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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Dinge zu kaufen, die den Eindruck erwecken könnten, es lohne sich, ihnen eins über den Schädel oder Schlimmeres zu verpassen.
    Zu ihrer großen Überraschung scherte sich niemand sonderlich darum, dass sie Hakenier waren, es schien überhaupt niemandem aufzufallen. Die meisten Leute hielten sie für höfliche junge Männer und behandelten sie anständig.
    Snip ließ sich von Morley nicht dazu breitschlagen, ihr Geld in Gasthäusern für Getränke auszugeben; er wusste, das war eine sichere Methode, unangenehmem Gesindel zu zeigen, dass sie Geld besaßen, außerdem war es in betrunkenem Zustand leichter, alle Vorsicht zu vergessen. Stattdessen kauften sie sich eine Flasche, und erst wenn sie ihr Nachtlager aufgeschlagen hatten, an einem Ort, wo wahrscheinlich niemand zufällig auf sie stoßen würde, ließen er und Morley sich voll laufen. Anfangs taten sie das oft. Es half Snip zu vergessen, dass die Leute dachten, er habe Beata vergewaltigt.
    In einer Stadt, durch die sie kamen, hatte Morley einen kleinen Betrag für Huren auf den Kopf hauen wollen, doch Snip war dagegen gewesen. Schließlich hatte er nachgegeben und Morley seinen Willen gelassen, schließlich war es auch sein Geld. Snip hatte bei ihren Pferden und den anderen Sachen draußen vor der Ortschaft gewartet, denn ihm war zu Ohren gekommen, was Reisenden gelegentlich widerfuhr, die nach Fairfield kamen, um Prostituierte aufzusuchen.
    Anschließend hatte ein feixender Morley angeboten, auf ihre Sachen aufzupassen, während Snip zurückgehen sollte, um seinerseits eine dieser Frauen aufzusuchen. Snip war versucht gewesen, andererseits jagte ihm die Vorstellung eine Heidenangst ein. Als er schon dachte, er hätte den Mut dafür zusammen, stellte er sich vor, wie die Frau ihn auslachte, woraufhin seine Knie zu zittern und seine Hände heftig zu schwitzen begannen. Er wusste einfach, dass sie ihn auslachen würde.
    Morley war groß und kräftig, männlich, Morley würden die Frauen nicht auslachen; Beata hatte Snip immerzu ausgelacht. Er wollte nicht, dass irgendeine Frau, die er nicht mal kannte, anfing, über seinen hageren Körper zu lachen, sobald er seine Kleider auszog.
    Schließlich entschied er, dass er weder sein Vorhaben gefährden noch Geld dafür verschwenden wollte. Er hatte keine Vorstellung, wie viel es kosten würde, an ihr Ziel zu gelangen, und befürchtete, ihnen könnte allzu bald das Geld ausgehen. Morley schimpfte ihn einen Narren und behauptete, die Sache sei ihr Geld mehr als wert; in der darauf folgenden Woche redete er über nichts anderes. Mittlerweile war Snip so weit, dass er sich wünschte, er hätte es einfach getan, nur um Morley das Maul zu stopfen.
    Wie sich herausstellte, hätte er sich wegen des Geldes keine Sorgen zu machen brauchen. Sie hatten alles andere als viel ausgegeben – verglichen mit der Summe, die sie bei sich trugen. Dank des Geldes waren sie gut vorangekommen. Mit Geld konnten sie frische Pferde eintauschen und weiterreiten, ohne die Pferde durch eine langsamere Gangart schonen zu müssen.
    Morley schüttelte den Kopf. »Der ganze lange Weg, und jetzt sitzen wir hier fest, kurz vor dem Ziel.«
    »Still, hab ich gesagt. Willst du, dass man uns schnappt?«
    Morley verstummte bis auf das Gekratze an seinem Stoppelbart. Snip hätte gern mehr als nur ein paar Haare am Kinn gehabt; Morley bekam bereits einen Bart. Neben Morley mit seinen breiten Schultern und den Stoppeln überall im Gesicht kam sich Snip manchmal vor wie ein kleiner Junge.
    Snip beobachtete, wie die Wachen in der Ferne auf und ab patrouillierten. Es gab keinen anderen Weg hinein, außer über diese Brücke. Genau das hatte Franca ihm erzählt, und jetzt war er hier und sah es deutlich mit seinen eigenen Augen. Sie mussten diese Brücke überqueren – oder alles war vorbei.
    Snip spürte einen seltsam wispernden Wind, der ihm durch den Nacken strich; ihn schauderte.
    »Was glaubst du, was er dort macht?« erkundigte sich Morley leise.
    Snip kniff die Augen zusammen, um auf die Entfernung besser sehen zu können. Einer der Posten schien auf die steinerne Seitenmauer der Brücke zu klettern.
    Snip fiel der Unterkiefer herunter. »Bei den Gütigen Seelen! Hast du das gesehen?«
    Morley stockte der Atem. »Warum hat er das bloß getan?«
    Selbst aus dieser Entfernung konnte Snip das Geschrei der Soldaten hören, die zum Brückenrand liefen, um hinunterzusehen.
    »Das glaube ich einfach nicht!«, entfuhr es Morley. »Warum sollte er

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