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Die Séance

Die Séance

Titel: Die Séance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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als Christina wieder Luft kriegte und abhob.
    “Na, du selber.”
    “Was machst du gerade?”, fragte Ana fröhlich.
    Sitze bloß rum und befürchte, mir komische Sachen einzubilden. Oder dass ich sie mir eben nicht einbilde, was noch viel schlimmer wäre.
    “Arbeiten”, sagte sie stattdessen.
    “Ich komme rüber, und dann gehen wir aus”, sagte Ana.
    “Oh, tatsächlich?”
    “Du musst mal aus dem Haus kommen”, sagte Ana.
    “Ana, ich bin doch gerade erst eingezogen.”
    “Du musst dich mal von deiner eigenen Gesellschaft losreißen”, sagte Ana.
    “Also, das ist ja wirklich gemein. Ich mag mich eigentlich ganz gerne”, teilte Christina ihr mit.
    “Prima, na ja, und magst du mich auch noch?”
    “Aber klar tue ich das.”
    “Gut. Ich will nämlich shoppen gehen. Ich hab nichts anzuziehen für Halloween. Und alleine hab ich keine Lust.”
    Will ich wirklich zu Hause bleiben?, fragte Christina sich selbst. Nein.
    “Gib mir zehn Minuten.”
    Sobald Ana ankam, rannte Christina zu ihrem Wagen und schlüpfte auf den Beifahrersitz, starrte ihre Freundin an und fragte anklagend: “Okay, also, mit wem hast du gesprochen?”
    “Worüber?”
    “Über mich.”
    Ana zuckt die Achseln. “Na ja, ich hab einen Anruf von Jed gekriegt.”
    Christina stöhnte. “Ja, der hält mich wohl für verrückt.”
    “Stimmt nicht. Er … sorgt sich um dich.”
    “Mach dich nicht lächerlich. Ich hab ihn seit Jahren kaum gesehen.”
    Ana ignorierte das und sagte: “Und dann hab ich zufällig Dan an der Tankstelle getroffen.”
    “Mein Cousin hält mich auch für verrückt”, sagte Christina düster, dann hellte sich ihr Gesicht auf. “Hat er dir erzählt, dass er jetzt den Märchenerzähler geben soll?”
    “Nein. Muss er da furchterregend sein?”
    “Ja, glaube schon. Wir sollten hingehen und uns das ansehen. Wird bestimmt lustig.”
    Ana erschauerte. “Und voll.”
    “Nicht wenn wir unter der Woche gehen, und natürlich einen großen Bogen um Halloween machen.”
    “Dann sollten wir das mal in Angriff nehmen. Bis Halloween sind es nur noch zwei Wochen.”
    “Abends habe ich meistens frei”, sagte Christina. Sie dachte einen Augenblick nach. “Eigentlich habe ich ja im Augenblick immer frei.”
    Ana kicherte. “Ich auch. Hey, kann er uns Freikarten besorgen?”
    “Ganz bestimmt. Also, wo fahren wir denn heute Abend hin?”
    “Ein Laden, der heißt ‘Once More, With Feeling’. Die haben ganz alte Klamotten, und für Halloween eine größere Auswahl als jeder andere Laden hier. Wirst du toll finden.”
    Der Laden war so bunt sortiert wie versprochen. Etwa die Hälfte der Fläche war für Sachen aus guten alten Zeiten reserviert, von Fedoras bis zu Blumenkindergewändern. Dann gab es noch richtige Kostüme und eine Auswahl von Accessoires, mit denen man von der Stange gekaufte Sachen eine persönlichere Note verleihen konnte.
    “Wir sollten so eine Themenparty machen”, meinte Ana. “Du weißt schon, Dorothy, Toto der Hund und der Zinnmann und so was in der Richtung.”
    “Was willst du denn anstellen, ‘gib mir Süßes, sonst gibt’s Saures’, wie die Kinder?”, fragte Christina.
    “Jedenfalls will ich ausgehen. Dieses Jahr würde ich gern den Kostümwettbewerb bei O’Reilly’s gewinnen.”
    “Wenn du willst, dass Dan auch kommt, musst du darauf achten, dass er nicht gerade arbeitet.”
    “Wir kaufen einfach ein Kostüm für ihn und hoffen das Beste. Machst du mit?”
    “Wie du meinst.”
    “Okay, dann bin ich Toto”, sagte Ana.
    “Ich schleppe dich nicht die ganze Nacht in einem Korb herum”, meinte Christina.
    “Schon klar, aber stell dir mal vor, wie toll das wird. Ständig sieht man Leute in diesen Zauberer-von-Oz-Kostümen, und Toto ist immer bloß ein Stofftier. Einen lebendigen Toto sieht man nie. Und du wirst als Dorothy ganz toll sein.”
    Christina zuckte mit den Schultern. Ana wühlte sich durch eine Stange Klamotten, und Christina war sich unsicher, wonach sie überhaupt suchte. Sie ertappte sich dabei, andere Kunden zu beobachten, neugierig, was die sich aussuchen würden.
    Eine Gruppe College-Jungs trieb sich bei den Horror^-kostümen herum. Einer von ihnen setzte eine Freddy-Krueger-Maske auf, fing an zu lachen und seine Kumpels damit zu erschrecken. Wirklich ein ganz schön furchterregendes Kostüm, dachte Christina.
    Und solange er es trug, hätte er irgendwer Beliebiges sein können.
    Ein ernüchternder Gedanke.
    “Hörst du überhaupt zu?”, sagte Ana, ihre Gedanken

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