Die Séance
haben recht, Mr. Harrison. Ich bin der Schriftsteller”, sagte er.
“Adam. Bloß Adam, das reicht schon. Und meine Gratulation. Sie haben da ein paar richtig spannende Bücher geschrieben, das über den Interstate-Killer eingeschlossen, wenn ich mich recht erinnere.”
“Ja. Fiktionalisiert, aber … ja”, sagte Jed schlicht.
“Ähm … na ja”, sagte Christina und warf einen Blick auf ihre Uhr. “Es ist noch ein bisschen früh, aber wie wär’s mit Lunch? Wollt ihr hier übernachten? Es gibt jede Menge Zimmer. Wieso bringt ihr nicht eure Sachen ins Haus? Danach können wir losziehen und irgendwo einen Happen essen? Später am Abend gehen ein paar von uns rüber zu dem neuen Themenpark und sehen uns meinen Cousin Dan an. Er gibt den Sprecher in so einer Halloween-Nummer.”
Sie wirkt beunruhigt, dachte Jed. Als ob sie selber nicht genau wüsste, was sie eigentlich tun sollte.
“Lunch klingt prima”, meinte Genevieve.
“Wir wollen uns allerdings nicht aufdrängen”, sagte Adam.
“Das tut ihr auch nicht”, versicherte ihm Christina.
“Ich packe mit an. Ich helfe euch, eure Sachen reinzutragen”, bot Jed an.
Sie gingen alle nach draußen, Killer sprang in freudiger Erwartung aufgeregt herum. Als Jed in den Kofferraum des Geländewagens griff, bemerkte er Ilona, die mit ihrem Minivan gerade in die Einfahrt nebenan bog. Sie winkte, als sie ausstieg.
“Gilt die Verabredung für heute Abend noch?”, rief sie herüber.
“Ja, lass mich dir ein paar Freunde vorstellen”, rief Christina zurück.
Ilona ging zu ihnen und schüttelte Genevieve, Thor und Adam die Hand.
“Wir wollen gerade Mittagessen gehen”, sagte Genevieve.
“Tony ist unten im Mainstay und überprüft die Zubereitung von ein paar neuen Gerichten auf der Speisekarte.” Sie lächelte breit. “Du weißt ja, wo das ist, Christina – gleich die Straße runter, nicht weit von diesem Laden, den deine Familie immer besucht hat, dem O’Reilly’s. Warum geht ihr nicht dorthin? Tony wäre begeistert. Er hat gerade eine Reihe neuer kalorienarmer, fettfreier Speisen eingeführt, wirklich tolle Sachen.”
“Ich finde, das klingt ziemlich gut”, sagte Christina und blickte die anderen an.
“Ja, wieso nicht?”, sagte Adam.
Jed war eigentlich nicht eingeladen worden, aber das kümmerte ihn nicht. Plötzlich schien es ihm sehr wichtig, dabei zu sein.
Christina war während des ganzen Mittagessens über ziemlich nervös.
Es war nicht schwer, Jed zu erklären, wer Gen und Thor waren. Gen war eine ganz alte Freundin, und Thor war fast wie ein Weihnachtsgeschenk, weil er und Jed sich schon kannten. Aber Jed war misstrauisch wegen Adam, und sie wusste das. Sie erkannte an der Art, wie seine dunklen Augen den älteren Mann abschätzten, dass er starke Zweifel an dieser Onkel-Geschichte hatte.
Tony begrüßte sie an der Tür seines Restaurants, und sie bekamen einen schönen runden Tisch, an dem man sich gut unterhalten konnte. Christina war froh, dass sie auf Ilona gehört hatten, abgesehen von der Tatsache, dass Tony darauf bestand, die Rechnung ginge aufs Haus.
“Solange ihr mir ganz ehrlich sagt, was ihr von den neuen Gerichten haltet, wenn ihr fertig seid”, meinte er.
“Wir werden bestimmt ganz offen sein”, versprach Christina. “Aber du musst wirklich nicht unser Essen bezahlen.”
“Macht mir doch das Vergnügen. Hey, wie oft habe ich deine Familie über die Jahre hier verwöhnt?” Christina merkte, dass er verletzt wäre, wenn sie ablehnten, also willigte sie ein, und sie bestellten.
“Ich nehme an, Sie sind nicht aus Florida”, sagte Jed zu Adam. Er lehnte sich ganz bequem in seinem Stuhl zurück, lässig, aber Christina merkte deutlich, dass überhaupt nichts Lässiges an der Art war, wie er den älteren Mann musterte, als er auf seine Antwort wartete.
“Nein, ich komme aus Virginia. Weil ich dort geboren bin, durch meine eigene Entscheidung und dank der Gnade Gottes”, sagte Adam grinsend. Er prostete Jed mit seinem Bier zu. “Aber Ihr schöner Staat gefällt mir auch sehr gut. Hier findet man sehr viele Spuren einer interessanten Geschichte – und auch ein paar großartige Geschichten über Geister.”
“Das stimmt”, sagte Jed. “Wir sind nicht weit weg von Oklawaha, wo Ma Barker und ihr Sohn Fred sich diese wilde Schießerei mit dem FBI geliefert haben, damals, 1935. Das ganze Haus ist komplett zusammengeschossen worden, mehr Kugeln wurden abgefeuert, als Sie sich je vorstellen könnten, aber ein
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