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Die Séance

Die Séance

Titel: Die Séance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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die Rolle kriegt, die er will”, sagte Christina.
    “Und es hat wieder ‘Hilfe’ buchstabiert”, sagte Ilona mit großen Augen.
    “Die wollen dich veralbern, Ilona”, sagte Mike zu ihr.
    Ana ließ einen langen, bedrückten Seufzer hören.
    “Wie auch immer. Wir packen das blöde Ding jetzt weg”, sagte Christina. Ohne auf Zustimmung zu warten, griff sie nach der Schachtel.
    “Schmeiß es am besten auf den Müll”, schlug Dan vor.
    “Christina und alte Schätzchen wegschmeißen?”, neckte Tony. “Niemals.”
    “Es hat sein Gutes, dass ich nichts wegwerfe. Vielleicht erinnert ihr euch noch an eine gewisse Schachtel, die ich mal nach einem Weihnachtsfest in meine Obhut genommen habe”, sagte Christina, blickte von Mike zu Dan und lächelte selbstzufrieden.
    “Ja, und das wissen wir zu würdigen”, sagte Dan, dann erklärte er es den anderen. “Einmal haben wir zu Weihnachten Wertpapiere gekriegt, als wir noch Kinder waren. Wir hatten das vollkommen vergessen, aber Christina hat sie in eine Schachtel gepackt und aufgehoben. Die sind heute ganz schön was wert.”
    “Und dafür sind wir ihr ewig dankbar”, sagte Mike und drehte sich zu Christina um. “Soll ich dir beim Zusammenräumen helfen?”, fragte er und schaltete das Licht wieder an.
    “Nein, aber danke, dass ihr meine Umsicht zu schätzen wisst.” Sie erhob sich, so graziös wie immer.
    Dan gähnte und entschuldigte sich. “Tut mir leid, aber ich muss gehen. Hab morgen gleich die erste Schicht. Kostüme um sieben, für die Frühstücksshow um acht. War ein netter Abend. Schönen Dank, Ana, Christina.”
    “Ich sollte mich auch aufmachen”, sagte Jed, der unbedingt weg wollte. Er kriegte immer noch die Autopsie nicht aus dem Kopf, und das Letzte, was er jetzt brauchte, war eine Party, bei der immer wieder über Beau Kidd geredet wurde.
    “Christina, Ana, danke für das Essen, und Christie, willkommen bei uns.”
    “Danke fürs Kommen”, sagte sie und umarmte ihn kurz. Da war immer noch so eine gewisse Reserviertheit und Distanz zwischen ihnen.
    Seine Schuld, beschloss sie, während er den anderen zuwinkte und zur Tür ging.
    “Das ist immer auch euer Zuhause, vergesst das nicht”, hörte er Christina zu ihren Cousins sagen, die ihm folgten.
    “Danke, Kleines”, sagte Dan zu ihr. “Aber eines Tages könntest du ein Liebesleben haben, und dann willst du bestimmt nicht, dass wir hier reinplatzen.”
    “Gehen wir”, sagte Mike. “Vom Liebesleben meiner kleinen Kusine will ich nichts wissen, okay?”
    “Würdest du lieber reinplatzen?”, fragte Dan.
    “Raus hier”, sagte Mike entschlossen.
    Jed war fast schon an der Tür, aber er konnte immer noch die letzten Bemerkungen aus dem Salon mithören.
    “Was zum Teufel war denn heute mit Jed los?”, fragte Tony.
    “Diese Beau-Kidd-Sache”, sagte Ana. “Als er das Buch geschrieben hat, war er sicher, dass Beau Kidd der Mörder war, aber jetzt kommen ihm wohl Zweifel.”
    Jed marschierte zu seinem Jeep und ließ den Motor an.
    Ana hatte recht.
    Ana ging ein paar Minuten später zusammen mit Tony und Ilona. Dan und Mike hatten angeboten, sie nach Hause zu bringen, aber Tony versicherte ihnen, er und Ilona würden warten, bis sie sicher im Haus war. Ana hatte ihren Eltern das Haus abgekauft, als die in Rente gegangen und in ihr Ferienhaus unten auf den Keys gezogen waren, deshalb war sie in ihrem ganzen Leben noch nie umgezogen. Und bei den Grundstückspreisen konnte sie sich darüber glücklich schätzen – wie Christina selbst auch.
    Christina schloss die Haustür ab, nachdem die Letzten gegangen waren. Was sie nicht hatte, war eine Alarmanlage. Darüber sollte sie demnächst mal in Ruhe nachdenken, beschloss sie.
    Es gab nicht viel aufzuräumen; Pappteller für ein Essen, das in Kartons gebracht worden war, richteten nicht viel Dreck an. In fünf Minuten war sie fertig.
    Als das Wasser in der Spüle nicht mehr lief, erschien ihr die Stille beinahe schmerzhaft präsent.
    Sie ging zurück in den Salon und bemerkte sofort das Ouija-Brett. “Du Scheißding”, murmelte sie. Ihre Augen glitten über die vielen Kisten, die überall herumstanden.
    Aus irgendeinem Grund fühlte sie sich wegen all dieser Kisten unwohl. Die Tatsache, dass das Haus keine Alarmanlage hatte – was ihr vorher ganz egal gewesen war –, machte es nicht besser. Die Stille lastete auf ihr.
    Und sie wünschte wirklich, sie hätten nie mit diesem Ouija-Brett gespielt.
    Sie ertappte sich dabei, durch das Haus zu

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