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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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meinem Schreibtisch sehen, und zwar sofort.«
    »Jawohl, Sir. Sofort, Meister Campbell.« Sie entfernte sich eiligst aus dem Zimmer. Ihr ganzes Streben galt einzig der Beschaffung dieses Buches.
    Dalton war das Buch im Grunde egal – um was immer es sich handelte. Er wollte nur nicht, dass die Leute in der Bibliothek nachlässig wurden und anfingen, die Regeln zu missachten. Er konnte keine wertvollen Gegenstände in die Obhut von Personen geben, denen er nicht vertraute.
    In seinem Spinnennetz wimmelte es von Angelegenheiten, die wichtiger waren als ein paar nutzlose, angestaubte Bücher von Joseph Ander, trotzdem musste er alles bedenken, wie unbedeutend es auch sein mochte. Er würde einen Blick in dieses Buch werfen, doch was für ihn zählte, war allein, dass sie es ihm brachte.
    Ab und zu war es erforderlich, den Menschen ein wenig Angst zu machen, um sie daran zu erinnern, dass er die Verantwortung und das Sagen über ihr Leben hatte. Die Kunde hiervon würde bis zu den anderen bei Hofe dringen. Die Angst, die dieser eine Zwischenfall erzeugte, würde jeden zur Anständigkeit anhalten. Wenn nicht, würde er den nächsten Übeltäter aus dem Hofstaat entfernen, um eine entsprechende Wirkung zu erzielen.
    Dalton ließ sich in seinen Sessel zurücksinken und machte sich abermals über seinen Stapel mit Nachrichten her. Am beunruhigendsten war eine, in der es hieß, der Gesundheitszustand des Herrschers bessere sich. Dem Bericht zufolge nahm er wieder Nahrung zu sich. Kein gutes Zeichen, andererseits konnte der Mann nicht ewig leben. Früher oder später würde Bertrand Chanboor Herrscher sein.
    Es gab jedoch eine Reihe von Nachrichten und Berichten über andere Personen, die umgekommen waren. Merkwürdige Vorkommnisse – außergewöhnliche Todesfälle – versetzten die Menschen draußen auf dem Land in Angst und Schrecken. Brandunfälle, Todesfälle durch Ertrinken, Stürze. Landbewohner, die sich nachts vor Dingen fürchteten, drängten auf der Suche nach Sicherheit und Geborgenheit in die Stadt.
    Den Berichten nach kamen durch ähnliche Vorkommnisse auch Stadtbewohner ums Leben, die demzufolge ähnlich verängstigt waren. Sie flohen auf der Suche nach Sicherheit aus der Stadt hinaus aufs Land.
    Dalton schüttelte den Kopf über die Unsinnigkeit der Ängste dieser Menschen. Er schob die Berichte zu einem Stapel zusammen. Kurz bevor er sie in die Kerzenflamme hielt, kam ihm ein Gedanke. Seine Hand hielt inne. Er zog das Bündel mit den Nachrichten von der Flamme zurück.
    Eine Bemerkung Francas brachte ihn auf eine Idee.
    Sie konnten ihm vielleicht noch nützlich sein, also stopfte er die Berichte in eine Schublade.
    »Arbeitest du noch immer, Liebling?«
    Dalton sah auf, als er die vertraute Stimme hörte. Teresa rauschte in einem verführerischen rosafarbenen Kleid, das er sich nicht erinnern konnte, jemals zuvor gesehen zu haben, ins Zimmer.
    Er lächelte. »Tess, mein Schatz. Was führt dich nach hier oben?«
    »Ich bin gekommen, um dich mit einer Mätresse zu ertappen.«
    »Wie bitte?«
    Sie ging um seinen Schreibtisch herum, zögerte und blickte aus dem Fenster. Eine grüne Samtschärpe raffte, ihre Kurven betonend, ihr Kleid an der Taille. Er malte sich seine Hände an eben jener Stelle aus, wo die Schärpe sie umschloss.
    »Ich war gestern Abend ziemlich einsam«, meinte sie, während sie die Menschen draußen auf den Rasenflächen betrachtete.
    »Ich weiß. Tut mir Leid, aber es sind noch Nachrichten hereingekommen, die ich unbedingt…«
    »Ich dachte, du wärst bei einer anderen Frau.«
    »Wie? Ich habe dir doch eine Nachricht geschickt, aus der hervorging, dass ich noch zu arbeiten hatte, Tess.«
    Sie wandte sich zu ihm. »Als du mir Nachricht gabst, du müsstest noch arbeiten, habe ich mir nicht viel dabei gedacht. In letzter Zeit hast du jeden Abend länger gearbeitet. Als ich aber aufwachte und es beinahe dämmerte und du nicht neben mir lagst … na ja, da dachte ich, du liegst bestimmt im Bett einer anderen.«
    »Tess, ich würde niemals…«
    »Ich spielte schon mit dem Gedanken, mich Lord Rahl an den Hals zu werfen, nur um mich zu rächen, aber er hat ja die Mutter Konfessor, die schöner ist als ich, daher wusste ich, er würde mich bloß auslachen und fortschicken.
    Also zog ich mich an und kam hierher, nur um später, nachdem du mich angelogen und behauptet hattest, du habest gearbeitet, sagen zu können, ich hätte gewusst, dass du eigentlich gar nicht arbeitest. Statt eines leeren

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