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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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herum und sah die Klingenmeister der Baka Tau Mana mit sirrenden Schwertern aus der Nacht hervorstürmen.
    Richard erkannte, dass sie ihn beschattet haben mussten, als er, um allein zu sein, zu seinem Spaziergang aufgebrochen war. Er hatte ihre Anwesenheit nicht einmal bemerkt! Während sie die Verfolgung des Lynchmobs aufnahmen, kniete Richard neben dem Körper im zertrampelten Weizen nieder.
    Wer immer es war, er schien nicht mehr am Leben zu sein.
    Richard erhob sich unglücklich seufzend, starrte auf die zerschundene Gestalt hinab.
    Wäre er näher gewesen oder früher des Weges gekommen, hätte er es vielleicht verhindern können.
    Plötzlich fühlte Richard sich nicht mehr in der Verfassung, sich den blutigen Körper anzusehen, und entfernte sich.
    Er war erst wenige Schritte gegangen, als ihn ein Gedanke stehen bleiben ließ. Langsam drehte er sich um und schaute. Die Vorstellung ließ ihn innerlich zusammenzucken, doch dann überlegte er: Angenommen, es ist jemand, der mir etwas bedeutet? Würde er nicht wollen, dass jemand bei ihm wäre, der ihm so gut wie irgend möglich half? Er war der Einzige weit und breit, der, wenn überhaupt, helfen konnte. Vermutlich war es den Versuch wert – die betreffende Person war bereits tot, also hatte er nichts zu verlieren.
    Entschlossen lief er zurück und kniete neben der Leiche nieder. Er vermochte nicht einmal zu erkennen, ob es ein Mann war oder eine Frau, außer dass man Hosen sah, vermutlich war es also ein Mann. Er schob ihm eine Hand unter den Nacken, entfernte ein wenig von der maskenähnlichen Blutschicht über den geschwollenen, aufgeplatzten Lippen und legte seinen Mund darüber.
    Er erinnerte sich, was Du Chaillu mit ihm gemacht hatte, als er dem Tod nahe gewesen war, erinnerte sich, wie Cara dasselbe bei Du Chaillu gemacht hatte. Und so blies er dem leblosen Körper den Hauch des Lebens ein, horchte anschließend auf den Atem, der pfeifend aus dem Körper wich. Er blies ihm einen weiteren Atemzug ein, dann noch einen und noch einen.
    Richard hoffte wider alle Wahrscheinlichkeit, dass die arme, unglückliche Seele noch unter ihnen weilte, und flehte die Gütigen Seelen um Hilfe an.
    Er wünschte sich so sehr, dass sein Erlebnis in der Gewalt von Denna, der Mord-Sith, auch etwas Gutes hätte. Denna würde bestimmt wollen, dass das Leben ihr Vermächtnis wäre. Cara hatte bereits Du Chaillu ins Leben zurückgeholt und damit bewiesen, dass Mord-Sith mehr konnten als Leben vernichten.
    Abermals flehte er die Gütigen Seelen inbrünstig an, ihm zu helfen, diesem Menschen hier seinen unsterblichen Geist zu lassen, anstatt ihn ihm in diesem Augenblick zu nehmen.
    Mit einem tiefen Seufzer kehrte das Leben zurück.
    Jemand näherte sich. Richard hob den Kopf und sah, wie zwei der Meister der Klinge im Trab zurückgelaufen kamen. Richard brauchte nicht zu fragen, ob sie erfolgreich gewesen waren. Die Bande jugendlicher Totschläger würde niemanden mehr nachts umbringen.
    Dann nahte noch jemand. Ein dunkel gekleideter, älterer Herr. Er kam, getrieben von Angst und Sorge, herbeigeeilt.
    Der Anblick erschütterte ihn. »Oh, beim Gütigen Schöpfer, nicht schon wieder.«
    »Schon wieder?«, fragte Richard.
    Der Mann fiel auf die Knie, offenbar hatte er Richard nicht verstanden. Er ergriff eine blutverschmierte Hand und presste sie an seine Wange.
    »Dem Schöpfer sei Dank«, meinte er leise. Er sah hoch zu Richard. »Ich habe eine Kutsche.« Er zeigte zur Straße. »Gleich dort drüben. Helft mir, tragt diese arme, bedauernswerte Person zu meiner Kutsche hinüber, damit wir sie zu meinem Haus transportieren können.«
    »Wohin genau?«, wollte Richard wissen.
    »Nach Fairfield«, erwiderte der Mann, während er zusah, wie die Meister der Klinge den bewusstlosen, aber atmenden Menschen behutsam, fast zärtlich hochhoben.
    »Na gut«, meinte Richard und wischte sich das Blut vom Mund. »Vermutlich ist es bis dorthin näher als bis zum Lager meiner Soldaten.«
    Richard glaubte dem Mann helfen zu müssen, dieser wies den stützenden Arm jedoch zurück.
    »Ihr seid also Lord Rahl?«
    Richard nickte. Der Mann blieb stehen, ergriff Richards Hand und schüttelte sie.
    »Es ist mir eine Ehre, Euch kennen zu lernen, Lord Rahl, wenn auch nicht unter diesen Umständen. Mein Name ist Edwin Winthrop.«
    Richard schüttelte dem Mann die Hand. »Meister Winthrop.«
    »Edwin, bitte.« Edwin fasste Richard bei den Schultern. »Es ist einfach schrecklich, Lord Rahl. Meine geliebte

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