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Die See Der Abenteuer

Die See Der Abenteuer

Titel: Die See Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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schade«, wisperte er leise.
    »Du Dummkopf!« flüsterte Jack wütend. »Um ein Haar hättest du uns verraten. Sei jetzt still und komm auf meine Schulter! Wenn du noch ein einziges Wort sprichst, werde ich dir den Schnabel mit meinem Taschentuch zubinden.«
    »Orrr«, knurrte Kiki und steckte den Kopf unter das Gefieder. Er war beleidigt.
    Es kam den Kindern so vor, als wären bereits viele Stunden vergangen. Immer noch hockten sie in der Höhle und rührten sich nicht. Sie hatten niemand mehr sprechen gehört. Auch die Erde über ihren Köpfen war nicht mehr von Schritten erschüttert worden.
    Dina verlor wie gewöhnlich als erste die Geduld. »Ich bin schon ganz verkrampft. Wie lange sollen wir denn hier noch sitzen?« fragte sie flüsternd.
    »Wartet noch ein wenig«, flüsterte Jack zurück. »Es würde zu gefährlich sein, jetzt schon hinaufzugehen.«
    »Ich bin hungrig«, klagte Lucy. »Hätten wir doch etwas zu essen mitgebracht! Und Durst habe ich auch.«
    Jack überlegte. Sollte er es wagen, den Kopf heraus-zustecken? Gerade als er aufstehen wollte, hörten sie in der Ferne ein willkommenes Knattern. »Das Motorboot!«
    rief Jack erleichtert. »Sie haben die Jagd aufgegeben und hauen wieder ab. Wir wollen noch einen Augenblick warten. Dann springe ich hinaus.«
    Sie lauschten angestrengt. Das Knattern des Motors wurde immer schwächer und war schließlich gar nicht mehr zu hören.
    Vorsichtig steckte Jack den Kopf aus der Höhle. Er sah nur Lunde. Schnarr und Schnauf hockten dicht neben dem Loch. Als sie Jack erblickten, standen sie höflich auf und begrüßten ihn schnarrend.
    Jack krabbelte aus der Höhle. Dann legte er sich flach auf den Boden, nahm das Fernglas an die Augen und suchte das Meer ab. Endlich entdeckte er das Boot. Es entfernte sich mit großer Geschwindigkeit von der Insel und wurde immer kleiner und kleiner.
    »Alles in Ordnung«, rief der Junge den anderen zu. »Sie sind schon fast außer Sicht. Ihr könnt herauskommen.«
    Bald saßen die Kinder wieder vergnügt im Tal der Nacht, und die Mädchen tischten ein Mahl auf. Alle hatten einen Bärenhunger. Limonade war nicht mehr da. Sie tranken also Wasser aus dem Felsenteich, der nach dem Regen mächtig angeschwollen war. Das Wasser war von der Sonne angewärmt und schmeckte süß.
    Philipp machte sich gutgelaunt über das Fleisch her.
    »Da haben wir wieder mal Schwein gehabt«, sagte er zwischen zwei Bissen. »Um ein Haar hätten sie uns geschnappt.«
    »Himmel, was habe ich für einen Schreck bekommen, als das Streichholz auf mein Knie fiel!« sagte Dina. »Beinahe hätte ich laut aufgeschrien.«
    »Und dann hätte uns Kiki fast verraten.« Jack legte eine dicke Scheibe Fleisch auf seinen Keks. »Wie konntest du nur plötzlich aus vollem Halse ‘Speck und Schinken’ rufen, Kiki! Ich muß mich ja deinetwegen schämen.«
    »Er schmollt«, lachte Dina. »Sieh nur, er hat dir den Rücken zugewandt und tut, als wärest du Luft für ihn.
    Gewiß ist er beleidigt, weil du ihn gescholten hast.«
    Jack grinste. Dann rief er die Lunde an, die sich wie gewöhnlich neben Philipp aufgebaut hatten. »He, Schnarr und Schnauf, kommt mal her! Ich habe etwas Schönes für euch. Was für liebe, nette und artige Vögel ihr doch seid!«
    Wie zwei alte Seebären schaukelten die beiden Lunde auf Jack zu und nahmen ernsthaft ein Stück Keks von ihm entgegen.
    Das war zuviel für Kiki. Mit einem Ruck fuhr er herum und schrie: »Unartiger Junge, unartiger Junge! Armer Polly, armer Polly! Polly hat Schnupfen. Setz den Kessel auf! Unartiger Junge, unartiger Junge!« Und dann stürzte er sich wie ein Wilder auf die überraschten Lunde und hackte mit seinem Schnabel wütend auf sie ein.
    Schnarr ließ sich das nicht gefallen, sondern hackte wieder. Darauf zog sich Kiki ein wenig zurück und ließ sein Expreßzugsgeschrei los. Als die Lunde das hörten, rannten sie in wilder Flucht zu Philipp zurück und starrten den Papagei entsetzt an, jederzeit bereit, in der nächsten Höhle zu verschwinden.
    Die Kinder bogen sich vor Lachen. Kiki trippelte vorsichtig äugend zu Jack hin. »Armer Kiki, armer Kiki! Ungezogener Junge!«
    Jack gab ihm einen Leckerbissen. Sofort flog Kiki auf seine Schulter und blickte triumphierend auf die Lunde herab. »Orrr!« rief er herausfordernd. »Orrr!«
    »Na, Kiki, nun schnarre mir nicht direkt ins Ohr«, sagte Jack. »Und dann gebe ich dir den gut gemeinten Rat, eine Weile nicht zu dicht an Schnarr heranzugehen. Er wird dir die Hiebe

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