Die Séance
dem Ouija-Brett”, sagte Ana.
“Nachdem wir über diesen aktuellen Mord geredet haben”, erklärte Dan.
“Ouija-Brett?”, fragte Jed skeptisch.
“Hey, daran ist Ana schuld, nicht ich”, sagte Christina munter.
“Ich sage dir, es hat wirklich seinen Namen buchstabiert”, sagte Ana starrsinnig.
“Komm in die Küche, ich mach dir was zu essen warm”, sagte Christina.
“Gib dir keine Mühe”, hänselte Ana. “Er war mal ein Bulle. Der isst sogar kalte Pizza.”
“Na ja, jedenfalls musst du bei mir kein kaltes Barbecue essen”, sagte Christina entschlossen und blickte ihn mit ihren kristallblauen Augen an und begann langsam zu lächeln. “Danke, dass du gekommen bist.”
Er zuckte etwas verlegen mit den Schultern. “Kein Problem.”
Sie ging an ihm vorbei, elegant und geschmeidig. Er folgte ihr.
Sie griff bereits in den Kühlschrank, als er in die Küche kam. Sie reichte ihm ein Bier.
“Wie geht’s dir denn so?”, fragte sie, nahm sich auch eine Flasche und lehnte sich an die Anrichte. Ein nettes Grinsen auf den Lippen. “Wann erscheint das nächste Buch?”
Er hob eine Augenbraue. “Eigentlich letzten Monat.”
“Oh. Entschuldigung.”
“Ist schon okay.”
“Ich hätte auf dem Laufenden bleiben sollen.”
“Erstaunlich, dass nicht die ganze Welt in die Buchläden strömt, sobald ein Buch von mir erscheinen soll.”
Sie errötete. “Ja, na ja, ich bin eine von Anas besten Freundinnen. Ich hätte es wissen sollen.”
“Nicht mal Anas Freunde tauchen auf, wenn ich ein neues Buch in den Regalen habe”, versicherte er ihr.
Sie lächelte und beugte sich wieder zum Kühlschrank. Erfreut wurde ihm klar, dass sie für seine Ankunft vorgesorgt hatte, als sie einen Teller mit Huhn, Rippchen und Maiskolben aus dem Kühlschrank holte, fertig für die Mikrowelle.
Dass er Hunger hatte, war nicht gelogen. Er hatte geduscht, und die Gerüche des Obduktionsraums waren nicht mehr in seiner Nase.
Aber er konnte weder die tote Frau vergessen noch das, was auf dem Friedhof geschehen war.
Und er konnte nicht übersehen, dass Christina Hardy eine schöne Frau mit roten Haaren war.
Er ermahnte sich, die eigenen Gedanken unter Kontrolle zu bringen. Er konnte nicht zulassen, von dieser Sache besessen zu werden, sodass sie ihn und jeden in seiner Umgebung verschlang.
“Und wie läuft’s so im Jingle-Geschäft?”, fragte er. “Was ist denn dein letzter Coup?”
Ihr Lächeln wurde breiter, als sie an den Reglern der Mikrowelle drehte. “Come to the Grand, walk on the sand, hear the steel band, sunsets and glory, the minute you land”, sang sie fröhlich.
“Das ist von dir? Hör ich die ganze Zeit”, sagte er.
“Ist wirklich ein toller Ferienort”, sagte sie. “Die haben mir ein komplettes Wochenende da spendiert, als sie mich engagierten, damit ich mir das mal umsonst ansehen kann. All-inclusive. Richtig nett. Du trittst aus deinem eigenen Bungalow und bist direkt am Strand.”
“So einen Job müsste man haben.”
“Solange ich Aufträge habe.”
“Also, dieses Herrenhaus ist auch ganz schön was wert”, sagte er.
“Bevor ich das Haus verkaufe, geh ich lieber betteln”, versicherte sie ihm mit Leidenschaft, dann schien sie plötzlich peinlich berührt zu sein, dass sie so viel Gefühl gezeigt hatte. Sie setzte ein schiefes Lächeln auf. “Hmmm, willst du etwa andeuten, ich würde keine Arbeit mehr kriegen?”
Er lachte. “Nie und nimmer”, schwor er feierlich.
Die Mikrowelle piepte. Sie holte seinen Teller heraus, und er ging zu ihr. Das Barbecue duftete lecker, aber ihr Parfüm war noch verlockender. Er erinnerte sich, wie er als Kind gedacht hatte, sie wäre eine Nervensäge und sie und Ana sollten ihm den Buckel runterrutschen.
Die Dinge ändern sich, dachte er amüsiert.
Sie lächelte und streifte seine Schulter, als sie Messer, Gabel und Serviette holte. Er verspannte sich unwillkürlich. Es hatte sich wirklich viel geändert.
Ana kam in die Küche. “Beeil dich”, sagte sie zu Christina. “Du bist die Einzige, die dieses blöde Ouija-Brett zum Laufen kriegt.”
“Ich hab nichts getan”, protestierte Christina.
Jed spürte, wie sich seine Muskeln schon wieder verkrampften, diesmal nicht auf angenehme Art.
“Beau Kidd?”, sagte er zu Christina.
Sie wurde wieder rot. “Ich schwöre, ich hab damit nichts zu tun”, sagte sie.
“Wie du meinst”, sagte er knapp.
Er hatte nicht so brüsk sein wollen. Sie hatte sich kaum bewegt, aber er konnte spüren,
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