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Die See Der Abenteuer

Die See Der Abenteuer

Titel: Die See Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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fortgeblasen. Es flog dicht an Philipp vorbei, während er den Mädchen aufhelfen wollte. Und als er mit seiner Lampe den Platz beleuchtete, auf dem es gestanden hatte, fand er den Platz leer. »Unser Zelt ist auch fort!« schrie er aus Leibeskräften, um den Wind zu übertönen. »Was sollen wir nun machen?«
    »Wir wollen zum Boot laufen«, schrie Jack zurück.
    »Oder sollen wir uns lieber in Decken rollen und warten, bis der Sturm vorüber ist?«
    »Nein, wir würden quatschnaß werden. Kommt zum Boot!« Philipp half den Mädchen auf die Beine. Jedes der Kinder nahm eine Decke um die Schultern, um sich ein wenig vor Regen und Kälte zu schützen.
    »Haltet euch an den Händen und bleibt zusammen!«
    schrie Philipp. »Ich gehe vor.«
    Sie faßten einander an den Händen und stolperten vorwärts. Der Sturm blies ihnen ins Gesicht. Quer durch die Lundekolonie ging der Weg. Mühsam kämpften sie sich voran.
    Plötzlich verlor Dina Philipps Hand. Man hörte einen Schrei. »Philipp!« rief sie. »Was ist passiert?«
    Keine Antwort. Jack und Lucy kamen näher an Dina heran. »Was ist los? Wo ist Philipp?«
    Jack leuchtete mit der Taschenlampe umher. Von Philipp war nichts zu sehen, er war wie vom Erdboden verschwunden. Mit klopfendem Herzen, verdutzt und erschreckt, standen die Kinder da. Der Sturm hatte Philipp doch nicht etwa fortgeblasen?
    »Philipp! Philipp!« schrie Jack. Aber nur der Wind antwortete ihm. Alle drei begannen aus vollem Halse zu rufen. Vergeblich!
    Da war es Jack plötzlich, als hörte er einen gedämpften Schrei, der aus der Erde zu kommen schien. Er leuchtete mit der Lampe zum Boden hin. Und da sah er zu seiner Überraschung Philipps Kopf, aber nur seinen Kopf, und zwar unten auf der Erde.
    Dina kreischte entsetzt auf. Außerstande, ein Wort her-vorzubringen, kniete Jack nieder. Nur Philipps Kopf — nur Philipps ...
    Und dann wurde ihm plötzlich alles klar. Philipp war auf eine Stelle getreten, die von den Lunden unterhöhlt war, die Erde hatte nachgegeben, und er war in eine Höhle gefallen. Jack hätte aufschluchzen mögen vor Glück.
    »Hast du dir weh getan, Philipp?« rief er.
    »Nein. Gib mal deine Lampe her! Meine habe ich verloren. Ich bin in ein Mordsloch gefallen. Vielleicht ist hier Platz genug für uns alle.« Philipps Worte wurden vom Sturm fortgeweht, fast bevor sie Jack erreichten.
    Jack gab ihm seine Lampe. Philipps Kopf verschwand und kam gleich darauf wieder zum Vorschein. Er sah sehr merkwürdig zwischen den Polstern von Heidekraut und Seenelken aus.
    »Es ist wirklich ein großes Loch. Ihr könnt alle herunterkommen. Hier sind wir vor Sturm und Regen geschützt.
    Es riecht ein bißchen, aber sonst ist es nicht schlecht.«
    Zuerst glitt Dina durch die Öffnung in die Höhle und stand gleich darauf neben Philipp. Dann kam Lucy und zum Schluß Jack. Er hatte Philipps Lampe gefunden, und nun beleuchteten die beiden Knaben ihre Umgebung.
    »Wahrscheinlich haben Kaninchen und Lunde zusammen an diesem riesigen Loch gegraben«, sagte Jack.
    »Sieh mal, da oben führt ein Gang ins Freie! Und darin sitzt tatsächlich auch ein Lund und starrt uns ganz erstaunt an. Guten Tag, Alter! Entschuldige die Störung!«
    Jack war so erleichtert, Philipp gesund und munter wiedergefunden zu haben, daß er ganz übermütig wurde.
    Auch die anderen atmeten auf. Endlich hatten sie Ruhe vor dem tobenden Sturm. Lucy trocknete ihre Tränen, und alle sahen sich aufmerksam in der Höhle um.
    »Dies muß ursprünglich eine natürliche Höhle gewesen sein«, meinte Philipp. »Und darüber befand sich ein festes Dach aus Erde, das von Wurzeln aller Art zusammenge-halten wurde. Durch das viele Buddeln der Lunde ist der Boden dann allmählich brüchig geworden. Er gab nach, als ich darauf trat, und so fiel ich hinunter. Etwas Besseres können wir uns augenblicklich gar nicht wünschen.«
    In die Höhle drang kein Regen hinein. Der Sturm, der über ihren Köpfen raste, klang gedämpft durch die Erd-decke. Die Blitze konnte man hier unten nicht sehen. Den Donner hörte man wie aus weiter Ferne.
    Jack nahm die Decke von der Schulter und breitete sie auf dem Boden aus. »Ich sehe nicht ein, warum wir hier nicht schlafen sollen. Der Boden ist trocken und weich.
    Und die Luft muß gut sein, denn der Lund sitzt ja auch da in seinem Gang und starrt uns an. Wo mögen Schnarr und Schnauf wohl geblieben sein?«
    Die anderen Kinder breiteten ebenfalls ihre Decken aus, und bald lagen alle vier, dicht aneinandergeschmiegt,

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