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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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allein zu dem Bergsee hinaufgeritten. Ich musste ihr versprechen, dir nichts davon zu sagen. Sie meinte nur, es sei eine lange Geschichte. Ich denke, jetzt hast du ein Recht darauf, dass ich mein Versprechen nicht länger halte.«
    »Sie hat das Kind verloren.«
    Richard sank zu Boden. Du Chaillu nahm ihn in die Arme, als er unkontrollierbar zu weinen begann.
    Irgendwie zwang Richard sich aufzuhören. Er lehnte sich zurück gegen die Wand, dumpf, benommen, und wartete darauf, dass Du Chaillu ihm sagte, was er tun konnte.
    »Du musst endlich den Chimären Einhalt gebieten.«
    Er war im Nu auf den Beinen. »Was?«
    »Du könntest sie heilen, wenn du deine Magie wieder hättest.«
    Alles fiel an seinen Platz. Er musste die Chimären stoppen und anschließend Kahlan heilen.
    »Als wir an dem Ort waren, wo Kahlan mir erzählte, sie bekomme ein Kind, Richard…« Die Worte ›ein Kind‹ versetzten ihm einen neuerlichen Schock, als ihm bewusst wurde, dass Kahlan schwanger gewesen war, ohne dass er etwas davon geahnt hatte. Und jetzt war es bereits tot. »… in Westbrook … Richard, hör mir zu. Als wir dort waren, erzählten die Leute, ein entsetzliches Unwetter mit Regen und Feuer habe seinerzeit fast den gesamten Besitz dieses Mannes vernichtet.«
    »Ja, ich glaube, das waren die Chimären.«
    »Sie haben ihn gehasst. Du musst denselben Hass in deinem Herzen spüren, damit du sie bezwingen kannst. Dann wirst du deine Magie zurückerhalten und kannst Kahlan heilen.«
    Richards Gedanken rasten. Die Chimären hassten Joseph Ander. Aber warum? Jedenfalls nicht, weil der Mann sie zurückgeschickt hatte – denn das hatte er nicht getan. Stattdessen hatte er die Chimären zu seinen Sklaven gemacht, damit sie ihm dienten. Irgendwo gab es eine Verbindung zwischen den Dominie Dirtch und seiner damaligen Tat.
    Nachdem Richard und Kahlan die Chimären befreit hatten, hatten diese sich an verschiedenen Dingen aus seinem Besitz gerächt. Aber wieso an den Gegenständen in Westbrook und nicht an denen in der Bibliothek auf dem Anwesen des Ministers?
    Joseph Anders Worte gingen ihm nicht mehr aus dem Kopf. Schließlich gelangte ich zu dem Schluss, dass ich sowohl Schöpfer als auch Hüter verwerfen muss. Stattdessen schaffe ich meine eigene Lösung, meine eigene Wiedergeburt und meinen eigenen Tod, und indem ich dies tue, werde ich mein Volk für alle Zeiten schützen. Daher lebt wohl, denn ich werde meinen unsterblichen Geist aufgewühlten Wassern übergeben und auf diese Weise für alle Zeiten über das wachen, was ich mit so viel Bedacht geschaffen habe, und das jetzt gesichert ist und unangreifbar.
    Aufgewühlte Wasser.
    Endlich begriff Richard, was Joseph Ander getan hatte.
    »Ich muss fort, Du Chaillu. Ich muss fort.« Richard packte sie bei den Schultern. »Bitte tu alles, damit sie am Leben bleibt, bis ich wieder zurück bin.«
    »Wir werden unser Möglichstes tun, Richard. Mein Wort als deine Gemahlin darauf.«
    »Edwin!« Der Mann kam durch den Flur herbeigeschlurft. »Ja, Richard? Was kann ich für Euch tun? Sagt es mir.«
    »Könnt Ihr diese Leute hier bei Euch verstecken? Meine Gemahlin…« Richard musste schlucken, um nicht die Beherrschung zu verlieren. »Könnt Ihr Kahlan hier beherbergen? Und auch Du Chaillu und ihre fünf Krieger?«
    Edwin beschrieb sein Haus mit einer weiten, ausholenden Handbewegung. »Das Haus ist groß, es bietet reichlich Platz. Niemand wird erfahren, wer hier wohnt. Ich habe nicht viele Freunde, und denen, die ich habe, würde ich mein Leben anvertrauen.«
    Richard schüttelte dem Mann die Hand. »Ich danke Euch, Edwin. Als Gegenleistung möchte ich Euch bitten, bei meiner Rückkehr Euer Haus zu verlassen.«
    »Was? Warum das?«
    »Die Imperiale Ordnung ist im Anmarsch.«
    »Aber werdet Ihr sie denn nicht aufhalten?«
    Richard warf die Hände in die Höhe. »Wie denn? Oder, um es präziser zu formulieren, warum sollte ich? Die Menschen hier haben die Chance zurückgewiesen, die ich ihnen geboten habe. Sie haben Eure Gemahlin umgebracht, Edwin, genau wie sie meine umbringen wollten. Und jetzt verlangt Ihr, ich soll das Leben rechtschaffener Menschen aufs Spiel setzen, um dafür zu sorgen, dass ihnen nichts passiert?«
    Edwin ließ die Schultern hängen. »Nein, das wohl nicht. Ein paar von uns waren auf Eurer Seite, Richard. Ein paar von uns haben es versucht.«
    »Das weiß ich, deswegen warne ich Euch auch. Sagt Euren Freunden, sie sollen die Stadt verlassen, solange sie dazu noch in der

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