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Die See Der Abenteuer

Die See Der Abenteuer

Titel: Die See Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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des dritten Tages hatte Jack Wache.
    Träge blickte er von dem Felsen aus über das Meer. Der Wind wehte an diesem Tage ein wenig kräftiger, und die Wellen hatten weiße Kämme.
    Jack dachte an Bill. Wo mochte er sein, und was war mit ihm geschehen? War es ihm möglich gewesen, zu entkommen, und würde er den Kindern zu Hilfe eilen?
    Und was mochte Tante Allie denken? Ob sie wußte, daß keine Nachrichten mehr von Bill gekommen waren? Ob sie sich Sorgen machte?
    In Gedanken verloren, lauschte Jack auf die Rufe der Vögel und verfolgte ihre graziösen Flüge über dem Wasser. Da erstarrte er plötzlich wie ein Hund, der etwas Verdächtiges wittert. Weit draußen auf dem Meer bewegte sich ein kleiner Punkt. Rasch griff er nach dem Fernglas und schaute hindurch. Und da sah er ein kleines Motorboot.
    Feinde! fuhr es ihm durch den Sinn. Und schon war er im Begriff aufzuspringen. Doch da fiel ihm noch gerade zur rechten Zeit ein, daß die Leute auf dem Boot ebenfalls Ferngläser haben und ihn auf dem Felsen sehen könnten. Vorsichtig kroch er ein ganzes Stück auf dem Bauch und sprang erst auf, als er sich außer Sicht befand. Dann rannte er in fliegender Hast in das Tal der Nacht, wo die anderen sich sonnten. »Hallo, hallo!« rief er schon von weitem. »Ein Boot ist in Sicht!«
    Die Kinder fuhren hoch. Lucys grüne Augen wurden ganz groß vor Aufregung. »Wo? Wie weit ist es noch entfernt?«
    »Ach, ziemlich weit. Es wird bestimmt noch zehn Minuten brauchen, um hier zu landen. Schmeißt schnell alle Sachen in die Höhle.«
    »Und das Feuer?« Dina griff bereits nach Wollsachen und Mänteln.
    »Das lassen wir brennen. Sicher haben sie den Rauch schon gesehen. Kommt schnell! Beeil dich, Lucy!«
    Bald hatten die Kinder alles in der Höhle verstaut. Jack zog den Stock heraus, den er in die Erde gesteckt hatte, um den Eingang zu kennzeichnen. »Wir wollen nicht gerade einen Wegweiser für sie stehen lassen«, versuchte er zu scherzen, um Lucy ein wenig aufzuheitern. Aber sie brachte nur ein schwaches Lächeln zustande.
    »Alles in Ordnung?« Philipp sah sich noch einmal um.
    Er zupfte ein wenig am Heidekraut, auf dem sie gelegen hatten. Die federnden Pflanzen richteten sich bereits ganz von selbst wieder auf. Dann bückte er sich nach einem liegengebliebenen Löffel und steckte ihn in die Tasche.
    Nichts ließ mehr darauf schließen, daß sich die Kinder noch ein paar Minuten vorher auf diesem Platz gesonnt hatten.
    »So komm doch endlich, Büschel! Was trödelst du bloß so?« Jack stand wie auf Kohlen. Die Mädchen waren schon in der Höhle. Nun glitt er ebenfalls hinein, und Philipp folgte ihm auf dem Fuße.
    Jack zog das Heidekraut sorgfältig über den Eingang.
    »So! Wenn jetzt nicht gerade einer direkt in das Loch tritt wie Philipp damals in der Nacht, kann uns nichts mehr passieren. Niemand wird hier unten eine große Höhle vermuten.«
    »Ich komme mir ganz wie ein Lund vor«, sagte Philipp.
    »Am liebsten finge ich gleich zu buddeln an. Wollen wir uns nicht jeder einen hübschen kleinen Gang graben und uns dann hineinlegen?«
    »Mach jetzt bitte keine Witze!« flehte Lucy. »Mir ist gar nicht danach zumute. Ich wage kaum zu atmen, und mein Herz hämmert wie verrückt. Könnt ihr es nicht hören?«
    Nein, die anderen hörten es nicht. Aber das war schließlich kein Wunder, denn ihre eigenen Herzen klopften so heftig und laut, daß alles andere davon übertönt wurde.
    »Ob wir flüstern können?« fragte Dina in einem heiseren Ton, der ganz unheimlich klang.
    »Ich denke ja«, sagte Jack. »Aber sprecht nicht laut. Und wenn jemand kommt, müssen wir genau hinhören, was sie reden, damit wir wissen, ob es Freunde oder Feinde sind. Es wäre zu dumm, wenn es Freunde wären und wir sie wieder fortgehen ließen, ohne uns zu zeigen.«
    Nicht auszudenken! Das wäre ja fast noch schlimmer, als vom Feind entdeckt zu werden. Wie zu Stein erstarrt, hielten die Kinder den Atem an und lauschten gespannt.
    »Freund oder Feind, Freund oder Feind«, ging es Lucy unaufhörlich im Kopf herum. Sie vermochte nichts anderes zu denken, immer waren es dieselben Worte. »Freund oder Feind, Freund oder ...«
    »Pst!« unterbrach Jack plötzlich die Stille. »Ich höre jemand kommen.«
    Es waren jedoch nur Schnarr und Schnauf. Emsig schoben sie das Heidekraut zur Seite und kamen in die Höhle geflattert. Die Pflanzen schwangen hinter ihnen zurück, und die Lunde blickten sich suchend nach Philipp um.
    Sie hatten den Kindern einen furchtbaren

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