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Die Séance

Die Séance

Titel: Die Séance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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zukam. “Hi”, sagte er. Die hübsche Rothaarige neben ihm sah neugierig auf, und Dan stellte sie einander vor. “Marcie, das ist mein alter Freund Jed Braden. Jed, Marcie McDonnagh, eine meiner Kolleginnen. Jed, was zum Teufel machst du denn hier?” Noch eine Grimasse. “Arbeitest du … arbeitest du etwa an dem letzten …?” Er sprach das Wort Mord nicht aus, aber es schien trotzdem in der Luft zu hängen. “Aber … du bist doch kein Bulle mehr.” Er schien wirklich verwirrt zu sein.
    “Ich arbeite als privater Ermittler an der Sache”, erklärte Jed und blicke zu Marcie, die blass wurde.
    “Setzen Sie sich”, sagte Marcie. “Ich kann Ihnen nur das Gleiche erzählen, was ich schon den Cops gesagt habe. Ich hab Patti Jo nach ihrer Schicht getroffen. Wir sprachen darüber, am 31. nach Feierabend zusammen zu einer Halloween-Party zu gehen. Sie war guter Dinge. Dann verließ sie das Gebäude in Richtung Angestelltenparkplatz, und das war das letzte Mal, dass ich sie gesehen habe.” Plötzlich stiegen ihr Tränen in die Augen.
    “Vielen Dank, Marcie”, sagte Jed zu ihr.
    “Sie war kein Dummkopf!”, platzte es aus Marcie heraus. “Sie wäre nicht einfach so mit einem Fremden mitgegangen.”
    “Schon in Ordnung, Marcie”, murmelte Dan und sah hilflos Jed an. Sein Blick wirkte etwas gereizt, als wolle er sagen, das ist sie doch alles schon mit den Cops durchgegangen. Wie beschissen soll sie sich denn noch fühlen?
    “Ganz ehrlich, sie wäre einfach niemals mit einem Fremden gegangen oder sonst wem, dem sie nicht traut”, sagte Marcie. “Oh mein Gott. Ich hab heute Abend Schicht!”, als wäre ihr das gerade erst eingefallen.
    “Ich auch”, sagte Dan. “Also, ich bring dich zu deinem Wagen und fahr hinter dir her, bis du zu Hause bist.”
    “Zeigt ihr mir vorher noch den Angestelltenparkplatz?”, fragte Jed.
    Dan nickte. “Das sollte ich wohl, sonst findest du den nie. Ich bring dich zu dem Ausgang, den Patti immer genommen hat, und zeig dir, wo man ihren Wagen gefunden hat.”
    Marcie umarmte ihn, bevor sie gingen. Jed fragte sich, ob die beiden bloß Freunde waren. Oder mehr?
    Wie bei all diesen Parks waren die Flure ein einziges unterirdisches Netzwerk, damit das Kommen und Gehen der Beschäftigten den ganzen Betrieb oben nicht störte. Die Wände waren mit allerhand Wesen bemalt, einige sahen freundlich aus, andere grotesk, als Hinweis darauf, unter welchem Teil des Parks sie sich gerade befanden, und die Korridore schienen endlos zu sein, Türen führten zur Kostümprobe, zu den Garderoben, Besprechungs- und Esszimmern, Kleider- und Gerätekammern sowie den Büros. Manche Gänge waren gähnend leer. Manchmal kamen ihnen ganze Horden von Leuten entgegen.
    Schließlich kamen sie zu der Tür, durch die Patti Jo gegangen war, die hinaus auf eine riesige umzäunte Parkfläche führte. In der Entfernung konnte Jed ein Wachhäuschen am Tor erkennen. Um den Zaun herum Bäume, nichts als Bäume. Dieser neue Park war so weit weg von den anderen Parks entstanden, dass er praktisch mitten im Wald lag.
    “Hast du sie gut gekannt?”, fragte Jed.
    “Ziemlich gut”, sagte Dan leise.
    “Und?”
    “Sie war nett. Kam mit allen gut aus.” Seine Stimme wurde hart. “Aber wie Marcie gesagt hat, sie war nicht blöde.”
    “Also … sie ging raus zum Parkplatz und wurde nie mehr gesehen, bis man sie neben dem Highway fand?”, murmelte Jed vor sich hin, während sie zurück zu der Cafeteria gingen.
    “Ganz schön beängstigend, was?”, sagte Dan und musterte Jed. “Was, glaubst du, steckt dahinter? Ist der Geist von Beau Kidd zurückgekommen und mordet wieder?”
    “Ich glaube nicht, dass Geister Morde begehen”, meinte Jed. “Aber, na ja, was weiß ich denn schon?”
    “Falls ich irgendwie helfen kann …”, bot Dan an.
    “Gebe ich dir Bescheid.”
    “Das geht mich jetzt persönlich etwas an, weißt du?”, sagte Dan.
    “Ich weiß”, stimmte Jed zu.
    Die beiden Männer verabschiedeten sich vor der Cafeteria. Jed warf noch einen Blick hinein, bevor er ging. Marcie McDonnagh saß immer noch da, wo sie beide sie vorhin zurückgelassen hatten. Eine Rothaarige. Jed sah sie beinahe vor sich auf dem Autopsietisch liegen, genau wie Patti Jo heute und Sherri Mason kurz davor …
    Rothaarige. Wunderschöne Rothaarige.
    Waren diese Frauen im Kopf des Mörders alle austauschbar?
    Er fluchte leise, voller Furcht. Sobald er wieder Empfang hatte, klappte er sein Handy auf und rief bei Christina

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