braden war immer außen vor geblieben, dachte Christina. Ein Jahr älter als Michael, zwei Jahre älter als Dan. Und irgendwie anders drauf, so als gehöre er nicht dazu. Vielleicht war es seine Entschlossenheit gewesen, zum Militär zu gehen. Nicht weil er unbedingt in einen Krieg wollte, sondern weil er auf die späteren Zuschüsse scharf war, um durchs College zu kommen. Er war meistens unterwegs gewesen, seit er in die Armee eingetreten war, und danach hatte er gleich diese niedliche, nette Margaritte auf einer wunderschönen romantischen Hochzeit zur Frau genommen. Nach der Heirat entfernte er sich sogar noch weiter von ihnen, lud sich noch größere Verantwortung auf die Schultern, indem er erst Polizist wurde, dann sogar Detective.
    Und dann ein Witwer und ein berühmter, aber fast wie ein Eremit lebender Schriftsteller.
    Sie schüttelte die Gedanken an Jed ab. Irgendwie war es ihr ein bisschen unbehaglich, ihn wiederzusehen.
    Vielleicht, weil sie sich viel zu oft auf Beerdigungen zu treffen schienen.
    “Hey”, sagte sie, als sie merkte, dass ihre Cousins sie anstarrten und darauf warteten, dass sie etwas sagte. Sie probierte es mit einem breiten Lächeln. “Ich muss zugeben, ich hatte eigentlich nicht geplant, heute Abend fremde Leute zu bewirten, aber ihr beide hättet ruhig eure aktuellen Liebsten mitbringen können.”
    “Bei mir gibt es keine aktuelle Liebste”, sagte Dan mit gespielter Trauer in der Stimme.
    “Ich will keine aktuelle Liebste”, sagte Mike, und sein Ton war schärfer. Er war einmal verheiratet gewesen, und die Scheidung verlief ziemlich hässlich. So begnügte er sich seitdem mit unregelmäßigen Verabredungen.
    “Na ja, Tony von nebenan kommt, und er bringt Ilona mit, das Mädchen, das wir bei der Beerdigung gesehen haben. Sie leben zusammen”, erzählte Christina. “Also kommt rein. Es gibt nur Barbecue und Bier. Ich hole die Teller, sobald ich ein paar Kisten von den Stühlen kriege, damit wir den Salon benutzen können.”
    “Ich helfe”, sagte Ana, als sie alle ins Haus gingen. Plötzlich ließ sie einen überraschten Ausruf hören, als sie etwas aus einer Kiste holte. “Seht mal, ein Ouija-Brett.”
    “Ich kann einfach nichts wegschmeißen”, gab Christina verlegen zu.
    “Warum solltest du auch so etwas wegwerfen?”, wollte Ana wissen. Sie nahm das Ouija-Brett, setzte sich damit in einen Lehnstuhl und blickte es hingerissen an. “Mein Gott, wisst ihr noch? Wir hatten so einen Spaß mit diesem Ding.”
    Christina fühlte sich plötzlich merkwürdig gereizt und wünschte, sie hätte das verdammte Ding irgendwo hingestopft, wo es außer Sichtweite war, oder wäre es längst losgeworden.
    Sie stöhnte laut. “Wir hatten Spaß damit, weil wir Kinder waren und sowieso schon wussten, was für Antworten wir haben wollten, deshalb haben wir es herumgedreht, bis wir sie bekommen hatten.”
    “Wir müssen unbedingt mal wieder mit diesem Teil spielen”, sagte Ana verzückt, offenkundig bekam sie gar nicht mit, dass Christina überhaupt nicht so scharf darauf war, die Vergangenheit noch mal aufzuwühlen. “Weißt du nicht mehr? Wir hatten so viel Spaß. Manchmal hast du dir ein Handtuch um den Kopf geschlungen wie einen Turban und dich Madame Zee genannt, und wir veranstalteten eine Séance. Was für ein Spaß. Aber dieses Teil …” Sie klopfte liebevoll auf das Ouija-Brett. “Mensch, was haben wir ihm alles für Fragen gestellt. Das war toll. Müssen wir mal wieder machen.”
    “Wieso? Ich weiß schon, was ich werde, wenn ich groß bin”, sagte Christina. “Und wir sind jetzt alle erwachsen, falls du’s nicht bemerkt hast.”
    “Sollten wir jedenfalls sein”, warf Mike skeptisch ein.
    “Erwachsen

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