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Die See Der Abenteuer

Die See Der Abenteuer

Titel: Die See Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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rief Lucy ängstlich.
    »Glaubst du, daß die Zelte halten werden? Der Wind rüttelt wie wahnsinnig an ihnen.«
    Die Knaben untersuchten die Zelte. Sie waren so gut wie möglich festgepflockt. Aber ob sie dem Sturm stand-halten würden?
    »Wir müssen es abwarten«, sagte Jack düster. »Hast du deine Taschenlampe bei dir, Philipp? Vielleicht müssen wir nachts aufstehen, um die Zelte anzupflocken.«
    Nur gut, daß beide Knaben Taschenlampen mit neuen Batterien besaßen. Vorsorglich legten sie sie neben ihr Lager. Die Kinder gingen frühzeitig schlafen und wickelten sich fröstelnd in ihre Decken. Sie waren todmüde nach der schweren Arbeit, die sie tagsüber geleistet hatten. Draußen war es schon fast ganz dunkel. Dazu hatte ein heftiger Regen eingesetzt. Kiki ging wie gewöhnlich mit den Knaben schlafen. Schnarr und Schnauf schlurften in ihre Höhle.
    Besorgt lauschten die Jungen auf das Heulen des Windes, der an den Zelten riß. »Was mag Bill jetzt tun?« sagte Jack. »Er wird sich gewiß um uns ängstigen.«
    »Es ist wirklich zu dumm!« seufzte Philipp. »Die Ferien fingen so schön an. Und nun schlägt das Wetter auch noch um. Was sollen wir bloß machen, wenn der Regen tagelang anhält? Das wäre einfach entsetzlich.«
    »Ach, wenn der Sturm vorüber ist, wird es sich schon wieder aufklären«, meinte Jack. »Hör bloß, wie das Meer um die Insel tost! Die Wellen müssen mit ungeheurer Wucht gegen die Felsen schlagen. Lummen und Seeraben werden heute nacht nicht viel schlafen.«
    »Der Sturm heult ja wie wahnsinnig.« Philipp drehte sich auf die andere Seite. »Verflixt! Ich bin wirklich hundemüde, aber bei dem Getöse kann kein Mensch schlafen. Ach du lieber Himmel — was war denn das?«
    Jack richtete sich auf. »Donner! Das Gewitter ist ganz nah. Wir wollen zu den Mädchen gehen. Lucy wird sich zu Tode ängstigen, wenn sie wach ist. Ein Gewitter über dieser kleinen Insel ist ja auch kein Spaß.«
    Sie krochen in das Zelt der Mädchen. Diese waren hellwach und freuten sich, daß die Jungens zu ihnen kamen. Dina schlüpfte zu Lucy unter die Decke, während die beiden Knaben es sich in ihrem warmen Lager bequem machten.
    Jack knipste seine Taschenlampe an. Als er sah, daß Lucy den Tränen nahe war, sagte er beruhigend: »Du brauchst dich doch nicht zu ängstigen, Dummchen! Es ist nur ein Gewitter. Davor hast du doch sonst keine Angst.«
    »Nein, das stimmt«, schluckte Lucy tapfer. »Es ist nur — der Sturm heult so furchtbar wild. Er zerrt so wütend und boshaft an den Zelten und bellt uns an, als wäre er lebendig.«
    Jack mußte trotz allem lachen. Wieder donnerte es, und das furchtbare Krachen übertönte noch das Tosen der Brandung. Kiki schmiegte sich eng an Jack. »Puff, Puff!« rief er mit klagender Stimme und steckte den Schnabel unter einen Flügel.
    »Der Donner ist doch kein Zug, Kiki«, versuchte Jack zu scherzen. Aber niemand lachte. Der Sturm wurde von Minute zu Minute stärker. Die Kinder wünschten, sie hätten noch mehr Decken, denn es war schrecklich zugig im Zelt.
    Auch die Blitze waren fürchterlich. Die Kinder zuckten jedesmal zusammen, wenn das grelle Licht aufflammte.
    Für einen Augenblick wurden die steilen Felsen und die wütende See deutlich sichtbar. Aber schon war das Bild wieder weggewischt. Der Donner folgte fast sofort hinterher. Erneut wurde der Himmel von einem Blitz aufgerissen, und wieder erblickten die Kinder die Felsen und das Meer. Es war wie eine Traumerscheinung.
    »Alles sieht so unwirklich aus«, sagte Philipp. »O weh, hört bloß, wie es gießt! Ich bin schon ganz naß. Wie ist das bloß möglich?«
    »Der Sturm wird immer stärker«, sagte Lucy ängstlich.
    »Er wird unsere Zelte fortblasen.«
    »Ach wo!« Jack drückte beruhigend ihre kalte Hand.
    »Das kann er gar nicht. Die Zelte ...«
    Aber weiter kam er nicht. Plötzlich hörten sie, wie etwas gewaltsam zerriß. Ein wildes Flattern — Jack bekam einen Schlag ins Gesicht —, das Zelt war fort.
    Im ersten Augenblick waren die Kinder wie betäubt.
    Der Sturm stürzte sich mit aller Macht auf sie, der Regen hatte sie im Nu durchnäßt. Schutzlos waren sie den Ele-menten preisgegeben. Das Zelt war spurlos verschwunden im Dunkel der Nacht.
    Laut schreiend griff Lucy nach Jack, der rasch seine Taschenlampe anknipste. »Das Zelt ist fort! Der Sturm hat es entführt. Kommt schnell in unser Zelt!«
    Aber bevor sich die Kinder von ihrem Lager erheben konnten, hatte der Sturm das andere Zelt ebenfalls

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