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Die See Der Abenteuer

Die See Der Abenteuer

Titel: Die See Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Sturm an den Felsen zer-schellen. Aber wir hätten es ja doch nicht fortbringen können. Himmel, was für ein Pech! Wenn der Motor auch kaputt war, es war doch noch immer ein Boot. Wir hätten ein Segel setzen können — oder irgend etwas ...«
    Er schwieg verzweifelt. Ohne ein weiteres Wort verlie-
    ßen die Kinder das Feuer und stiegen durch den Felseinschnitt zum heimlichen Hafen hinunter.
    Das Boot war verschwunden. Die zerfetzten Enden des restlichen Ankertaues, das noch an dem Felsen hing, flatterten traurig in der sanften Brise.
    Jack zeigte auf die Felsen. »Seht mal da die Farbe!
    Und da unten schwimmen auch noch einzelne Holzstük-ke. Das Boot muß von den großen Wogen, die in den Hafen drangen, wie wild hin und her geschleudert worden sein. Als dann das Tau riß, wurde es sicher hinausgetrie-ben und von der Brandung gegen die Felsen geworfen, so daß es zerschellte. Was für ein trauriges Ende für den ‘Glücksstern’! ‘Unglücksstern’ wäre ein passenderer Na-me gewesen.«
    Die Mädchen hatten Tränen in den Augen. Philipp wandte sich ab. Von dem schönen, stolzen Boot waren nur ein paar armselige Trümmer übriggeblieben, die sie ins Feuer werfen konnten.
    »Na, unsere Schuld ist es nicht«, sagte Jack schließlich.
    »Bei dem Sturm mußte das Boot kaputtgehen. Natürlich — wenn Bill dagewesen wäre — und der Motor nicht zerstört worden wäre —, dann hätten wir es zur Planschbucht bringen und dort auf den Strand ziehen können.
    Dort wäre es vor den Wellen sicher gewesen. Aber so konnten wir ja nichts tun, um es zu retten.«
    Niedergeschlagen verließen die Kinder den kleinen Hafen. Die Sonne stand schon tief am Himmel. Der Abend war friedlich und schön, und es wehte kaum ein Lüftchen.
    Plötzlich blieb Lucy stehen und lauschte. »Ein Flugzeug!« Mit ihrem scharfen Gehör hatte sie das entfernte Brummen als erste vernommen. In großer Entfernung entdeckten sie einen kleinen Fleck am Himmel. Die Knaben rissen die Ferngläser an die Augen.
    »Da fällt etwas aus dem Flugzeug heraus!« schrie Jack aufgeregt. »Was ist das, Philipp? Ein Fallschirm?«
    »Ja, es sieht tatsächlich wie ein kleiner Fallschirm aus.
    Und unten hängt etwas dran und baumelt hin und her.«
    Philipp ließ das Glas nicht von den Augen. »Ob es ein Mann ist? Sieht eigentlich nicht danach aus. Was kann es dann aber sonst sein? Und warum sollte das Flugzeug hier irgendwelche Sachen abwerfen? Wenn Bill das nur sehen könnte! Das ist wirklich sehr merkwürdig! Wahrscheinlich sind die Feinde da am Werk. Unser Feuer wird ihnen sicher verdächtig vorkommen, und sie werden in Kürze hier erscheinen, um die Insel zu durchsuchen. Von morgen an muß immer einer von uns auf dem Felsen Wache stehen.«
    Bestürzt gingen die Kinder in das Tal der Nacht. Dina und Lucy machten schweigend das Abendbrot zurecht.
    Unaufhaltsam kam das Abenteuer auf sie zu.

Ein Boot!
    »Hat es denn überhaupt einen Zweck, das Feuer brennen zu lassen, wenn die Flugzeuge dem Feind gehören?«
    fragte Lucy schließlich.
    »Na, wenn wir jemals gerettet werden wollen, müssen wir uns doch bemerkbar machen«, erwiderte Jack. »Daß der Feind das Feuer ebenfalls sehen könnte, müssen wir eben riskieren. Wenn von Bill keine Nachrichten mehr kommen, wird man vielleicht Motorboote aussenden, um nach uns zu suchen. Unser Signal kann ihnen dann den Weg weisen.«
    »Hoffentlich kommen sie bald«, sagte Dina. »Ich habe keine Lust, monatelang auf der Insel festzusitzen. Im Winter muß es hier fürchterlich sein.«
    »Im Winter!« rief Lucy ganz entsetzt. »Wir haben doch erst Mai.«
    »Dina sieht wie gewöhnlich alles schwarz«, sagte Philipp.
    »Das ist nicht wahr!« flammte Dina auf. »Ich bin nur vernünftig. Vernünftig sein ist nicht schwarz sehen.«
    »Fangt nur keinen Streit an«, bat Lucy. »Wir müssen jetzt alle fest zusammenhalten. Philipp, du brauchst deine Mäuse auch nicht gerade dicht neben Dina zu setzen.
    Das ist niederträchtig.«
    Philipp schnalzte einmal leicht mit den Fingern, und sofort huschten die Tierchen wieder in seine Tasche.
    Kiki krächzte verächtlich. »Drei kleine Negerlein«, rief er.
    »Alles rennet, rettet, flüchtet. Weg, weg, weg!«
    »Orrr!« stimmte Schnarr ihm zu. Es war recht spaßig zu beobachten, wie sich die Lunde mit Kiki unterhielten. Sie sagten immer nur »Orrr!«, aber das sagten sie in so vielen verschiedenen Tonarten, daß man den Eindruck einer regelrechten Unterhaltung bekam.
    Die Kinder legten sich draußen im

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