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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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dir verraten, aber ich werde kein Geld dafür nehmen. Es gehört zu der Art von Dingen, für die ich kein Geld nehme. Ich erzähle es dir nur, weil – weil du ein Freund bist.«
    Dalton fand, sie sah aus, als hätte er sie soeben zum Tode verurteilt. Er deutete auf den Sessel, und sie ließ sich erneut hineinsinken.
    »Ich weiß das sehr zu schätzen, Franca. Wirklich.«
    Sie nickte ohne aufzusehen.
    »Mit der Magie stimmt etwas nicht. Da du nichts von Magie verstehst, werde ich dich nicht mit Einzelheiten verwirren. Für dich ist lediglich wichtig, dass die Magie im Aussterben begriffen ist. So wie meine Magie versiegt ist, so ist die Magie insgesamt verschwunden. Tot und begraben.« »Aber warum? Kann man denn nichts dagegen tun?«
    Sie dachte eine Weile darüber nach. »Nein, ich glaube nicht. Ganz sicher bin ich mir nicht, aber ich kann dir verraten, dass der Oberste Zauberer persönlich mit ziemlicher Sicherheit bei dem Versuch, das Problem zu bereinigen, umgekommen ist.«
    Die Information versetzte Dalton in Bestürzung. Unvorstellbar!
    Es stimmte zwar, dass er von Magie keine Ahnung hatte, trotzdem waren ihm viele ihrer Vorteile für die Menschen bekannt, wie zum Beispiel Francas Heilkunst – die nicht nur den Körper betraf, sondern mit der sie auch gepeinigten Seelen Trost spendete.
    Er fand dies weit folgenschwerer als den Tod eines Mannes, der einst Herrscher war. Mit der Magie war sehr viel mehr gestorben.
    »Aber wird sie zurückkehren? Wird etwas geschehen, damit – damit, was weiß ich … das Problem bereinigt werden kann?«
    »Das weiß ich nicht. Wie gesagt, ein auf diesem Gebiet sehr viel kenntnisreicherer Mann als ich war nicht imstande, den Prozess umzukehren, also neige ich zu der Ansicht, er ist unumkehrbar. Vielleicht könnte sie zurückkehren, nur fürchte ich, dafür ist es bereits zu spät.«
    »Und was werden deiner Meinung nach die Auswirkungen eines derartigen Ereignisses sein?«
    Darauf antwortete Franca, der die Farbe aus dem Gesicht wich, nur: »Das vermag nicht einmal ich zu erraten.«
    »Bist du dieser Geschichte nachgegangen? Ich meine, gründlich nachgegangen?«
    »Ich habe eine Weile zurückgezogen gelebt, alles Mögliche in Betracht gezogen, habe alles in meiner Macht Stehende versucht. Gestern Abend war ich zum ersten Mal seit Wochen wieder unter Menschen.« Sie sah stirnrunzelnd zu ihm hoch. »Als der Minister den Tod des Herrschers verkündete, machte er eine Bemerkung, die Lord Rahl betraf. Worum ging es dabei?«
    Dalton sah, die Frau stand so sehr außerhalb des Alltagslebens in Anderith, dass sie nicht einmal über Lord Rahl und die Abstimmung Bescheid wusste. Angesichts dieser Neuigkeiten hatte er jetzt wichtige Dinge zu erledigen.
    »Ach, weißt du, es gibt immer Interessenten, die sich um die Erzeugnisse Anderiths streiten.« Er nahm ihre Hand und half ihr auf. »Danke, dass du gekommen bist, Franca, und mir diese Neuigkeiten anvertraut hast. Du hast mir mehr geholfen, als du ahnst.«
    Leicht verstört registrierte sie, dass sie abgeschoben werden sollte, doch daran konnte er nichts ändern. Er musste sich an die Arbeit machen.
    Sie hielt, ihr Gesicht wenige Zoll von seinem, inne und sah ihm in die Augen. Der Blick hatte etwas Faszinierendes – Kraft hin oder her. »Versprich mir, Dalton, dass ich nie bedauern muss, dir die Wahrheit erzählt zu haben.«
    »Franca, du kannst auf mich zählen…«
    Ein plötzlicher Lärm hinter ihm ließ ihn herumfahren; erschrocken zog er Franca zurück. Ein großer schwarzer Vogel war durch das offene Fenster hereingeflogen. Ein Rabe, wie er glaubte, obwohl er noch nie einen von so nah gesehen hatte.
    Das Tier machte sich auf seinem Schreibtisch breit, wobei seine Flügelspitzen fast bis an beide Kanten reichten. Die ausgebreiteten Flügel und den Schnabel zu Hilfe nehmend, versuchte es auf der ebenen, glatten Lederbespannung Halt zu finden. Der glatte, unangenehme Landeplatz entlockte ihm einen zornig enttäuschten, vielleicht auch überraschten Schrei.
    Dalton eilte um den Schreibtisch herum zum verschnörkelten Silberständer und zog sein Schwert.
    Franca versuchte ihm in den Arm zu fallen. »Nicht, Dalton! Es bringt Unglück, einen Raben zu töten!«
    Ihr Eingreifen und das plötzliche Wegtauchen des Vogels verhinderten einen sicheren Treffer.
    Der Rabe stolzierte unter lautem Kreischen und Zetern zum Schreibtischrand. Dalton schob Franca sachte, aber entschieden zur Seite und holte mit dem Schwert aus.
    Als der Rabe mit großen

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