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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Anns Schoß. Ann streichelte der armen, verstümmelten Frau in einem Anflug hilflosen Mitgefühls über den Kopf.
    Ann beteuerte Schwester Cherna mit leisen Worten ihre Liebe und Vergebung und wandte sich dann in einem stillen Gebet an den Schöpfer und die Gütigen Seelen.
    Schwester Cherna klammerte sich unter quälenden Zuckungen dankbar um Anns Taille. Ann konnte nichts weiter tun als beten, der Schöpfer möge seinem Kind vergeben, während Schwester Cherna in ihrem Schoß röchelnd ihr Leben aushauchte. Schließlich erstarben ihre Bewegungen in der barmherzigen Erlösung des Todes.
    Jagang stieß die Tote mit dem Fuß beiseite. Er packte die Kette um Anns Hals und riss sie mühelos mit einer Hand auf die Beine. Die wolkenartigen Partikel in seinen trüben Augen bewegten sich auf eine Weise, dass sich ihr der Magen umdrehte.
    »Ich glaube, Ihr könntet mir ganz nützlich sein. Vielleicht reiße ich Euch die Arme aus und schicke sie Richard Rahl, und sei es nur, damit er Alpträume bekommt. Vielleicht kann ich Euch gegen etwas eintauschen, das einen gewissen Wert besitzt. Aber seid ganz unbesorgt, Prälatin, ich werde schon eine Verwendung für Euch finden. Ihr gehört jetzt mir.«
    »Meine Existenz in dieser Welt könnt Ihr gerne haben«, meinte Ann mit grimmiger Entschlossenheit, »aber einer Seele könnt Ihr nichts anhaben. Dieses Geschenk des Schöpfers gehört mir und mir allein.«
    Er lachte. »Eine hübsche Ansprache.« Er zog ihr Gesicht näher heran. »Die ich aber bereits kenne.« Er zog entzückt die Brauen hoch. »Ich glaube, jede der Frauen in diesem Zelt hat sie mir gehalten. Aber wisst Ihr, was, Prälatin? Heute haben sie Sie Lügen gestraft, seid Ihr nicht auch der Meinung? Sie haben Euch heute alle gemeinsam meiner Obhut anvertraut, obwohl sie hätten fliehen können. Zumindest hätten sie ohne Risiko für sich selbst Euer Leben retten können. Doch sie haben sich entschieden, Sklavinnen zu bleiben, obwohl Ihr ihnen die Freiheit angeboten habt.
    Ich würde sagen, Prälatin, auch ihre Seelen gehören mir.«
    »Im Tod ist Schwester Cherna zu mir gekommen, nicht zu Euch, Jagang. Sie hat Güte und Liebe gesucht, obwohl sie mich verraten hatte. Das, Kaiser, beweist die wahre Absicht einer Seele.«
    »Wir sind ganz offenbar nicht einer Meinung.« Er zuckte mit den Achseln. »Was meint Ihr, töten wir doch die Übrigen, eine nach der anderen, und stellen wir fest, wem sie die Treue halten; am Ende zählen wir dann die Stimmen aus. Aus Gründen der Fairness sollten wir uns allerdings beim Töten abwechseln. Ich habe meine bereits umgebracht. Jetzt seid Ihr an der Reihe.«
    Ann hatte für die Bestie nichts weiter als einen wutentbrannten Blick.
    Er gab ein tiefes, aus dem Bauch kommendes Lachen von sich. »Nein? Seht Ihr, so sicher seid Ihr gar nicht, die Abstimmung der Seelen Eurer Schwestern zu gewinnen.«
    Er wandte sich den Schwestern zu, die noch immer auf den Knien lagen. »Heute ist euer Glückstag, meine Lieben. Wie es scheint, hat die Prälatin eure Seelen aufgegeben.«
    Sein finsterer Blick kehrte zu Ann zurück. »Übrigens, wahrscheinlich hofft Ihr, die Chimären könnten vertrieben werden. Diese Hoffnung haben wir gemeinsam. Ich habe Verwendung für Magie, aber wenn es sein muss, kann ich auch ohne sie gewinnen.
    Sollten die Chimären vertrieben werden, wird Euch das allerdings nichts nützen. Die Handschellen, müsst Ihr wissen, sind mit einem Bann versehen, den meine anderen Schwestern ersonnen haben. Ihr wisst schon, welche. Die Schwestern der Finsternis. Wie Euch bekannt sein dürfte, verfügen sie über Subtraktive Magie, und die, meine liebe Prälatin, funktioniert noch immer. Ich wollte Euch nur keine falschen Hoffnungen machen.«
    »Wie rücksichtsvoll von Euch.«
    »Grämt Euch trotzdem nicht. Ich werde mir schon eine schöpferische Verwendung für Euch einfallen lassen.«
    Er spannte seinen Arm. Seine nackten Schultern traten unter der Fellweste hervor. Seine Oberarmmuskeln waren mächtiger als die Taillen der meisten Frauen im Zelt.
    »Fürs Erste jedoch, denke ich, seid Ihr mir bewusstlos am liebsten.«
    Sie versuchte, ihre Kraft zu aktivieren, doch ihre Gabe sprach nicht auf ihre Bemühungen an.
    Ann sah die Faust kommen, vermochte sie aber nicht aufzuhalten.

46. Kapitel
    Zedd kratzte sich am Kinn und sah sich um: keine Menschenseele. Es war eine seltsame Gasse, eng und dunkel. Er nahm das kleine Gebäude an ihrem Ende in Augenschein. Das düstere Wohnhaus wirkte unbewohnt.
    Ein

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