Die Séance
aufgehört”, sagte Jed.
“Ich rauche nur, nachdem ich da drin gewesen bin”, sagte Jerry, zog heftig an der Zigarette, hustete dann. Noch ein Zug. Diesmal ohne Husten. “Glaubst du, dass der Kerl die Opfer kannte?”, fragte er nach einer Weile.
“Ich weiß nicht. Entweder kannte er sie, oder er besitzt diese Art Charme, damit sie sich in seiner Gegenwart wohlfühlen. Denk an Ted Bundy. Alle jungen Frauen wussten, da draußen war ein gefährlicher Serienmörder unterwegs, also sorgte er dafür, dass er mit einem falschen Gipsverband vollkommen ungefährlich wirkte, und dann brachte er seine Opfer dazu, ihm zu helfen.”
“Also nimmst du an, dieser Bursche könnte so tun, als sei er irgendwie behindert?”
“Ich halte das für eine Möglichkeit”, sagte Jed. “Wenn er sie nicht schon vorher kennt, oder sie in seine Gewalt bringt, bevor sie sich dagegen wehren können, täuscht er entweder irgendeine Behinderung vor oder er hat eine andere Methode, vollkommen ungefährlich zu wirken.”
Mal O’Donnell gesellte sich zu ihnen, und Jed hob eine Braue. So schnell konnte Doc Martin nicht mit Patti Jo fertig sein.
Aber sogar Mal hatte offenbar beschlossen, dass es sinnlos wäre, bis zum bitteren Ende dabei zu bleiben. Er blickte die beiden anderen Männer finster an. “Er sagte, er würde uns später über den toxikologischen Bericht informieren und darüber, was sie zuletzt gegessen hat”, sagte er.
“Alkohol oder Drogen werden sie nicht finden”, sagte Jed voraus.
O’Donnell wirkte gereizt. “Hey, du wolltest doch kein Cop mehr sein, weißt du noch? Solange du den Mörder nicht hast, behalt deine Ansichten lieber für dich.”
Er drängte sich an ihnen beiden vorbei, und Jerry sah Jed an. “Der ist bloß sauer, weil das FBI auf dem Weg ist”, sagte er. “Der Druck, dem wir ausgesetzt sind, ist unglaublich.”
“Das kann ich mir vorstellen.”
“Wenn du irgendwas hast, ruf mich an”, sagte Jerry.
“Mache ich.”
Jerry gab ihm einen Zettel, bevor er hinter seinem Partner her eilte. “Sei nicht sauer auf Mal”, rief er über die Schulter. “Wir werden alle heute Nachmittag offiziell durch den Fleischwolf gedreht, aber du bist ja nicht mehr dabei.”
Als Jerry weg war, sah Jed auf den Zettel in seiner Hand. Darauf stand eine Liste mit Namen und Adressen. Patti Jos Freunde und Kollegen, und der letzte Ort, an dem sie lebend gesehen wurde.
Der allerneueste Themenpark, wie Jed bemerkte.
Und Dan McDuff war als einer ihrer Kollegen aufgeführt.
Es gab ein neues Tierheim in der Gegend, und Christina war sich sicher, dort den idealen vierbeinigen Freund zu finden. Das Heim war auf Spenden angewiesen, und sie würde gerne großzügig sein. Und weil das Grundstück so groß war, konnten sie auch große Hunde aufnehmen. Perfekt.
Noch im Auto konnte sie das Bellen hören. Größtenteils kam es aus den Käfigen, die das Hauptgebäude umgaben. Aber auch von drinnen war Bellen zu hören.
Christina ging hinein, erblickte hinter einem Pult eine gequält wirkende junge Blondine und ein strahlendes Paar mittleren Alters, an der Leine etwas, das wie ein großer belgischer Schäferhund aussah. Na bitte. Genau die Art Hund, die ich brauche, dachte Christina.
“Hallo”, sagte die Frau hinter dem Tisch.
“Hi. Ich bin Christina Hardy, und ich hätte gern einen Hund.”
“Was für einen Hund haben Sie sich den vorgestellt?”, fragte das Mädchen.
“Ganz ehrlich? Einen Wachhund”, sagte Christina.
Die junge Frau schnaubte. “Sie und alle anderen Frauen im County”, sagte sie kopfschüttelnd. “Die Sache ist die, wir wollen nicht, dass unsere Tiere zu verängstigten Leuten kommen, die so tun, als würden sie sie lieben – und sie dann wieder hier abladen, wenn der Mörder erwischt worden ist.” Sie erschauerte. “Falls sie den Mörder je kriegen.”
“Ich verspreche Ihnen, ich habe ein großes Haus und ein großes Grundstück. Ich werde meinen Hund nicht zurückbringen”, versprach Christina.
“Sie müssen auf jeden Fall ein Gesuch ausfüllen und auf die Genehmigung warten”, teilte ihr die Blondine mit.
“Okay”, sagte Christina.
“Wir sehen uns Ihren Hintergrund gründlich an”, warnte die Frau. “Nehmen Sie Platz, Miss Hardy, und füllen Sie dies hier aus.” Sie reichte ihr ein Klemmbrett mit dem entsprechenden Formular.
Christina füllte es aus, wie verlangt. Als sie das Gesuch zurückgab, bemerkte sie einen Stapel Papiere auf dem Tisch, Gesuche mit einem großen Stempel,
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