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Die See Der Abenteuer

Die See Der Abenteuer

Titel: Die See Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Lucy vom Tal der Nacht aus eine Rauchsäule von dem Felsen aufsteigen.
    »Sieh mal an, das Feuer brennt schon«, sagte Jack. »Das nenne ich tüchtig.« Der Wind blies den dicken, schwarzen Rauch nach Osten. Er mußte weithin sichtbar sein.
    »Einer von uns muß immer hier oben bleiben und das Feuer in Gang halten«, sagte Philipp. »Und dann meldet er den anderen, ob sich Freunde oder Feinde nähern.«
    Dina warf ein Stück Holz ins Feuer. »Woran sollen wir denn erkennen, ob es Freunde oder Feinde sind?«
    »Hm, das kann man allerdings nicht wissen«, gab Philipp zu. »Wir müssen uns eben auf alle Fälle erst einmal verstecken, wenn ein Boot auf die Insel zukommt — falls wir ein Versteck finden. Und dann versuchen wir heraus-zukriegen, ob die Bootsleute Freunde oder Feinde sind.
    Das werden wir schon an ihrer Unterhaltung merken. Wir müssen aber noch viel, viel mehr Holz holen, Dina. Das Feuer ist schrecklich gefräßig.«
    Als Jack und Lucy mit ihrer Arbeit fertig waren, kamen sie den beiden anderen zu Hilfe. »Wir haben alles aus dem Boot herausgeholt«, berichtete Lucy. »Nicht eine einzige Konservendose ist zurückgeblieben. Zu hungern brauchen wir jedenfalls nicht, und wenn die Limonade zu Ende ist, können wir Wasser aus dem Felsenteich trinken. Wollen wir nicht bald Mittag essen?«
    »Einverstanden!« rief Philipp. »Ich habe einen Mords-hunger. Laßt uns hier oben essen, ja? Oder macht das zuviel Mühe? Einer von uns muß immer auf das Feuer achten.«
    »Ach, so schnell wird es ja nicht ausgehen«, meinte Lucy. »Lege nur recht viel Seetang obenauf. Ich bin vollkommen ausgepumpt von der Schlepperei mit den Dosen. Wir wollen lieber im Tal der Nacht essen, wo wir alles Nötige beisammen haben.«
    Sie gingen also in das Tal der Nacht und setzten sich neben die beiden Zelte, deren Leinwand im Winde hin und her schlug. Lucy öffnete Konservendosen und legte den Inhalt auf Teller. »Es gibt Lachse, Kekse, Butter, To-maten und Birnen«, kündigte sie an.
    Auch Schnarr und Schnauf rückten näher heran, um an dem leckeren Mahl teilzunehmen. Wenn es nach ihnen gegangen wäre, hätten sie den Lachs ganz allein ver-speist. Kiki war mehr für Birnen, bekam aber nur eine zu-geteilt.
    Als alle satt waren, lehnte Jack sich aufatmend zurück.
    »Nur gut, daß wir die vielen leckeren Konserven haben!
    Damit läßt sich alles besser ertragen. Ein Abenteuer ohne gutes Essen wäre einfach entsetzlich. Kiki, du Vielfraß, nimm den Schnabel aus der Dose! Du bist wohl der ge-fräßigste Papagei, der auf Erden herumläuft.«

Ein furchtbarer Sturm
    Gegen fünf Uhr wurde der Wind immer heftiger. Er peitschte die See rings um die Insel auf, so daß die Wellen wie riesige weiße Rosse den Strand hinauf jagten und sich donnernd an den Felsen brachen. Die Seevögel kamen aus ihren Schlupfwinkeln heraus und stießen laut schreiend von den Felsen herab. Sofort wurden sie vom Wind ergriffen und pfeilschnell durch die Luft getragen, ohne daß sie auch nur einen Flügelschlag zu tun brauchten. Sie liebten den Sturm und fühlten sich ganz in ihrem Element.
    Kiki dagegen mochte den Wind gar nicht leiden. Er konnte nicht kreisen und segeln wie Möwen und Lummen, und es kränkte ihn in seiner Würde, wenn er so her-umgeweht wurde. Deshalb stellte er sich dicht neben die Zelte, die wie lebendige Wesen im Winde flatterten, und zog ärgerlich an den Zeltpflöcken.
    »Wir können das Feuer unmöglich die ganze Nacht hindurch bewachen«, sagte Philipp. »Wir müssen es mit Seetang zudecken und das Beste hoffen. Vielleicht glüht es wenigstens in der Dunkelheit. Seht bloß, der Sturm reißt den Rauch förmlich in Fetzen!«
    Die Sonne verschwand hinter einer drohenden Wand von blutroten Wolken, die sich im Westen zusammengeballt hatten. Die beiden Knaben starrten in den Himmel.
    »Das ist der Gewittersturm, auf den wir schon seit Tagen warten«, sagte Jack. »Nach der Hitze mußte ja so etwas kommen. Hoffentlich werden unsere Zelte nicht fortgeblasen!«
    Philipp machte ein ernstes Gesicht. »Paß auf, das gibt einen ausgewachsenen Orkan. Sieh dir bloß die Wolken an! Sie sehen richtig boshaft aus.«
    Besorgt beobachteten die Knaben, wie sich der Himmel immer mehr bezog. Es wurde sehr rasch dunkel. Philipp griff in seine Tasche. »Meine Mäuse wissen genau, daß ein Sturm im Anzug ist. Sie sitzen alle, auf einem Haufen zusammengedrängt, ganz unten in meiner Tasche. Es ist merkwürdig, wie die Tiere so etwas spüren.«
    »Jack, komm doch mal her!«

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