Die See Der Abenteuer
Radio. Ob es ein Sende-und Empfangsapparat ist? Vielleicht können wir eine Nachricht damit senden.«
»Keine Ahnung.« Jack untersuchte den Apparat. »Er ist ganz anders als der von Bill. Selbst wenn man damit senden könnte, wüßte ich nicht, wie man es anstellt. Wahrscheinlich ist es nur ein transportables Empfangsgerät.
Nun kommt aber endlich frühstücken!«
Schnarr und Schnauf, Kiki und die drei Mäuse beteiligten sich an dem reichhaltigen Mahl. »Was nun?« fragte Jack, als sie fertig waren. »Wollen wir jetzt zu dem höchsten Punkt der Insel gehen und Umschau halten?«
Die anderen waren einverstanden. Sie überließen das Boot sich selbst, erstiegen den niedrigen Felsen und kamen oben auf grasbewachsenes Land. Hier gab es nicht so viel Heidekraut wie auf der Insel der Lunde und auch lange nicht so viele Vögel.
»Komisch! Ich dachte, auf dieser hübschen kleinen Insel würden eine Menge Vögel hausen«, sagte Jack. »Seht mal, dort auf der anderen Seite der Insel ist ein Berg. Da wollen wir hinaufklettern.«
Als sie die Spitze des Berges erreicht hatten, blieben sie überrascht stehen. Unter ihnen breitete sich in glit-zerndem Blau, unbewegt wie ein Spiegel, eine Lagune aus. Sie lag zwischen zwei Inseln, die durch breite Fel-senstreifen miteinander verbunden waren, so daß das Wasser ringsum eingeschlossen war. Man konnte also nicht genau sagen, zu welcher Insel die Lagune eigentlich gehörte.
»Wie schön!« rief Jack hingerissen. »So etwas Wunderbares habe ich noch nie gesehen. Ob es vielleicht nur ein Traum ist?«
Aber es war kein Traum. Die Lagune erstreckte sich über etwa zwei Kilometer zwischen den felsigen Ufern.
Sie lag so geschützt, daß nicht die kleinste Welle die stille blaue Fläche bewegte.
Da geschah plötzlich etwas Unerwartetes. Die Kinder hörten das tiefe Brummen eines Flugzeuges und sahen es gleich danach auf sich zukommen. Sie erschraken.
Jack riß die anderen mit sich zu Boden. Sie durften nicht gesehen werden. Das Flugzeug kreiste langsam über der Lagune. Dann ließ es etwas herabfallen. Etwas Weißes blähte sich auf und schwebte langsam zu Boden. Und daran hing ein Gegenstand, der nicht zu erkennen war.
Die Kinder beobachteten alles mit höchstem Erstaunen. Ihre Gedanken jagten sich. Was konnte das sein?
Ein wissenschaftliches Experiment? Bomben? Atombom-ben?
Ein kleiner Fallschirm hatte sich geöffnet und schwebte schaukelnd auf die Lagune herab. Der Gegenstand, der daran hing, war in einen glänzenden Stoff gewickelt, wahrscheinlich ein wasserdichtes Material, wie sich Jack sagte. Nun fiel er ins Wasser und verschwand. Der Fallschirm breitete sich auf der ruhigen Oberfläche aus. Dann löste er sich zusehends auf und verschwand ebenfalls, ohne die geringste Spur zu hinterlassen.
Das Flugzeug kreiste weiter über der Lagune. Ob es noch etwas abwerfen würde? Die Kinder verfolgten es gespannt mit den Augen. Da — ein zweiter Fallschirm schwebte von oben herab! Noch einmal wiederholte sich der gleiche Vorgang. Auch dieser Fallschirm breitete sich auf dem Wasser aus und war nach wenigen Minuten verschwunden. Nachdem noch ein dritter Fallschirm abgeworfen worden war, brauste das Flugzeug davon und war bald nicht mehr zu sehen.
»Warum hat das Flugzeug hier etwas abgeworfen?«
fragte Jack erstaunt. »Das ist doch merkwürdig! Was mag wohl in den Paketen sein, die an den Fallschirmen hingen?«
»Und warum werfen die Leute sie ins Wasser?« fuhr Di-na fort. »Wollen sie etwas verschwinden lassen? Eine recht umständliche Methode.«
»Wir wollen das Boot holen und über den See fahren«, schlug Lucy vor. »Vielleicht können wir etwas im Wasser sehen.«
»Wie sollen wir denn mit dem Boot auf die Lagune kommen, du Dummchen?« fragte Jack. »Wir müßten es ja über die Felsen schleppen, die sie einschließen.«
»Ach ja — natürlich — daran habe ich nicht gedacht.
Wenn wir doch durch das Wasser sehen und die Ge-heimnisse in der Tiefe entdecken könnten!«
»Orrr!« riefen Schnarr und Schnauf gleichzeitig, breiteten die Flügel aus und segelten zur Lagune hinab, als wollten sie sagen: »Ihr wollt aufs Wasser? Nichts einfacher als das!«
Die Kinder folgten ihnen mit den Augen. Bald sahen die beiden nur noch wie zwei kleine Punkte auf dem Wasser aus. Dann tauchten sie nach Fischen.
»Warum sollen wir nicht auch ins Wasser gehen?«
meinte Jack schließlich. »Wir könnten ein Stück hinausschwimmen und dann tauchen. Vielleicht entdecken wir etwas.«
»Ja,
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