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Die Séance

Die Séance

Titel: Die Séance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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zu, während sie alle in die Küche gingen und dann sofort mit dem Essen anfingen.
    Die Unterhaltung war oberflächlich und angenehm und sprang von einem Thema zum anderen. Wie sich herausstellte, kam Ilona ursprünglich aus Ohio, was zu einer Diskussion über die “Rock ‘n’ Roll Hall of Fame” führte. Netter, einfacher Smalltalk.
    Wieso also, fragte Christina sich dauernd, war sie so nervös?
    Ilona fragte Christina nach ihrem Job, und sie erklärte, Jingles für Werbespots zu schreiben sei viel schwieriger, als die meisten Leute sich das vorstellten, aber gerade auch ein entscheidendes Element beim Verkaufen des Produkts. “Wenn du die Leute dazu bringst, sich an die Melodie von einem Jingle zu erinnern, dann erinnern sie sich auch an das Produkt”, erklärte sie. Während sie sprach, konnte sie Dan, Mike und Tony über die ermordete Frau reden hören, die neben dem Highway gefunden worden war.
    Als alle gesättigt zu sein schienen, griff Ana nach Christinas Teller. “Fertig?”
    “Zeit zum Abräumen?”, sagte Dan. “Lasst mich helfen.” Er kam mit einem großen Müllbeutel, und alle schmissen ihre Pappteller hinein. “Granma ist nicht der Typ gewesen, der uns damit hätte davonkommen lassen, nicht alles wieder sauber zu hinterlassen, was, Christie?”
    “Richtig. Aber”, fügte sie hinzu, lächelnd, damit es nicht verletzend klang, “es ist auch viel leichter, wenn man alles bloß in einen Müllbeutel tun muss.”
    “Bei Granma mussten wir jeden Sonntag das Kupfergeschirr polieren”, warf Mike ein, mit einem nostalgischen Lächeln auf den Lippen.
    “Ja, und das war echt heftig.” Dan grinste Christina an. “Willst du dieses ganze Kupferzeug da etwa auch für immer am Glänzen halten?”, fragte er. Sein Blick wanderte zu der Phalanx von Kupferpfannen und -backformen, die an einem besonderen Gerüst hingen, das ihr Großvater für diese Sammlung gebaut hatte.
    “Na klar”, sagte sie.
    “Besser du als ich”, meinte Dan lachend.
    “Christina ist hier immer schon die Schlüsselhalterin gewesen”, sagte Tony und prostete ihr mit seinem Bier zu.
    “Welche Schlüssel?”, fragte Ilona verwirrt.
    “Christie ist immer die gewesen, die den ganzen Familienkram gemocht hat”, erklärte Tony. Er klang etwas ungeduldig.
    “Oh”, sagte Ilona kühl.
    “Tut mir leid”, murmelte Tony und zog sie zu sich.
    “Nehmt euch doch einfach ein Zimmer”, neckte Dan.
    Ilona lachte leise, wurde rot und rückte von Tony weg.
    “Wieso braucht sie ein Zimmer, wenn sie zusammen ein ganzes tolles Haus haben?”, fragte Mike.
    “Vergiss es, Zeit für das Ouija-Brett”, verkündete Ana.
    “Der Salon ist noch eine einzige Katastrophe”, sagte Christina.
    “Wir können auf dem Boden sitzen”, meinte Ana und wedelte den Einwand beiseite. “Mit Tony und Ilona fangen wir an. Vielleicht verrät das Ouija-Brett uns den Hochzeitstag.”
    “Warum nicht?”, sagte Tony mit einem Schulterzucken.
    Ilona kicherte. “Sollten wir das Licht ausmachen oder so was?”
    “Gute Idee.” Mike marschierte zum Lichtschalter.
    Dan gab ein Geräusch von sich, als würde ein leichter und seltsamer Luftzug durchs Zimmer pfeifen.
    Christina lehnte mit verschränkten Armen in der Tür und seufzte.
    Ilona und Tony legten die Finger auf die Planchette, die sich zu bewegen begann und schließlich auf dem J stehen blieb.
    “Januar”, hauchte Ana.
    “Das wird mindestens Juli”, sagte Tony. “So weit sind wir noch nicht.”
    “Nun seht euch das an”, sagte Mike, während die Planchette erratisch herumzuwandern begann. “Sie meint Januar, er ist nicht vor Juli fertig, und Mr. Ouija hier weiß nicht mehr, was er tun soll.”
    “Du drängst sie”, warf Tony Ilona vor, die Planchette meinend.
    “Nein – du drängst sie”, widersprach Ilona.
    “Nehmt das doch nicht so ernst. Es ist bloß ein Spiel”, meinte Mike leichthin, als würde er merken, dass sich da ein richtiger Streit anbahnen könnte.
    Und genau das war es, rief Christina sich in Erinnerung: bloß ein Spiel.
    “Die Finger dürfen die Planchette kaum berühren”, erklärte Ana. “Christina, komm hier rüber und hilf mir zu zeigen, wie man es richtig macht.”
    “Na schön. Aber wir spielen das nicht die ganze Nacht”, protestierte Christina. Sie warf Ilona ein Lächeln zu. “Ich möchte gern wissen, wie du und Tony euch kennengelernt habt. Wen interessiert schon, wann die Hochzeit ist? Wir werden alle viel Spaß haben, wann immer ihr euren großen Tag feiern

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