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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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er uns über den Lauer erzählt hat.« Kahlan bedachte Richards erste Frau mit einem kühlen Blick. »Vielleicht glaubt er es, weil es die Wahrheit ist.«
    Richard schüttelte den Kopf. »Wir müssen der Sache ins Auge sehen. Wenn wir uns vor der Wahrheit verschließen und auf eine Lüge hoffen, machen wir alles nur noch schlimmer. Die ersten Menschen sterben bereits.«
    »Junis Tod beweist nicht, daß die Chimären aus den Grußformeln bereits auf freiem Fuß sind.«
    »Es geht nicht allein um Juni. Die Anwesenheit der Chimären war auch der Grund dafür, daß das Baby tot geboren wurde.«
    »Was?!«
    Kahlan fuhr sich verzweifelt mit den Fingern durchs Haar. Richard hatte Verständnis für ihre Überzeugung, der Lauer sei dafür verantwortlich und nicht die Chimären, denn im Gegensatz zu den Chimären hatte sie für den Lauer eine Erklärung. Doch Wunschdenken allein reichte nicht aus.
    »Erst vergißt du, daß du bereits eine andere Frau hast, und dann flüchtest du dich in irgendeine wilde Phantasie. Wie kommst du nur zu einer solchen Schlußfolgerung, Richard?«
    »Weil die Chimären durch ihre Anwesenheit in dieser Welt auf irgendeine Weise die Magie vernichten. Und die Schlammenschen verfügen über Magie.«
    Obwohl die Schlammenschen ein einfaches Leben in aller Abgeschiedenheit führten, unterschieden sie sich von allen anderen Völkern; sie allein besaßen die Fähigkeit, ihre Ahnenseelen in einer Versammlung herbeizurufen und mit den Toten in Verbindung zu treten. Sie selbst waren zwar der Ansicht, keine Magie zu besitzen, trotzdem konnten allein die Schlammenschen ihre Ahnen von jenseits des äußeren Kreises der Huldigung herbeirufen und sie durch die Grenze des Schleiers in den inneren Kreis des Lebens geleiten, wenn auch nur für kurze Zeit.
    Sollte die Imperiale Ordnung den Krieg gewinnen, würden die Schlammenschen wie so viele andere mit der Zeit hingemetzelt werden, nur weil sie Magie besaßen. Jetzt, da die Chimären auf freiem Fuß waren, würden sie vermutlich nicht mehr lange genug leben, um sich gegen diese Möglichkeit zur Wehr zu setzen.
    Richard bemerkte Chandalen, der nicht weit entfernt aufmerksam lauschte. »Die Schlammenschen besitzen die einzigartige magische Fähigkeit, eine Versammlung einzuberufen. Jeder von ihnen wird mit dieser Fähigkeit, mit dieser Magie, geboren; das macht sie für die Chimären angreifbar. Zedd erklärte, was ich auch in Kolos Tagebuch bestätigt fand, daß die Schwachen zuerst betroffen sind.« Besorgnis milderte Richards Tonfall. »Was könnte schwächer sein als ein ungeborenes Kind?«
    Kahlan, die Hand auf dem Stein an ihrer Halskette, wich seinem Blick aus; sie schien ihren Zorn hinter Nachsicht und Verständnis verbergen zu wollen.
    »Ich spüre meine Kraft noch – genau wie immer. Wie du schon sagtest, wenn die Chimären tatsächlich auf freiem Fuß sind, wären sie für das Schwinden der Magie verantwortlich. Nur haben wir dafür keinerlei Beweis. Meinst du nicht, ich wüßte, wenn es so wäre? Hältst du mich für so erbärmlich unerfahren, was die Einschätzung meiner eigenen Kraft betrifft? Wir dürfen keine übereilten Schlüsse ziehen, Richard. Es kommt immer wieder vor, daß Neugeborene sterben. Das ist kein Beweis für das Schwinden der Magie.«
    Richard wandte sich an Cara. Sie stand nicht weit entfernt und hörte zu, während sie das Grasland, die Jäger der Schlammenschen und ganz besonders die Baka Tau Mana im Auge behielt.
    »Cara, seit wann ist Euer Strafer wirkungslos?« fragte er.
    Cara schien allen Mut zu verlieren. Hätte er sie geohrfeigt, sie hätte kaum bestürzter aussehen können. Sie öffnete den Mund, brachte jedoch kein Wort hervor.
    Sie schob ihr Kinn nach vorn und besann sich eines Besseren, als eine solche Niederlage einzugestehen. »Wie kommt Ihr darauf, Lord Rahl, ich könnte…«
    »Ihr habt Chandalens Messer gezogen. Mir ist zuvor noch nie aufgefallen, daß Ihr eine andere Waffe Eurem Strafer vorgezogen hättet. Keine Mord-Sith würde das tun. Seit wann, Cara?«
    Sie benetzte ihre Lippen. Sich geschlagen gebend, schloß sie die Augen und wandte sich ab.
    »Während der letzten Tage hatte ich zum ersten Mal Mühe, Euch zu spüren. Ich selber fühle mich nicht anders als zuvor, nur bereitet es mir zunehmend Schwierigkeiten, zu spüren, wo Ihr Euch befindet. Anfangs dachte ich mir nichts dabei, doch offenkundig werden die Bande mit jedem Tag schwächer. Der Strafer erhält seine Energie über die Bande zu unserem Lord

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