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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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sich danach gesehnt, ihre Seele mit der seinen zu vereinen.
    Und jetzt entglitt er ihr.
    Roberta, die Beine bleischwer, sprang durch die frühlingshafte Sonne, durch die süße Luft, und lief ihrem Geliebten in die Arme.
    Und wieder war er weiter fort.
    Er öffnete die Arme, um sie zu empfangen. Sie spürte sein Verlangen. Sie sehnte sich danach, ihn zu trösten, ihn vor Leid zu bewahren, sein Streben zu erleichtern.
    Er spürte ihre Sehnsüchte, rief laut ihren Namen, um sie in ihrem Bemühen zu bestärken, zu ihm zu kommen. Als sie den Namen von seinen Lippen hörte, ging ihr das Herz vor Freude auf. Es ging ihr auf, während sie das quälende Verlangen spürte, die Leidenschaft zu erwidern, die er in ihren Namen legte.
    Weinend flehte sie, seinen Namen zu erfahren, jetzt, da sie ihrer unsterblichen Liebe einen zu geben vermochte.
    Sie reckte sich ihm mit aller Kraft entgegen. Sie legte ihr ganzes Sein in diesen verwegenen Sprung, ihn zu erreichen, und gab bis auf das heftige Verlangen, ihn zu erreichen, alles Streben auf.
    Roberta schrie ihre namenlose Liebe heraus, schrie ihr Verlangen heraus, während sie nach seinen Fingern langte. Als er ihren Namen so voller Schönheit rief, daß sie zu vergehen drohte, breitete sie die Arme aus, um ihn endlich zu umschlingen. Es war, als schwebe sie ihm endlos durch die Luft entgegen, die Sonne im Gesicht, den Wind im Haar, doch es war gut so, denn jetzt war sie dort, wo sie sein wollte – bei ihm.
    Einen vollkommeneren Augenblick hatte es in ihrem ganzen bisherigen Leben nicht gegeben, ein vollkommeneres Gefühl in ihrem ganzen Sein.
    Sie vernahm die absolute Melodie dieser Gefühle, die zum Ruhm all dessen erklang.
    Fast ging ihr das Herz über, als sie sich mit einem letzten verzweifelten Bemühen in seine Arme stürzte, ihr Verlangen herausschreiend, ihre Liebe, ihre Erfüllung, und nur noch einen Wunsch hatte, seinen Namen zu kennen, damit sie ihm alles von sich geben konnte.
    Sein strahlendes Lächeln galt ihr und ihr allein. Seine Lippen waren für sie bestimmt und nur für sie. Sie schloß das letzte kleine Stück Distanz zu ihm, verging danach, endlich die Liebe ihres Lebens zu liebkosen, ihren Seelenverwandten, die einzig wahre Leidenschaft in ihrem Leben.
    Endlich waren seine Lippen nah, sie sank in seine ausgestreckten Arme, in seine Umarmung, zu einem perfekten Kuß.
    In diesem makellosen Augenblick, kurz bevor ihre Lippen sich berührten, als sie durch ihn hindurchblickte und unmittelbar hinter ihm den gnadenlosen Grund des Tales unerbittlich auf sich zurasen sah, wußte sie endlich seinen Namen.
    Tod.

26. Kapitel
    »Dort«, meinte Richard und beugte sich hinüber, damit Kahlan an seinem Arm entlang blicken konnte, während er auf einen fernen Punkt am Horizont zeigte. »Siehst du den tief dunklen Flecken auf der Wolke vor dem etwas helleren Teil?« Er wartete ab, bis sie nickte. »Unterhalb davon, und dann ein Stück weiter rechts.«
    Kahlan, inmitten eines scheinbar endlosen Meeres aus beinahe hüfthohem Gras stehend, hielt sich die Hand an die Stirn, um ihre Augen gegen die morgendliche Helligkeit zu schützen.
    »Ich kann ihn noch immer nicht erkennen.« Sie machte ihrer Unzufriedenheit mit einem Seufzer Luft. »Allerdings konnte ich weit entfernte Dinge noch nie so gut sehen wie du.«
    »Ich sehe ihn auch nicht«, meinte Cara.
    Richard sah nochmals über seine Schulter und ließ den Blick suchend über das umliegende menschenleere Grasland schweifen, um sich zu überzeugen, daß nicht plötzlich jemand angeschlichen kam und sie überraschte, während sie das Näherkommen dieses Mannes beobachteten. Er konnte nichts Bedrohliches entdecken.
    »Noch nicht, aber gleich.«
    Er langte hinüber, um sich zu vergewissern, daß sein Schwert fest in der Scheide steckte, doch erst als er merkte, daß sein Schwert nicht an seiner linken Hüfte hing, wurde ihm bewußt, was er tat. Stattdessen nahm er seinen Bogen von der Schulter und legte einen Pfeil ein.
    Unzählige Male hatte er sich gewünscht, das Schwert der Wahrheit und die damit verbundene Magie los zu sein, da es in seinem Innern Gefühle auslöste, die er zutiefst verabscheute. Die Magie des Schwertes konnte mit diesen Empfindungen zu einem tödlichen Zorn verschmelzen. Als Zedd ihm damals das Schwert überreicht hatte, hatte er Richard erklärt, es sei nichts weiter als ein Werkzeug, Es hatte eine Weile gedauert, bis Richard Zedds Ratschlag schließlich verstanden hatte.
    Nichtsdestoweniger war es ein

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