Die Seele des Feuers - 10
kluger Rat.«
»Das will ich hoffen, er stammt von General Reibisch selbst. Darüber hinaus hoffe ich, die Truppen der Imperialen Ordnung dezimieren zu können. Teilt ihm mit, er soll tun, was er für richtig hält.«
»Und Ihr, Lord Rahl? Wo wird er Euch finden?«
»Richtet ihm aus, er soll sich um seine Männer kümmern, nicht um mich. Ich weiß – nicht genau, wo ich sein werde. Reibisch wird wissen, was zu tun ist. Deswegen hat man ihn schließlich zum General gemacht. In soldatischen Dingen kennt er sich mit Sicherheit besser aus als ich.«
»Ganz recht, Sir. Der General ist ein guter Mann.«
Richard hob zur Betonung einen Finger. »Dies ist wichtig. Ich will, dass Ihr diesen Befehl befolgt, und ich will, dass Reibisch ihn befolgt.
Das Volk von Anderith hat sich entschieden. Ich möchte nicht, dass auch nur einer Eurer Männer eine Waffe hebt, um diese Menschen zu beschützen. Ich möchte nicht, dass Eure Männer ihr Blut für diese Menschen vergießen müssen. Habt Ihr verstanden? Nicht einer!«
Das Blut wich aus dem Gesicht des Captains. Er wich einen halben Schritt zurück.
»Keinen einzigen Tropfen unseres Blutes«, wiederholte Richard mit Nachdruck.
»In Ordnung, Sir. Ich werde dem General exakt Eure Worte übermitteln.«
»Meine Befehle.« Richard stieg in den Sattel. »Ich meine es ernst. Ihr alle seid gute Männer, Captain Meiffert. Eines Tages sollt Ihr wieder zu Euren Familien nach Hause zurückkehren können – und nicht für nichts Euer Leben lassen.«
Der Captain salutierte mit einem Faustschlag auf sein Herz. »Das ist unsere aufrichtige Hoffnung, Lord Rahl.«
Richard erwiderte den Gruß, dann ließ er sein Pferd ein letztes Mal aus dem Lager traben und machte sich auf den Weg, seine letzte Pflicht zu erfüllen.
68. Kapitel
»Ich bin zurück, Liebling«, rief Dalton Richtung Schlafzimmer.
Er hatte eine Flasche Wein nach oben geschickt, zusammen mit einer Portion von Teresas Lieblingsgericht, geröstetem Jungkaninchen in Rotweinsauce. Mr. Drummond war höchst erfreut, seinen Posten behalten zu können, indem er dieser ungewöhnlichen Bitte nachkam.
Überall im Zimmer brannten Duftkerzen, die Vorhänge waren vorgezogen und das gesamte Personal fortgeschickt worden.
Herr und Herrin wünschten ungestört zu sein.
Teresa hieß ihn an der Schlafzimmertür mit einem Glas Wein und einem Lächeln willkommen. »Oh, mein Geliebter, ich bin so froh, dass du heute Abend früh nach Hause kommen konntest. Ich habe mich den ganzen Tag so sehr darauf gefreut.«
»Genau wie ich«, erwiderte er mit seinem strahlendsten Lächeln.
Sie sah ihn schelmisch an. »Wie ich mich darauf freue, dir zu beweisen, dass ich dich über alles liebe, und mich für dein Verständnis zu bedanken, das du für meine Pflichten dem Herrscher gegenüber aufbringst.«
Dalton streifte ihr das seidene Abendkleid von den Schultern und küsste ihre nackte Haut. Sie kicherte, als er sich mit seinen Küssen ihren Hals hinaufarbeitete. Sie unternahm einen nicht ganz ernst gemeinten Versuch, seine Annäherungsversuche abzuwehren.
Sie schob ihren Kopf an sein Gesicht heran. »Dalton, möchtest du nicht etwas Wein?«
»Ich will dich«, erwiderte er in vertraulichem Schnurren. »Es ist schon viel zu lange her.«
»Oh, Dalton, ich weiß. Ich habe mich so nach dir gesehnt.«
»Dann beweis es mir«, neckte er sie.
Abermals versuchte sie, sich kichernd seiner unablässigen Küsse zu erwehren.
»Du liebe Güte, was ist nur in dich gefahren, Dalton?« Sie stöhnte. »Was immer es ist, es gefällt mir.«
»Ich habe mir morgen auch noch freigenommen. Ich will dich heute Nacht lieben, und morgen den ganzen Tag.«
Sie erwiderte seine Vertraulichkeiten, als er sie zu dem riesigen Bett mit den Pfosten aus geschlagenem Eisen geleitete, die aussahen wie die Säulen vor dem Büro für Kulturelle Zusammenarbeit, jenem Bett, das wie alles andere in diesen prachtvollen Gemächern dem Minister für Kultur gehörte.
Früher einmal hätte ihm all diese Pracht große Freude bereitet. Freude über seine Leistung, über das Erreichte, darüber, wie weit er es gebracht hatte.
»Sei bitte nicht enttäuscht, Dalton, aber Bertrand erwartet mich morgen Nachmittag.«
Dalton legte sie mit einem Achselzucken sanft auf das Bett. »Nun, dann bleibt uns der heutige Abend, und dann noch einmal morgen früh. Nicht wahr?«
Sie strahlte. »Aber ja doch, mein Geliebter. Heute Abend und morgen früh. Ach, Dalton, ich bin so froh, dass du verstehst, wie
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