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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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war.
    Sie würde diese Rolle mehr als je zuvor gut spielen müssen, wenn sie Erfolg haben wollten.
    Dalton trank noch einen Schluck Wein, dann fuhr er fort. »Die Mutter Konfessor und Lord Rahl haben sich mehrere Male mit den Direktoren getroffen. Wie ich höre, haben die Direktoren ihnen gegenüber ihre Freude sowohl über die fairen Bedingungen des Angebots von Lord Rahl als auch über seine Argumentation und die genannten Ziele zum Ausdruck gebracht.«
    Bertrand, der jetzt ebenfalls zugehört hatte, ballte die Faust; seine Kiefermuskeln spannten sich.
    »Jedenfalls«, fügte Dalton hinzu, »in Lord Rahls Gegenwart. Nachdem er dann aufgebrochen war, um die ländlichen Gegenden zu bereisen, überkam die Direktoren nach eingehenderer Überlegung ein Meinungswandel.«
    Dalton blickte dem Minister und seiner Gemahlin in die Augen, um sich ihrer Aufmerksamkeit zu vergewissern, bevor er fortfuhr. »Was in Anbetracht der jüngsten Geschehnisse ein Glück ist.«
    Der Minister musterte Daltons Gesicht, bevor er seinen Blick wieder prüfend auf die junge Dame richtete. »Und was, bitte, sind die jüngsten Geschehnisse?«
    Dalton ergriff unter dem Tisch Teresas Hand.
    »Minister Chanboor, Lady Chanboor, ich bedauere, Euch mitteilen zu müssen, dass der Herrscher verstorben ist.«
    Schockiert von den Neuigkeiten, schreckte Teresa nach Atem ringend zurück, bevor sie sich die Serviette vors Gesicht hielt, damit niemand ihre plötzlichen Tränen gewahrte; Teresa konnte es nicht ausstehen, wenn man sie weinen sah.
    Bertrands bohrender Blick traf den Daltons. »Ich dachte, er sei auf dem Wege der Besserung.«
    Mit der Bemerkung wollte er seinen Argwohn anklingen lassen – nicht dass ihm der Tod des Herrschers ungelegen kam. Argwohn deshalb, weil er unsicher war, ob Dalton über die erforderlichen Mittel für die Durchführung einer solchen Tat verfügte, und mehr noch, weil er nicht wusste, wieso Dalton einen solch kühnen Schritt gewagt haben sollte – wenn er es überhaupt getan hatte.
    Auch wenn der Minister zweifellos insgeheim entzückt sein dürfte, dass der bejahrte Herrscher seinen Platz zu einem so günstigen Zeitpunkt räumte – schon die leiseste Anspielung, dies habe eine andere als eine natürliche Ursache, konnte alles, worauf sie hingearbeitet hatten, kurz vor dem Ziel gefährden.
    Dalton begegnete der versteckten Anspielung keinesfalls mit Misstrauen und beugte sich zum Minister hinüber. »Wir haben ein Problem. Zu viele Menschen sind bereit, mit einem Kreis für den Anschluss an Lord Rahl zu stimmen. Wir müssen dafür sorgen, dass dies eine Personenentscheidung wird zwischen unserem liebenden, wohltätigen Herrscher und einem Mann, der womöglich Böses gegen unser Volk im Schilde führt.
    Wie bereits besprochen, müssen wir imstande sein – unserem Hintermann aufgrund bereits getroffener Absprachen zu liefern. Wir können uns das Risiko, das diese Abstimmung birgt, nicht länger leisten. Jetzt müssen wir entschiedener gegen einen Anschluss an Lord Rahl Stellung nehmen, bei allem Risiko, das dieses Vorgehen mit sich bringt.«
    Dalton senkte seine Stimme. »Wir sind darauf angewiesen, dass Ihr dieser Stellungnahme als Herrscher Gewicht verleiht. Ihr müsst Herrscher werden und diesen Worten Eure Stimme leihen.«
    Ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf Bertrands Gesicht aus. »Dalton, mein treuer und wendiger Adjutant, Ihr habt Euch soeben eine sehr wichtige Ernennung auf das in Bälde freie Amt des Ministers für Kultur verdient.«
    Endlich fiel alles genau an seinen Platz.
    Hildemaras Gesichtsausdruck war der verblüffter, aber zufriedener Ungläubigkeit. Sie kannte die schützenden Kreise rings um den Herrscher; sie kannte sie, denn sie hatte sie – wenn auch erfolglos – zu durchbrechen versucht.
    Nach dem Ausdruck auf ihrem Gesicht zu urteilen, sah sie sich zweifellos bereits als Gemahlin des Herrschers, der in der Welt des Lebendigen so sehr als Gütige Seele verehrt wurde, wie das für einen Menschen nur möglich war. Ihre Worte würden weitaus mehr Gewicht haben als die einer bloßen Ministergattin, einer Position, die wenige Augenblicke zuvor noch erhaben war, ihr jetzt aber erbärmlich und ihrer nicht würdig schien.
    Hildemara beugte sich an ihrem Gatten vorbei und ergriff sachte Daltons Handgelenk. »Dalton, mein Junge, Ihr seid besser als ich dachte – dabei hatte ich bereits eine sehr hohe Meinung von Euch. Ich hätte nie für möglich gehalten…« Sie verkniff es sich, die Tat beim

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