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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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stattliche Anzahl von Fasanenrückenpilzen gefunden, die man am besten einlegte, wenn man den höchsten Preis erzielen wollte.
    An den meisten Stellen war es für Wollsamtpilze noch zu früh, später im Sommer dagegen waren sie durchaus weit verbreitet. Sie hatte trotzdem eine ihrer Lieblingsstellen aufgesucht, wo es eine Vielzahl von Fichtenstümpfen gab, und dort einige der ockerfarbenen Wollsamtpilze entdeckt, die zur Herstellung von Farbstoff verwendet wurden. Roberta hatte sogar eine faulige Birke mit einem Büschel rauchig brauner Polyporlinge ausfindig gemacht. Die nierenförmigen Pilze wurden gerne von Köchen benutzt, um ein Feuer in Gang zu halten, sowie von Männern, um ihre Rasiermesser abzuziehen.
    Auf ihren Wanderstab gestützt, bückte sich Roberta über einen harmlos aussehenden Pilz von bräunlicher Farbe. Er hatte einen Ring um seinen schmutzig weißen Stengel. Sie sah, daß die gelblichen Lamellen im Begriff waren, eine rostrote Farbe anzunehmen, auch für diesen Pilz war es die richtige Jahreszeit. Mit einem Grunzen machte sie ihrem Mißfallen Luft, ließ den tödlich giftigen Nadelholzhäubling stehen und ging weiter.
    Unter die ausladenden Zweige einer Eiche zurückgekehrt, deren Umfang dem ihrer beiden Ochsen entsprach, wenn sie Schulter an Schulter ins Joch gespannt wurden, pflückte sie drei würzige Pfifferlinge von stattlicher Größe. Diese besonders würzige Sorte wuchs fast ausschließlich unter Eichenholz; sie waren bereits von Gelb zu Orange übergegangen, würden also ausgezeichnet schmecken.
    Roberta wußte genau, wo sie sich befand, allerdings hatte sie ihren gewohnten Pfad verlassen, daher war ihr die riesige Eiche zuvor nie aufgefallen. Als sie die Baumkrone erblickte, wußte sie augenblicklich, daß dies wegen des dichten Schattens eine gute Stelle für Pilze sein mußte. Sie wurde nicht enttäuscht.
    Am Fuß der Eiche, rings um die Stelle, wo dieser aus dem Erdboden wuchs, entdeckte sie zu ihrem Entzücken ein Büschel kleiner Röhrlinge oder Rindervenen, wie manche sie nannten, weil die aufrechten, roten Röhren manchmal eine kräftig rote Farbe aufwiesen, die an ein zusammengebundenes, auf gleicher Höhe abgeschnittenes Bündel Adern erinnerte. Diese hier waren allerdings eher rosa, Roberta hielt dennoch nicht viel von ihnen. Manche kauften sie allerdings wegen ihres herben Geschmacks, außerdem waren sie eher selten, daher erzielten sie einen anständigen Preis.
    Unter dem Baum, im tiefen Schatten, stand ein Ring aus Seelenglocken, so genannt wegen ihrer glockenartigen Hüte. Sie waren nicht giftig, wegen ihres bitteren Geschmacks und ihres hölzernen Fleisches mochte sie jedoch niemand. Schlimmer noch, die Menschen glaubten, jeder, der in ihren Ring trat, würde verhext werden, daher weigerten sich die meisten Menschen, die wunderhübschen Seelenglocken auch nur anzusehen. Schon seit sie laufen gelernt und ihre Mutter sie zum Pilzesuchen mitgenommen hatte, war Roberta durch Seelenglockenringe gelaufen. Sie hielt nicht viel von diesem Aberglauben über ihre geliebten Pilze, trat in den Ring der Seelenglocken, stellte sich vor, ihre feinen Glöckchen zu hören, und sammelte die kleinen Röhrlinge ein.
    Einer der ausladenden Äste der Eiche hing tief genug, um einen Sitz zu bilden. Er war so breit wie ihre üppige Hüfte und so bequem und trocken, daß man sich gut darauf niederlassen konnte.
    Roberta ließ ihren Sack zu Boden gleiten. Mit einem Seufzer der Erleichterung lehnte sie ihre müden Knochen an einen anderen Ast, der gerade im richtigen Winkel nach oben gebogen war, um Schulter und Kopf abzustützen. Der Baum schien sie wie eine schützende Hand zu umschließen.
    Versunken in einen Tagtraum hielt sie es für einen Teil des Traumes, als sie ein Flüstern hörte, das wie ihr Name klang. Es war ein angenehmes, leises Geräusch, mehr eine Ahnung schöner Dinge und angenehmer Gedanken denn ein Wort.
    Beim zweiten Mal wußte sie, es gehörte nicht zu ihrem Tagtraum, zudem war sie jetzt sicher, daß es ihr Name war, der dort gesprochen wurde, wenn auch auf eine Weise, die sehr viel intimer war als ein gesprochenes Wort.
    Entscheidend war, daß die Art, wie es gesprochen wurde, eine Saite ihres Herzens zum Klingen brachte. Es klang wie die Musik der Seele selbst: voller Freundlichkeit, Mitgefühl und Wärme. Sie seufzte leise, es machte sie glücklich, legte sich über sie wie der wärmende Schein der Sonne an einem kühlen Tag.
    Beim dritten Mal setzte sie sich auf, um

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